Katharina Dütting aus Feldrom vernetzt Menschen in den Ortsteilen

Horn-Bad Meinberg/Kempenfeldrom/Veldrom. Vor einem Jahr berichtete die LZ über den Spielplatz in der Heinrichstraße, der einer Auffrischung bedarf . Tatsächlich hat sich seitdem etwas getan. Der Spielturm mit Rutsche steht, muss aber noch offiziell abgenommen werden, die Pergola spendet bereits Schatten. Die Initiative dafür hatte Katharina Dütting entwickelt, doch sie hat für den Ortsteil noch mehr in Gang gebracht.

Der Antrag an die Stadt für einen attraktiveren Spielplatz war von Erfolg gekrönt, doch die bürokratischen Mühlen bewegen sich langsam. Erst mussten Fördermittel aus dem Leader-Programm beantragt werden. Seit zwei Monaten steht die Rutsche, doch ein Fachmann muss noch die Sicherheit überprüfen. Der Sandspielplatz mit Holzhaus wurde bereits versetzt, eine Pergola kommt noch dazu. Ein weiteres Wippgerät wird bereits benutzt.

Für den überdachten Picknickplatz für zwei Familien muss noch die Fläche gepflastert werden, und unter die Schaukel kommt noch Rindenmulch. Zwei Findlinge, die sie über Kleinanzeigen gefunden hat, sollen außerdem zum Sitzen dienen. Die Einweihung ist für den 24. August um 14.30 Uhr in der Heinrichstraße geplant, erzählt Katharina Dütting, die bald ihr drittes Kind erwartet. &bdquo;Mein Traum ist, noch zwei Bücherschränke für Kinderbücher hierhin zu bekommen“, sagt sie.

Als &bdquo;Neue“ ankommen Vor drei Jahren zog sie mit Ehemann Felix und den Söhnen Jasper und Malte nach Feldrom in das frühere Elternhaus ihres Mannes. &bdquo;Die erste Zeit mit zwei kleinen Kindern war hart. Ich fühlte mich dort zu Hause, wollte aber, dass auch das Dorf mein Zuhause wird.“ Also trat sie in Vereine vor Ort ein. &bdquo;Als Mutter hat mich das aber noch nicht ganz abgeholt.“ Sie veranstaltete vor dem Haus 2023 einen ersten &bdquo;Geschenkten Markt“, sammelte Spenden von jedem , der etwas nicht mehr benötigt und verschenken möchte. Anfangs meldeten sich nur wenig Menschen. &bdquo;Ich muss mich vernetzen“, sagte sich die junge Mutter und gründete in einem zweiten Schritt eine Whatsapp-Gruppe, warf dazu zig Zettel in Briefkästen. Mit Erfolg. Inzwischen sind mehr als hundert Menschen in der Gruppe, die sich melden, wenn sie etwas abgeben möchten.

Im Dorf gibt es inzwischen sogar mehrere Whatsapp-Gruppen für unterschiedliche Nutzergruppen. &bdquo;Manche sagen: Jetzt kriegt man endlich wieder etwas mit.“

Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist ihr wichtig, sie möchte da Vorbild sein. Angesichts des vielen Spielzeugs bei sich zu Hause, kam der 39-Jährigen die Idee zum &bdquo;The Leihen King“. Sie verleiht Spielzeug und Spiele aller Art kostenlos und ohne Kaution, damit sich mehr als nur zwei Kinder darüber freuen können.

Bestens angekommen ist auch der Kindertreff bei ihr daheim, bei dem beispielsweise gebastelt wird. Und auch für die erste Dorfzeitung - eine monatelange Fleißarbeit - gab es von etlichen Bewohnern lobende Worte. Inzwischen besteht die Redaktion aus sechs Leuten, die die nächste Ausgabe zum Jahresende planen.

Mal lief ein Projekt nicht so gut, was Katharina Dütting frustriert hat, auch solche nennt sie auf ihrer Homepage. Wie alles im Dorf ankam? Es habe anfangs wohl Skepsis gegeben, weiß Katharina Dütting. &bdquo;Aber ich glaube, viele finden es spannend.“ Inzwischen macht es ihr unheimlich viel Spaß, etwas bewirken zu können.

Weil sie so viel initiiert hat, mag man es ihr kaum glauben, dass die 39-Jährige meint, sie sei ein ganz schüchterner Mensch. Bei der Entscheidung &bdquo;Party feiern oder Buch lesen“, würde sie immer das Lesen wählen. Umso erstaunlicher ist für viele ihr Engagement. Ihre Stärke sei gutes Beobachten und andere Menschen motivieren zu können, weiß sie.

Tipps für Initiativen Das Besondere ist, dass sie auf ihrer Homepage auch Tipps gibt, wenn jemand etwas Ähnliches planen möchte. &bdquo;Mach es wie wir in unserer Dorfgemeinschaft Feldrom, Veldrom und Kempen und gründe eine Whatsappgruppe/Signalgruppe, zum fröhlichen Verschenken, Verleihen und Teilen. Wohnst du nicht auf dem Dorf, dann könntest du Ähnliches für dein Viertel, deine Straße, dein Mehrparteienhaus, deine Firma/deinen Arbeitsplatz, Verein, Kirchengemeinde oder deine (Groß-) Familie ins Leben rufen“, schreibt sie.

Und Ideen für weitere Projekte kann sie auch mal eben aus dem Ärmel schütteln, zum Beispiel einen Erste-Hilfe-Kurs oder eine Krabbelgruppe. Auch die evangelische Kirche möchte sie gern mit Leben füllen. Eine Arbeitsgruppe aus Förderverein und Kirchenvorstand arbeite an interessanten, alle verbindenden Veranstaltungsideen.

Und wie ist es nun mit dem Angekommensein? &bdquo;Inzwischen fühle ich mich, als ob ich hier schon lange wohnen würde“, freut sich die Neu-Feldrömerin. &bdquo;Ich komme mit tollen Menschen in Kontakt, das macht ein bisschen süchtig“, gibt sie zu. Durch sie haben auch Menschen Bekanntschaft miteinander geschlossen, die sich bisher nur vom Sehen kannten. Die Menschen in den drei Ortsteilen sind durch sie näher zusammengerückt.

Weitere Infos unter: https://www.katharinaduetting.de/

Persönlich Katharina Dütting stammt gebürtig aus Bad Münder. In Bielefeld, wo sie auch ihren späteren Mann kennenlernte, studierte sie Evangelische Theologie und Geschichtswissenschaften und arbeitete anschließend acht Jahre als Lehrerin.

LZ-Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“

Ohne sie geht es nicht: Etliche Horn-Bad Meinberger sind ehrenamtlich tätig. Menschen, die sich besonders stark engagieren, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“ vorstellen. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erlebnissen der &bdquo;Horn-Bad Meinberger Helden“. Und vielleicht kennen auch Sie jemanden, über dessen Einsatz und Motivation Sie gerne lesen würden - dann melden Sie sich per E-Mail an cgroene@lz.de. Wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Tipps und Inspirationen.

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