Wasserspender stellen Horn-Bad Meinberg vor Probleme

Horn-Bad Meinberg. Heiße Tage und Wochen nehmen aufgrund der Klimaveränderungen zu. Wichtig ist es für alle Menschen dann, viel zu trinken. Die Bundesregierung hat deshalb gesetzlich festgeschrieben, dass Städte und Gemeinden im Rahmen ihrer öffentlichen Wasserversorgung Trinkwasser auch an öffentlichen Orten bereitstellen sollen. Auch die Stadt Horn-Bad Meinberg ist an dem Thema dran. Der Beeinträchtigten- und Seniorenbeirat hat öffentliche Wasserspender für Bad Meinberg und Horn beantragt.

Seit 2023 ist im Wasserhaushaltsgesetz die Verpflichtung für Kommunen verankert, öffentliche Trinkwasserbrunnen bereitzustellen, &bdquo;soweit dies technisch durchführbar und unter Berücksichtigung des Bedarfs und der örtlichen Gegebenheiten, wie Klima und Geografie, verhältnismäßig ist“. Damit wurde eine Bestimmung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in nationales Recht umgesetzt.

An öffentlichen Orten Öffentliche Trinkbrunnen sind eine wirkungsvolle Maßnahme, um Menschen vor gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu schützen. &bdquo;Daher sind sie auch Teil der für Kommunen empfohlenen Maßnahmen für regionale und lokale Hitzeaktionspläne“, erläutert das &bdquo;KommunalWiki“ der Heinrich-Böll-Stiftung. &bdquo;Ziel ist es, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle durch Prävention zu vermeiden.“ Die Brunnen sollten möglichst an zentralen, frequentierten und für die Allgemeinheit gut erreichbaren öffentlichen Plätzen, Fußgängerzonen oder Parks, aufgestellt werden. Wie viele es bundesweit derzeit gibt, ist nicht bekannt, es dürften weit mehr als 1300 sein. Weitere sind in Planung.

Günstige und teurere Modelle Der Ausschuss für Familie, Soziales und Teilhabe beriet darüber bereits im Februar. Nach dem Angebot einer Firma betragen die Kosten für einen Brunnen zwischen 8000 und 16.000 Euro pro Gerät, das zudem vandalismussicher gestaltet ist. Bei einer anderen Firma liegen sie bei 2000 Euro pro Gerät. Kosten- und zeitintensiv ist zudem die Wartung.

Nach Vorgaben des Kreises Lippe sind öffentliche Wasserspender täglich auf Verschmutzung, Beschädigung und Wasseraustritt zu kontrollieren. Außerdem ist der Wasserauslauf täglich zu reinigen und zu desinfizieren. Alle drei Monate ist eine zusätzliche Inspektion erforderlich.Da die tägliche Überprüfung und Reinigung nicht durch städtische Mitarbeiter erfolgen kann, wurde die Firma Holtmeier gebeten, ein Angebot für die Reinigung zu erstellen. Die monatlichen Kosten betragen etwa 605 Euro, die Jahreskosten etwa 4235 Euro.

Die Verwaltung in Horn-Bad Meinberg hat nach Fördertöpfen Ausschau gehalten, was nicht ganz einfach sei. Bei einer Förderung im Rahmen des EFRE/JTF-Programm &bdquo;KLimaanpassung.Kommunen.NRW“ müssen die sogenannten zuwendungsfähigen Gesamtausgaben mindestens 200.000 Euro betragen. Bei einer Anschaffung von drei Wasserbrunnen für je 16.000 Euro läge das Gesamtvolumen mit 48.000 Euro noch deutlich unter der notwendigen Summe.

Förderung schwierig Nach Angaben von Stadtmitarbeiter Julian Fleege besteht die Möglichkeit, über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Lippischer Südosten, Trägerin der LEADER-Region &bdquo;Lippischer Südosten“ - ein Zusammenschluss der Städte Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Lügde und Schieder-Schwalenberg - eine Förderung zu beantragen. Diese müsste allerdings mit der Bezirksregierung abgestimmt werden. Darüber können Projekte mit einem Auftragsvolumen von bis zu 20.000 Euro gefördert werden, mindestens jedoch 2000 Euro.

Das Problem hier: Die Gesamtsumme darf diesen Betrag nicht überschreiten, auch dann nicht, wenn der Rest durch die Stadt getragen werden soll. In diesem Falle wäre zu überlegen, so Julian Fleege, alternativ die günstigeren Wasserspender zu wählen, die im direkten Vergleich technisch jedoch schlechter abschnitten.

Die Politiker berieten darüber, ohne schon einen Beschluss zu fassen. Denn mehrere Wasserspender täglich zu kontrollieren, ist ein großer Aufwand. Das Thema wurde vertagt. Die Verwaltung soll zunächst prüfen, wie die Brunnen finanziert werden können.

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