Kritik: Windräder beeinträchtigen Menschen und Natur

Horn-Bad Meinberg. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Liegenschaften hat sein gemeindliches Einvernehmen zu den 11 geplanten Windenergieanlagen zwischen Leopoldstal und Veldrom sowie auf dem Bauerkamp einstimmig verweigert. Dieser klare Beschluss und die klaren Worte von Bürgermeister Heinz Dieter Krüger, auch in der Infoveranstaltung in der Burgscheune, seien in dieser so elementaren Angelegenheit wichtig, meint Stadtverordnete Diana Ammer (Die Linke). &bdquo;So wird das Vertrauen der Bürgerschaft in die Politik gestärkt und es besteht die große Chance, großen Schaden von unserer Heimat abzuwenden.“

Der Buchenberg mit dem Silberbachtal und das Lange Tal beim Bauerkamp könnten Teil eines Nationalparks sein, der Biotopverbund von Egge und Teutoburger Wald sei unendlich kostbar und schützenswert, schreibt sie in einer Mitteilung. Durch den Klimastress und die &bdquo;rabiate Beförsterung durch den Landesverband Lippe“ (LVL) habe der Wald am Buchenberg sehr gelitten und fange gerade an, sich etwas zu erholen. Ammer verweist auf eine einzigartige Salamanderpopulation hier.

Größer als Kölner Dom Die 11 hier geplanten Windanlagen seien die größten, die es zurzeit gebe, die Nabenhöhe höher als der Kölner Dom und mit einer Gesamthöhe von 263 Metern. Das Naturfreundehaus In der Schnaat sei nur 500 Meter Luftlinie von einer Anlage entfernt.

Durch das Wegfallen der 1000-Meter-Abstandsregel sei der kleine Ort Veldrom, der in einer Senke liegt, von immer mehr Windkraftanlagen auf den umliegenden Bergen umgeben und die Lebensqualität der Menschen wie auch das Landschaftsbild seien schon jetzt und dann unzumutbar beeinträchtigt, heißt es. Damit hätten der Buchenberg mit dem Silberbachtal und das Lange Tal am Bauerkamp ihre Funktionen als Wald, als Wasserspeicher, als Naherholungs- und Fernwanderziel, als touristisches Highlight verloren, so Diana Ammer.

Gesetzliche Vorgabe erfüllt Alle Standorte seien für die Windkraft völlig ungeeignet, weil sie Wasserschutzgebiete und Bereiche zum Schutz der Natur seien - durch die Nähe zur Hohlsteinhöhle und zu Lerchensporngebieten. Insbesondere in Horn-Bad Meinberg sei das gesetzlich vorgeschriebene Ziel, 1,8 Prozent der Fläche für Windräder vorzusehen, mehr als erfüllt.

Der bisherige wie der neue Regionalplan schließe Anlagen im Wald jenseits einer kommunalen Planung, die es bislang im Stadtgebiet nicht gibt, prinzipiell aus. Der zukünftige Regionalplan werde weiterhin regeln, dass grundsätzlich Anlagen im Wald in einer Kommune ausgeschlossen sind, wenn an anderer Stelle schon genügend im Stadtgebiet stehen.

Doch solange der alte Regionalplan gilt, wittert der LVL laut Ammer die Chance, eine Vorgenehmigung für einen Standort außerhalb der Planung zu bekommen, um dann einen Rechtsanspruch zu erreichen. In Ignoranz der Regionalplanung nehme der LVL bewusst ausschließlich zur Profiterzielung öffentliches Geld &bdquo;für das rechtlich fragwürdige Vorhaben in die Hand, auch wenn dabei dieses Herzstück unserer Heimat zerstört werden würde“, schreibt Ammer.

&bdquo;Auch für die Energiewende darf nicht der Rechtsstaat ausgehebelt und die Demokratie untergraben werden: Indem Bauvorhaben durchgedrückt werden entgegen der Raumordnung, ohne Abwägung aller Belange, ohne einen breiten gesellschaftlichen Konsens und ohne Rücksicht auf die betroffenen Bürger“, resümiert die Stadtverordnete.

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