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Ein Holzkreuz gegen das „Z“

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An der frisch gestrichenen Fassade der Stadtkirche Horn hat jemand eine "Z"-Schmiererei angebracht. Die LZ druckt Graffiti nicht ab und verwendet deshalb ein Archivfoto der Kirche. - © Archivfoto: Sabine Vogt
An der frisch gestrichenen Fassade der Stadtkirche Horn hat jemand eine "Z"-Schmiererei angebracht. Die LZ druckt Graffiti nicht ab und verwendet deshalb ein Archivfoto der Kirche. (© Archivfoto: Sabine Vogt)

Horn-Bad Meinberg. “Ein ,Z’, das ärgert und entsetzt“ – so beurteilt die Kirchengemeinde Horn Schmierereien an der Wand der Stadtkirche, auch an anderen Gebäuden in Horn wie an der Burg sei die „Z“-Schmiererei aktuell zu finden. Die Gemeinde hat nun als „Sofortmaßnahme“ ein Holzkreuz daneben gesetzt.

Der Buchstabe „Z“, steht bekanntlich auf militärischen Fahrzeugen Russlands, „er wird in Folge dessen zu Propagandazwecken gebraucht“, schreibt die Kirchengemeinde, sei also Symbol des aggressiven russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. „Als Kirchengemeinde sind wir verärgert und noch mehr bestürzt darüber.“ Verärgert, weil es unnötigerweise einen erheblichen Betrag kosten werde, den Schaden an der frisch gestrichenen Wand zu beheben. Bestürzt, dass damit ein „menschenverachtendes Symbol“ verbreitet werde.

Kein „Dummer-Jungen-Streich“

„Diese Tat können wir nicht einfach als ,Dummen-Jungen-Streich’ abtun.“ Die Kirchengemeinde stehe mit dem Erprobungsraum „HBM chribal“ für andere Werte, nämlich „die der Offenheit, der Toleranz und des Miteinanders.“, schreiben Linda Brandau, Pfarrerin Petra Stork, Sabine Vogt und Pfarrer Matthias Zizelmann. Deswegen haben sie sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, neben das „Z“ ein Holzkreuz zu stellen. „Ein Kreuz, das an die Toten dieses sinnlosen Kriegs erinnert und zum Frieden mahnt, ein Kreuz, das auch für Gottes grenzenlose Liebe steht, mit der er jeden Menschen ohne Unterschiede im Blick hat.“

Die Kirchengemeinde hat die Schmiererei bei Polizeiposten vor Ort angezeigt und in diesem Zusammenhang erfahren, dass an der Burg Horn ebenfalls ähnliche Schmierereien entdeckt worden sind. Beim Staatsschutz in Bielefeld liegt aktuell nach Auskunft der Pressestelle die Anzeige noch nicht vor, allerdings wäre der in diesem Fall zuständig und würde die Ermittlungen übernehmen.

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