Wanderern fehlen Parkplätze in Horn-Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine. Vom Luftkurort nahe den Externsteinen können Wanderer viele schöne Ausflüge unternehmen. Allerdings mangelt es an Parkplätzen, und die, die es gibt, werden oft nicht bestimmungsgemäß genutzt. In den engen, gewundenen und oft steilen Straßen zu parken, ist praktisch nicht möglich. Dem Rat lagen jüngst gleich zwei Anträge vor, die die Misere thematisierten.

In einem Antrag wünschen sich gleich mehrere Vereine den Bau eines Wanderparkplatzes – der Orts- und Verkehrsverein &bdquo;Unser Holzhausen-Externsteine“, der Ski-Club Horn-Bad Meinberg, der Verein &bdquo;Die Falkenburg“, die Flugschule &bdquo;High School“ Westfalen und die Gästeführer der Stadt. Denn im Laufe der Jahre habe die Zahl der Parkmöglichkeiten stetig abgenommen. Durften Besucher früher noch auf dem rückwärtigen Parkplatz des Hotels &bdquo;Bärenstein“ parken, erlaube der derzeitige Besitzer dies nicht mehr. Somit stünden keine Parkmöglichkeiten in der Nähe der Grillhütte zur Verfügung. In der Folge würden oft Straßen und Einfahrten zugeparkt.

Verkehrschaos im Winter

Für den Skiclub stellt sich die Situation noch schlechter dar, denn im Winter blockiere geräumter Schnee auch die letzten Abstellmöglichkeiten im Ort. Besuchern könnten gerade einmal acht Parkplätze angeboten werden. Ein Verkehrschaos sei die Folge, heißt es in dem Antrag. Und die Stadt habe dem Skiclub mitgeteilt, dass ein Betrieb des Skiliftes unter diesen Umständen nicht möglich sei. Früher habe man den rückwärtigen Parkplatz des Hotels Bärenstein vom Schnee geräumt und 50 Parkplätze nutzen können, was nun nicht mehr möglich sei.

Das gleiche Problem hat die Flugschule &bdquo;High School“, die in der warmen Jahreszeit den Rodelhang zur Ausbildung im Drachen- und Gleitsegelfliegen nutzt. Die Flugschüler müssten – je nachdem, wo sie einen Parkplatz gefunden haben – unter Umständen ihre komplette Ausrüstung zu Fuß zum Rodelhang bringen. Bei einem bis zu sechs Meter langen und 50 Kilo schweren Drachen sei das sehr belastend.

Wandertourismus nimmt zu

Da der Wandertourismus stark zugenommen habe, besonders an den Wochenenden, verschärfe das die Situation zusätzlich. Die Wanderparkplätze an der Straße &bdquo;Am Bärenstein“ seien zudem häufig durch Hotel- und Tagungsgäste blockiert. Wenn die Stadt für und mit Holzhausen-Externsteine werbe, dann müsse sie auch die notwendige Infrastruktur für Besucher schaffen, finden die Antragsteller.

Sie haben auch einen Lösungsvorschlag zu bieten. Aus ihrer Sicht und aufgrund der Topographie des Ortes kommt für einen größeren Wanderparkplatz nur ein Grundstück an einer Kurve der Straße Bärenkamp in Frage, wo der Skiclub bereits 2015 acht Parkplätze angelegt hat. Diese unbebaute und nicht bewachsene Fläche könne ohne großen Aufwand geschottert werden und dann Platz für bis zu 28 Pkw bieten. Das wäre auch für den Verein &bdquo;Die Falkenburg“ von Vorteil, da von dort aus die Burgruine einfacher als auf anderen Wegen zu erreichen ist. Die Fachstelle Wandern des Lippischen Heimatbundes halte die Fläche ebenfalls für geeignet und favorisiere den Ausbau.

Parkplätze werden missbraucht

Auch die Stadtverwaltung erkennt die Notwendigkeit, dass mehr Parkmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Sie sieht jedoch keine Möglichkeit zu handeln, da es sich nicht um eine öffentliche Fläche handelt. Dazu müsste mit dem Landesverband verhandelt werden. Der ist den Antragstellern zufolge prinzipiell bereit, die Fläche zur Verfügung zu stellen.

Andere Sorgen, die gleiche Fläche betreffend, treiben Anwohner des Bärenkamps um. Sie haben festgestellt, dass der kleine Wanderparkplatz in jüngster Zeit vermehrt anders genutzt wird als vorgesehen. So werde dort in Wohnmobilen übernachtet, Wohnwagen würden wochenlang dort abgestellt. Oft werde der Parkplatz als Wendefläche benutzt, wobei auch mit Anhängern über die Wiese gefahren werde. Die Stadt hatte den Parkplatz 2019 in einer Pkw-Tiefe geschottert, eine Begrenzung zur Wiese hin gibt es aber nicht.

Anwohner wünschen sich Barriere

Die haben die Anwohner nun beantragt. Die Stadt solle eine geeignete Barriere anbringen und ein Schild aufstellen, das auf die ausschließliche Nutzung als Wanderparkplatz hinweist. Außerdem soll auf ein Übernachtungs- beziehungsweise Abstellverbot für Wohnmobile und -wagen hingewiesen werden. Die antragstellenden Anwohner bieten ihre Hilfe bei der Umsetzung der Maßnahmen an.

Für Irritationen sorgte im Rat der Vorschlag der Verwaltung, dass der Antrag der Vereine zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Gesundheit verwiesen werden sollte, der der Anwohner aber in den Ausschuss für Verkehr und Sicherheit. In beiden Anträgen gehe es um gleiche Themen, die sinnvollerweise auch im gleichen Ausschuss behandelt werden sollten, fand Frank Kuhlmann (Bürgerbündnis). Celil Celik (SPD) schlug vor, beide Anträge erst im Tourismus- und dann im Verkehrsausschuss zu beraten, was der Rat auch einstimmig so absegnete.

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