Raumbedarf auch bei Horner Schulgebäuden

Horn-Bad Meinberg. Neben dem Neubau-Bedarf der Grundschule Bad Meinberg hat die Kommune auch für die Schulen in Horn einiges vor der Brust. Der Raumbedarf ist bei der Grundschule Horn nämlich ähnlich dringend und die Sekundarschule leidet unter einem Sanierungsstau. Beim Gymnasium fehlen Räume für G9. Folgerichtig waren auch sie in der umfangreichen Beschlussvorlage enthalten, die der Schulausschuss jüngst diskutiert hat.

"Die Grundschule Horn wird an vorhandener Stelle überplant in der Weise, dass der zukünftige Bedarf erfüllt wird." Dürre Worte, mit denen die Verwaltung deutlich machen möchte, dass auch hier neben dem ohnehin schon vorhandenen Raumbedarf natürlich auch OGS-Räume fehlen, weil die Kommune ab 2026 den Rechtsanspruch auf offenen Ganztag umsetzen muss.

Wie genau zusätzliche Räume geschaffen werden können, weiß die Verwaltung selbst noch nicht so genau. "Viel Platz ist eigentlich nicht mehr", sagte Frank Brockmann, Fachbereichsleiter Bildung, Ordnung und Soziales mit Blick auf das jetzige Schulgelände an der Franz-Hausmann-Straße. "Allerdings wird der Standort nicht in Frage gestellt. Wir können also entweder an- oder in die Höhe bauen." Auch Abriss und Neubau der derzeitigen Gebäude sei eine Option. Während der Bauphase wäre eine (teure) Containerlösung oder die Nutzung von Räumen der Turmschule möglich.

Bei der Umsetzung muss die Grundschule Horn warten Wegen des begrenzten Budgets der Stadt könne - obwohl der Bedarf in Horn und Bad Meinberg sicherlich gleich dringend sei - zwar für beide Grundschulen gleichzeitig geplant, aber die Planungen nicht gleichzeitig umgesetzt werden, erklärte Brockmann in der Beschlussvorlage. In Bad Meinberg werde mit der Umsetzung zuerst begonnen. Das wollten die Politiker zugunsten des Standorts Horn noch etwas schärfer formuliert haben, so wurde dem einstimmigen Beschluss letztendlich noch der Satz hinzugefügt: "Die U msetzung in Horn erfolgt schnellstmöglich und bedarfsorientiert."

Vorher hatte Bernd Strömich , Leiter der Grundschule Horn, den dringenden Bedarf betont. Bei einer Brandschutzbegehung im Juni seien Mängel festgestellt worden, die nur dadurch hätten behoben werden können, dass die Garderobe an eine entfernte Stelle verlegt worden sei. "Wir haben seit langem eine Warteliste für die OGS mit derzeit 17 Kindern. Ich habe ukrainische Mütter, die an Integrationskursen teilnehmen möchten und Unterbringung für ihre Kinder benötigen. Ich kann ihnen keinen Platz bieten", klagte Strömich . "Aus meiner Sicht hat Horn keine Zeit mehr. Seit vielen Jahren habe ich hier immer wieder die schlechte Raumsituation erwähnt."

Eine OGS würde nur knapp in die Turmschule passen Das mochte die Politik nicht auf sich sitzen lassen. "Seit mindestens zwei Jahren sprechen wir hier über die Turmschule ", sagte Celil Celik (SPD). "Diese Lösung hätte schon lange umgesetzt werden können." Ganz so einfach sei das nicht, widersprach Strömich . Bei einer Nutzun g der Turmschule gebe es auch dort Aufsichtspflichten, die Wege dorthin müssten begleitet werden. Und auch für eine OGS seien Räume direkt am Ort der Schule vorzuziehen.

"Bei einer OGS mit 120 Kindern würde diese so gerade in die Turmschule passen, wenn uns das Gebäude dann auch von 7 bis 16 Uhr zur Verfügung stände." Die Turmschule werde ja auch anderen Schulen genutzt und sei durch Vereine in der Nachmittagszeit belegt. "Und wenn ich dann die Räume noch sanieren und umbauen muss, frage ich mich, ob eine Containerlösung nicht vielleicht sogar günstiger wäre."

Die Mehrheit der Politiker fand Geld in ein städtisches Gebäude allerdings sinnvoller investiert, als in gemietete Container. Die Verwaltung präferiert eine OGS direkt am Schulstandort und kann sich die Turmschule nur als Übergangslösung vorstellen.

Weitere Sanierung für Sekundarschule, Anbau für Gymnasium Ohne viel Diskussionen wurden die Sanierungspläne für die Sekundarschule (Fortführung der bisherigen Arbeiten am Gebäude 2, Schulhof und Optik verbessern) und Gymnasium (Anbau für G9 zum Parkplatz hin) von der Politik abgenickt. Beim Gymnasium sollen erst Klassenräume entstehen. Ebenfalls fehlende Förder- und Multifunktionsräume könnten dann später an den neuen Trakt angebaut werden, wenn wieder Geld da sei. Für die Sekundarschule bemängelte deren Schulleiter Johannes Gerdiken den technischen Zustand von Gebäude 1 (ehemalige Realschule) ("Sicherheitstechnisch eigentlich gar nicht mehr zu beschulen.") sowie den optisch sehr schlechten Gesamteindruck des Geländes.

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