Wanderparkplatz in Veldrom entwickelt sich zum Papiermonster

Horn-Bad Meinberg/Veldrom.Das Thema &bdquo;Wanderparkplatz an der Bauernkampstraße" in Veldrom ist gewissermaßen ein alter Bekannter. Nun scheint sich endlich eine Lösung abzuzeichnen, wenn auch ganz anders als erhofft.

Schon oft hatten sich die Politiker in verschiedenen Ausschüssen mit dem Wanderparkplatz befasst. Erst im Verkehrsausschuss, dann war das Thema an den Touristikausschuss verwiesen worden, der einen grundsätzlichen Bedarf festgestellt hatte. Nun stand es wieder im Verkehrsausschuss auf der Tagesordnung, weil die Umsetzung Probleme macht. Dass die Verbesserung der Parksituation in der Nähe des Eggebergs verbesserungswürdig ist, das sehen alle genauso wie die CDU-Fraktion, die den Antrag auf Einrichtung eines Wanderparkplatzes ursprünglich gestellt hatte. Derzeit wird der breite Schotterweg zu einigen Windrädern von wanderlustigen Autofahrern als Parkplatz genutzt.

Der ursprünglichen Idee nach wollte die Stadt eine eigene Fläche im Randbereich parallel zur Straße zum Parkplatz umfunktionieren. Das hätte 34 Stellplätze gebracht. Aber: &bdquo;Dieser Variante würde der Kreis Lippe als Straßenbaulastträger so ohne Weiteres nicht zustimmen", schreibt Claus Rafael Müther, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Liegenschaften, in der Ausschussvorlage. Wegen der eh schon unübersichtlichen Straßenkuppe verlange der Kreis teure bauliche Änderungen wie eine Abbiegespur. Die nächste Idee war, den ohnehin schon vorhandenen Schotterweg zu den Windrädern besser zu befestigen, so dass an dessen Rand geparkt werden könnte.

Problem Flächenausgleich Dagegen sprachen sich die Landwirte aus, die Angst hatten, mit breiten Gerätschaften künftig nicht mehr durchzukommen. Also wurde diese Variante dahingehend modifiziert, dass man mit dem Landesverband 1:1 die städtische Fläche entlang der Straße mit einer Landesverbandsfläche entlang des Schotterwegs tauschen wollte, um dort dann einen Parkplatz anlegen zu können.

Allerdings müssten dann – wegen der Umwandlung einer Waldfläche in einen Parkplatz – forstwirtschaftliche Ausgleichsflächen im Verhältnis 1:2 gefunden werden müssen. Trotzdem hatte sich der Verkehrsausschuss für diese Variante ausgesprochen und der Verwaltung den Auftrag gegeben, mit dem Landesverband entsprechend zu verhandeln. Man habe also vorgefühlt, berichtete Jörg Flintrop und das Thema habe sich dabei &bdquo;zu einem Papiermonster mit vielen Varianten" entwickelt. Denn der Landesverband hatte wieder eine andere Idee. Die geht zurück auf die ursprüngliche Idee eines Parkplatzes entlang der Straße. Dafür würde der Landesverband der Stadt zusätzlich zum eigenen Grundstück zwei weitere ebenso große Streifen zur Verfügung stellen. Dafür hätte er gerne von der Stadt eine rund viermal so große Fläche aus dem Stadtforst im Tausch. Das Ergebnis wäre ein großer Parkplatz mit etwa 60 Stellplätzen und einer Zufahrt in einem besser einsehbaren Bereich der Straße.

Allerdings wird auch hier Wald in Parkplatz umgewandelt – und zwar noch mehr als bei der anderen Variante. Der Ausgleich müsste also auch größer ausfallen. Es müssten 2400 Quadratmeter neuer Wald geschaffen werden. &bdquo;Dies dürfte sich sehr schwierig gestalten, da solche Ausgleichsflächen im Stadtgebiet kaum zur Verfügung stehen", schreibt Müther in der Beschlussvorlage. Und natürlich sei ein so viel größerer Parkplatz auch teurer in der Anlage. &bdquo;Ich baue Ihnen gerne den Parkplatz da hin, aber ich sehe mich eher als Ausführungsorgan", bekannte Flintrop vor dem Ausschuss ob dieser Schwierigkeiten. &bdquo;Wo der Flächenausgleich in welchem Ausmaß erfolgen soll... Da stoße ich an meine Grenzen."

Manfred Robrecht (SPD), der selbst in Veldrom wohnt, hatte allerdings ein Mittel gegen die langen Gesichter im Ausschuss. Für den Bau eines weiteren Windrads habe dessen Betreiber auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Schotterplatz angelegt. &bdquo;Da stehen derzeit Baumaschinen drauf. Und ich könnte mir vorstellen, dass der Eigentümer nach Abschluss der Baumaßnahme in etwa einem Jahr bereit wäre, diese Fläche an die Stadt abzugeben." Vermutlich werde dieser einen Flächentausch – wenn auch nicht 1:1 – zustimmen.

Erleichtert beschloss der Ausschuss einstimmig, dass die Verwaltung diese Möglichkeit nun weiter prüfen soll. &bdquo;Schließlich würde die vom Landesverband gewünschte Variante mit aller für die Abwicklung nötigen Bürokratie auch länger als ein Jahr dauern", hatte Flintrop vorher erklärt.

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