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Spaziergänger protestieren in Leopoldstal gegen geplante Windräder

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Spaziergänger demonstrieren gegen Windkraftanlagen im Wald auf der Egge und im Teutoburger Wald. - © Nationalparkfreunde OWL/Aktionsgruppe Leopoldstal
Spaziergänger demonstrieren gegen Windkraftanlagen im Wald auf der Egge und im Teutoburger Wald. (© Nationalparkfreunde OWL/Aktionsgruppe Leopoldstal)

Horn-Bad Meinberg. Windkraftanlagen haben im Wald auf der Egge und im Teutoburgerwald nichts verloren. Zumindest wenn es nach den Nationalparkfreunden OWL und der Aktionsgruppe Leopoldstal geht. Die haben gemeinsam zu Protest-Spaziergängen am Silberbachtal aufgerufen, um gegen die Windkraftanlagen zu demonstrieren.

Dennis Mattern aus Leopoldstal zeigt sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung sehr zufrieden: „Insgesamt 200 Teilnehmer haben sich vor Ort informiert und ihre Entschlossenheit bekundet, unsere Natur zu erhalten und zu verteidigen.“

Der Landesverband Lippe plant vier Windkraftanlagen auf dem Bauerkamp, sieben weitere auf den Bergen am Silberbach und weitere dreizehn Anlagen auf dem Barnacken direkt hinter den Externsteinen aufzustellen. Des Weiteren möchte das Fürstenhaus zur Lippe zu den bisherigen sieben Anlagen auf der Gauseköte noch zwei weitere, eine in unmittelbarer Nähe zu Holzhausen und den Externsteinen, errichten.

33 Anlagen beantragt

„Die Hoffnung, dass diese 33 Anlagen im Wald, dort wo ihre Heimat am schönsten ist, nie Realität werden dürfen, eint die Sonntagsspaziergänger. Sie konnten vor Ort sehen, wie die von der Dürre, dem Borkenkäfer und der Forstwirtschaft geschädigten Waldflächen sich gerade anfangen, zu erholen, und dass sich an den verschiedenen Standorten bereits ein gesunder Jungwald entwickelt hat“, schreiben die Gruppen.

Volker Ammer von den Nationalparkfreunden hat die Spaziergänger zu den sieben vom LVL vorgesehenen Standorten oberhalb des Silberbachs geführt: „Auf den höchsten Erhebungen würde das Gelände großflächig gerodet und eingeebnet werden, die Baustellenfläche betrüge mindestens 6000 Quadratmeter und die Kranauslegermontagefläche würde mindestens 180 Meter lang und 15 Meter breit. Die Hilfskranstellflächen müssten der Belastung einer Flächenpressung von mindestens 135 Kilonewton pro Quadratmeter genügen.“

Die Zuwegung zu den verschiedenen Stellen im Wald in dem schwierigen Geländeprofil würde sehr aufwendig. Genaues wisse man bisher nicht. „In jedem Fall müssten auf mindestens sieben Meter Breite die Wege frei gerodet werden, in den Kurven entsprechend noch deutlich mehr.“

Vorhandene Wege müssten für die Betonfahrzeuge und Schwertransporter stark verbreitert und für Achslasten von zwölf Tonnen befestigt werden. Darüber hinaus müssten viele weitere Kilometer neue Schotterpisten angelegt werden. Damit die Anlagen sicher stehen, sei damit zu rechnen, dass ein Fundament einen Durchmesser von circa 30 Metern und eine entsprechende Tiefe haben werde, heißt es weiter. „Allein diese für diese Bauvorhaben unvermeidbaren großflächigen Eingriffe in Natur und Boden schaden dem Wald.“

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