Von Isabell Ruppe
Horn-Bad Meinberg. Wenn Volksmusikstar Rudy Giovannini von seinen Fans beschrieben wird, klingt das so: "Er ist Italiener und sieht hervorragend aus", "Seine Augen bringen jeden zum Schmelzen" "Noch besser ist seine Tenorstimme, die mitten ins Herz geht" - Lauter Originaltöne vom Fanclubtreffen im Bad Meinberger Quellenhof.
Luxemburg, Belgien, Schweiz, Holland, Ostfriesland, Ruhrpott - die Liste der Orte, aus denen die rund 130 Anhänger des Südtiroler Sängers gekommen waren, war lang. Kilometergeld gab es für sie nicht, dafür aber einen Händedruck, einen Blick oder sogar ein Küsschen von "ihrem" Star. Ihnen allen gemein war nicht nur die Mitgliedschaft im Fanclub "Amore-Amore-Lippe", sondern auch die Freizeitgestaltung.
Zu Hause hängt Rudy Giovannini an den Wänden und ziert T-Shirts und Pullover. Im Kalender ist jeder Auftritt vom "Caruso der Berge" dick eingekreist und farbig markiert. "Wir fahren zu fast jedem Konzert. Das ist für uns ein Hobby mit Niveau", erzählten die Freundinnen Monika Dämmbrich und Irene Hilmert. Und wenn es von dem "Bozener Barden" ein Küsschen auf die Wange gegeben hat, bleibt der Waschlappen auch mal unberührt.
Aber auch für das ein oder andere "gute Gespräch" mit dem vielfach ausgezeichneten Sänger waren die im besten Sinne "Rudy-Verrückten" in den Quellenhof gekommen, wie zum Beispiel das Luxemburger Ehepaar Brands. "Das jährliche Fanclubtreffen in Bad Meinberg ist etwas ganz Besonderes, weil Rudy sich hier wirklich Zeit für uns nimmt", berichtete Cecile Brands auf die Schnelle, um sich nach Beendigung des Satzes sofort ein Autogramm von dem Südtiroler abzuholen.
Auch für Rudy Giovannini selbst hat die Veranstaltung ihren Wert: "Ich habe hier meinen ersten, ältesten und größten Fanclub. Das honoriere ich, indem ich mir mehr Zeit als sonst für meine Fans nehme", sagt der ehemalige Opernsänger. In die enge Beziehung zum Lipperland und dem Fanclub "Amore-Amore-Lippe" spiele auch die enge Freundschaft zur Vorsitzenden und Initiatorin Ilona Gärtner hinein. Gute Freundschaften unterhält Gärtner jedoch nicht nur zu Giovannini, sondern zu fast jedem der 222 Mitglieder des Clubs.
Nicht verwunderlich, dass die Istruperin später beim abendlichen Konzert im Kurtheater, wo sie den Stargast begrüßte, fast genauso ohrenbetäubenden Applaus wie Giovannini selbst erntete. Aber auch nur fast, denn der Sänger bewies sich bei seinem dreistündigen Programm in bester Laune und sorgte für Geschunkel und wundgeklatschte Hände. In deutsch-italienischem Wechselgesang entführte Giovannini seine Fans in die phantastische Traumwelt der Volksmusik. Gedankt wurde es ihm mit stehenden Ovationen und Zugabe-Rufen. Tenor-Scherzkeks Rudy erwiderte: "Danke, aber ich habe doch nur gesungen." Sehr charmant, Herr Giovannini.