Horn-Bad Meinberg/Wilberg. Es gibt Dinge, die laufen gut, solange man nicht an ihnen rührt. Im Horn-Bad Meinberger Ortsteil Wilberg hat die Beschwerde eines Bürgers eine Lawine in Gang gesetzt, die Folgen für viele Menschen hat. Was war geschehen? Bekanntlich gibt es in dem kleinen Dorf kurz vor Bad Meinberg die Veranstaltungslokation Red Horn District. Ein engagierter gemeinnütziger Verein veranstaltet hier in den Räumen einer ehemaligen Mühle Privat-Konzerte für Freunde des Vereins, die seit Jahren auf ein begeistertes Publikum treffen. Da an dem Gebäude nicht geparkt werden kann, stellten die Besucher ihre Fahrzeuge entlang der Detmolder Straße (B239) ab. Hier befindet sich ein Grünstreifen und ein Fuß-/Radweg. Alles lief bislang problemlos. Parken nicht gestattet Doch zum ausverkauften Konzert (150 Gäste) am vergangenen Freitag teilte das Red Horn District auf seiner Homepage mit: „Liebe Gäste, wir freuen uns mit Euch auf ein ausverkauftes RADIUS Konzert am 31.1.25. Aufgrund der Beschwerde einer Einzelperson ist das Parken entlang der Detmolder Straße derzeit nicht gestattet!“ Das wäre woanders vielleicht nicht weiter problematisch, doch hier gibt es in der Nähe keine anderen Parkflächen. Auf Anfrage erläutert Jörg Thienelt, Gründer des Red Horn District, dass sich eine Person bei der Stadt und dem Kreis beschwert habe. „Dabei ist nie etwas passiert, auch keine Unfälle.“ Auf Anfrage erklärt der städtische Pressesprecher Sebastian Vogt: „Das Parken außerorts am Straßenrand ist auf Vorfahrtstraßen verboten.“ Das treffe auf Wilberg zu, wo es keine gelben Ortseingangs- und Ortsausgangsschilder gibt. Knöllchen für alle Das Parkverbot betrifft aber nicht nur die Konzertbesucher, sondern auch Anwohner beziehungsweise deren Besucher, die ebenfalls seit Jahren auf dem Grünstreifen parken. Jörg Thienelt erzählt, dass ein Anwohner im Ort mit Unterschriften gefragt habe, ob weitere Menschen gegen das Parken seien - was wohl nicht der Fall sei. Aber die Beschwerde lief nicht ins Leere. „Das Ordnungsamt ist gezwungen, am Tag der Veranstaltung zu kontrollieren und gegebenenfalls Knöllchen zu verteilen“, teilt das Red Horn District deshalb Besuchern mit. Was der Pressesprecher bestätigt. Aber natürlich könne das Ordnungsamt nicht ständig an jedem Ort gleichzeitig Parkverstöße überprüfen, so Vogt. Aufgrund der Beschwerde würden die Kollegen den Bereich der Detmolder Straße in Wilberg allerdings während Veranstaltungen häufiger kontrollieren, um zu prüfen, ob es dort zu auffälligen Verstößen komme. Mit dem Verein stehe die Verwaltung hierzu in einem Austausch. Wo parken? Doch wo sollten Konzertbesucher nun parken? Die Bereitstellung von Parkplätzen ist laut Stadt Sache des Veranstalters. „Damit ihr keine Nachteile habt, haben wir einen Shuttle Service zu zwei naheliegenden Parkplätzen für euch eingerichtet“, teilte dieser mit. Öffentliche Parkplätze gibt es am Waldstadion in Bad Meinberg und auf dem Heinrich-Drake-Platz. Der Bus einer Detmolder Firma pendelte vor dem Konzert also zwischen 19 und 20.15 Uhr von dort zur Location und ab 21.30 Uhr wurden alle Besucher zurückgebracht. Der Shuttle-Bus pendelte im Zehn-Minuten-Rhythmus kostenfrei. Wie es nun weitergeht? Jörg Thienelt geht davon aus, dass - bis keine andere Lösung gefunden wird - der Shuttlebus weiter fahren wird. Das verursacht Extra-Kosten für den Verein, der versucht, hochklassige Konzerte zu einem bezahlbaren Preis anzubieten. Aber eine andere Lösung sei derzeit nicht verfügbar.