Kalletal-Kalldorf.„Kalledonien“ hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass sich fernab des Rheinlandes bestens Karneval feiern lässt. In Kalldorf ging am Samstag vor einer Rekordkulisse sprichwörtlich „die Post ab“.
„Wenn ich mir die vielen Leute hier auf der Straße anschaue, dann ist das schon gigantisch, und bei diesem herrlichen Wetter kann es doch gar nicht besser sein“, meint Frank Schwier, der als Sitzungspräsident den Umzug anführt. Mehr kann er, als die LZ ihn beim Straßenkarneval um ein Statement bittet, jedoch nicht sagen – Nils und Holger, zwei mafiös verkleidete „Familien“-Mitglieder der „Herforder Jungs“, zerren ihn gerade aus seinem Fahrzeug.
Der Umzug kommt durch diese Einlage nur kurz ins Stocken, und es wird deutlich: Der Spaß regiert in Kalldorf. Knapp 40 Festwagen und Fußgruppen sind unterwegs, denen die aus der gesamten Region angereisten und größtenteils verkleideten Zuschauer an den Straßenrändern zujubeln – Eulen, Panzerknacker, Einhörner, feurige Wesen oder „Robin Hood“ und „Pippi Langstrumpf“ ziehen durch das Dorf.
Dass dabei ein Motto wie „Schießen, Reiten und Küssen ist das, was Cowboys müssen“ oder „Der Lack ist ab, das Leben ist schwer, ein Ritter muss her“ für nicht mehr als Schmunzeln sorgt, ist in Kalletal kein Problem. Für politische Aussagen, die bei den Rosenmontagsumzügen in Düsseldorf oder Köln unverzichtbar sind, sorgt beim Straßenkarneval allein die Vereinsgemeinschaft – ihr Festwagen hat die Versalzung der Weser zum Thema, die Mitglieder sind als Fische auf der Straße unterwegs und haben als Kapitän ihres Kutters den ehemaligen Kalletaler Bürgermeister Klaus Fritzemeier mit an Bord.
Der Umzug hat nach mehr als zwei Stunden seinen Abschluss am Sportplatz in Kaldorf gefunden, und dort ist die Party dann weitergegangen – ohne große störende Vorkommnisse, wie zu hören war. Wobei nach Informationen der LZ der Eintritt ins Festzelt für etwas Probleme gesorgt haben soll. Vor der einzigen Kasse hatte sich eine große Menschentraube gebildet, sodass einige Mitglieder des Elferrates für Ordnung sorgen mussten. Nach der anschließenden Party zum Ausklang des Karnevals sprechen viele die Beteiligten jedoch von einem Erfolg und von einer „Bombenstimmung“.