Horn-Bad Meinberg. Die SPD Horn-Bad Meinberg kritisiert die Entscheidung der Bezirksregierung, vom kommenden Schuljahr an keine i-Männchen am Beller Grundschulstandort mehr aufzunehmen. „Die Bezirksregierung hatte dem Ausschuss zuvor gleichzeitig signalisiert, dass ein Auslaufmodell möglich sei. Das hat sie beim Elternabend am vergangenen Mittwoch zurückgenommen," ist Schulausschussvorsitzender Ralf Leßmann in einer Pressemitteilung frustriert.
Stattdessen habe die Bezirksregierung nunmehr mitgeteilt, dass die notwendige Mindestklassengröße in der Jahrgangsstufe 3/4 aufgrund weiterer Abmeldungen nicht erreicht werden könne, so dass der Standort sofort geschlossen werden solle. „Wer in diesem Moment auf eine flexible und schnelle Ausnahmeregelung im Interesse der Kinder und Eltern gehofft hat, sieht sich allerdings schwer enttäuscht", so Leßmann. Letztlich hätten wohl offenbar die Zahlen eine höhere Priorität bei Entscheidungen. Für die SPD sei immer klar gewesen, dass der Grundschulstandort ein wichtiger Bestandteil des Stadtteils Belle sei. Insbesondere die neuesten Entwicklungen rund um den Industriepark Lippe in Belle hätten diese Auffassung gestärkt.
Potenziell genug Anmeldungen
„Wir haben uns jahrelang, vor allem gegen den Widerstand manch anderer Fraktionen, für den Standort eingesetzt. Man muss auch festhalten, dass immer wieder eine Debatte um den Standort gesucht wurde, die dazu geführt hat, dass Eltern verunsichert wurden und ihre Kinder nicht in Belle angemeldet haben", hält Fraktionsvorsitzender Celil Celik fest. Letztendlich scheitere der Standort an der Unflexibilität der Bezirksregierung. Nachdem jahrelang zu wenig Anmeldungen vorgelegen hätten, habe es zunächst für das neue Schuljahr 2021/2022 zu viele Anmeldungen gegeben.
„Die Bezirksregierung hat sich geweigert, eine Ausnahmeregelung zu gestatten, weder bei der Klassengröße noch bei der Unterschreitung der Mindestzahl um ein Kind. Man muss sich einmal klar machen, dass hier ein Schulstandort dauerhaft geschlossen wird, obwohl potenziell genug Anmeldungen vorlagen", ärgert sich die Beller Ratsfrau Sabine Beine.
Kritik muss auch die Schulleitung einstecken. Man habe von Anfang an beobachtet, dass die Schulleitung eine kritische und wenig kooperative Haltung gegenüber dem jahrgangsübergreifenden Unterricht in Belle gezeigt habe, schreibt die SPD. Trotz der Bemühungen aus der Politik, über Runde Tische und Gesprächsformate sei keine dauerhaft zufriedenstellende Lösung gefunden worden.
„Wir bedauern sehr, dass der jahrelange Widerstand gegen die Schließung der Schule in Belle jetzt durch eine harte gesetzliche Regelung, ohne dass die Kommunalpolitik noch was mitgestalten kann, gebrochen ist", erklärt der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Joachim Giesler abschließend.