Horn-Bad Meinberg-Bellenberg. Die Saison 2020 ist wegen der Corona-Pandemie komplett ausgefallen, die Spielzeit 2021 konnte – wenn auch mit angezogener Handbremse – stattfinden. Und mit der ist das Team der Freilichtbühne Bellenberg angesichts der Umstände „grundsätzlich zufrieden", wie Werbeleiter Marco Plate auf Anfrage der LZ mitteilte. Jetzt freut sich das Team schon auf das nächste Jahr – und hofft, ohne Corona-Limit wieder durchstarten zu können. „Bis etwa Mitte des Jahres konnten wir die Zuschauertribüne wegen der geforderten Abstände nur etwa zur Hälfte nutzen", sagt Marco Plate. Nach den Lockerungen hätte es dann im August wieder voll werden dürfen. „Aber das fühlte sich für uns nicht richtig an", stellt er rückblickend fest. Deshalb sei man bei der Teilbelegung der Plätze geblieben. 8000 Besucher Die wegen des Coronavirus notwendige Vorab-Reservierung der Tickets sei allerdings ein „Mordsaufwand" gewesen und habe alle Helfer gefordert: „Wir hatten 8000 Besucher in diesem Jahr – und praktisch mit jedem einzelnen haben wir telefoniert, manchmal sogar mehrfach, wenn sich Änderungen ergaben", resümiert der Werbeleiter. Ansonsten habe das Team der Freilichtbühne in Bellenberg aus der Not eine Tugend gemacht: „Alles eine Nummer kleiner." So wurden Bratwurst, Kaffee, Kuchen gestrichen, es gab nur Kaltgetränke und Brezeln. Keine leichte Entscheidung, zählt doch der gastronomische Teil der Vorstellungen zu den wichtigsten Einnahmequellen des Vereins. Das Publikum hat es ohne Murren akzeptiert: „Alle haben sich an die 3G-Regeln gehalten, wir mussten niemanden ermahnen", erinnert sich Plate. „Die Leute waren einfach froh, wieder rauszukommen." Und so sei es auch immer ausverkauft gewesen – außer, das Wetter habe nicht mitgespielt. Ein Erwachsenenstück weniger Während die Freilichtbühne Bellenberg normalerweise zwei Erwachsenen- und ein Kinderstück im Spielplan hat, hat man in diesem Jahr reduziert und umorganisiert. So standen das Erwachsenenstück „Macke, Macke" und für die Kinder die Abenteuer von Pettersson und Findus auf der Agenda. Und die Jugendgruppe, die sonst im Winter und dann natürlich in geschlossenen Räumen auftritt, konnte ihr kritisches Stück „Fleisch" wegen der Pandemie ausnahmsweise auf der Freilichtbühne spielen. Und auch bei den Besetzungen der Stücke übten die Organisatoren Zurückhaltung: Stehen zu normalen Zeiten schon mal bis zu 70 Darsteller vom Kleinkind bis zum 80-Jährigen auf der Bühne, hat man sich in diesem Jahr auf eine Handvoll Schauspieler pro Stück beschränkt, allerdings in Doppelbesetzungen, falls jemand ausfällt. Und die seien alle geimpft, so Plate – beste Voraussetzungen für die kommende Spielzeit. Die "schwarze Null" steht Die soll wieder wie gewohnt zwei Erwachsenenstücke und eines für Kinder enthalten. Details mochte Marco Plate noch nicht verraten, denn noch steht nicht alles fest. Da Freilichtbühnen, auch die in Bellenberg, in den Genuss öffentlicher Fördergelder kommen, sind die Verantwortlichen in Horn-Bad Meinberg mit einer schwarzen Null durch die Saison gekommen: „Ein Minus haben wir jedenfalls nicht erwirtschaftet." Ein Neubauvorhaben musste allerdings auf die lange Bank geschoben werden – dafür reichten die Mittel des Vereins dieses Jahr dann doch nicht. Denn schließlich hat ein Theater mit Kostümen, Bühnenbild, Lizenzgebühren für die Stücke, Strom, Wasser und dergleichen eine Menge Kosten, die bezahlt werden wollen.