Sicherheitsauflagen zur Sonnenwendfeier: Landesverband weist Kritik zurück

Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine (sb). Die Sonnenwendfeier an den Externsteinen ist aus Sicht von Polizei und Landesverband wieder ruhig verlaufen. Jetzt aber hat eine Bürgerin mit einem offenen Brief an Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast zumindest für Staunen gesorgt. Sie kritisiert in dem Brief unter anderem die Präsenz von Polizei und privatem Sicherheitsdienst, welche eine würdige Feier und die freie Religionsausübung verhindert hätten und schlägt vor, die Sicherheitskräfte durch Feuerwehrleute zu ersetzen.

Die Schreiberin bemängelt, dass der Sicherheitsdienst sich in diesem Jahr um die Felsen herum verteilt und die friedlich Feiernden aufgefordert habe, Handlungen zu unterlassen, die an allen anderen Tagen im Jahr keine Probleme darzustellen schienen: das nächtliche Parken auf dem Parkplatz, die Begehung der Felsen, der Austausch über kleine Felsformen im umliegenden Wald in Kleingruppen und das Anzünden von Teelichtern oder Kerzen. Außerdem sei die Polizei in dieser &bdquo;heiligen Nacht" mit Streifenwagen und hell leuchtenden Scheinwerfern den breiten Schotterweg vor den Externsteinen auf und abgefahren. Dadurch hätten sich die Feiernden kriminalisiert gefühlt.

Schutzkonzept setzt bestehende Ge- und Verbote um

Die Pressestelle der Polizei weist die Anschuldigungen zurück. Aus ihrer Sicht sei die Nacht, wie berichtet, ruhig verlaufen, es habe keinerlei Zwischenfälle gegeben, sagte Sprecherin Nina Ehm. Verbandsvorsteher Düning-Gast kann die Kritik ebenfalls nicht verstehen. Seit 2010 gilt an den Steinen ein Schutzkonzept, das der Landesverband mit der Stadt Horn-Bad Meinberg, der Polizei und der Schutzgemeinschaft Externsteine e.V. aufgestellt haben. Zuvor war die Situation an den Externsteinen an gewissen Tagen wie Walpurgisnacht und Sommersonnenwende regelmäßig eskaliert. Tausende Besucher zelteten im Naturschutzgebiet rund um die Steine, hinterließen Müll und im wahrsten Wortsinn verbrannte Erde.

Das Konzept basiere auf der Einhaltung von Geboten zum Landschafts- und Naturschutz, nicht auf neuen Verboten. So sei ein nächtliches Parken grundsätzlich nicht erlaubt, offenes Feuer und Zelten sei in Naturschutzgebieten ebenfalls verboten, Tee- und Grablichter würde der Landesverband sogar dulden, wenn es die Wetterlage zuließe – das sei aber in diesem Jahr nicht möglich gewesen, weil akute Waldbrandgefahr geherrscht habe. Zudem könne eine von der Schreiberin gewünschte Erlaubnis zur nächtlichen Besteigung der Steine aus Sicherheitsgründen nicht gegeben werden. Und: Die Gefahr, dass wieder tausende Besucher angelockt würden und es zu festivalähnlichen Zuständen käme, sei zu groß.

Zum Schutzkonzept gehöre seit 2010 aber, dass Besucher, die in den genannten Nächten den Externsteinen nahe sein und dort trommeln, musizieren und friedlich feiern möchten, willkommen seien: &bdquo;Jede und jeder – seien es freie Religionsausübende, Anhänger von heidnischen Religionen, esoterisch oder spirituell Gesinnte – darf in diesen Nächten den Kraftort Externsteine unmittelbar erleben."

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