Kalletal-Hohenhausen. Den Rückblick auf die Flüchtlingssituation in Kalletal hat Bürgermeister Mario Hecker mit einem Dankeschön für die Ehrenamtlichen verbunden: „Sie haben uns im vergangenen Jahr aus der Patsche geholfen – und das bundesweit.“ Bei der Jahresabschlussveranstaltung für freiwillige Unterstützer machten Vertreter der Gemeinde aber auch deutlich: Es wird weiter dringend Wohnraum gebraucht.
Zwar hat sich die Situation in den vergangenen Monaten entschärft, wie Hecker berichtete. Nun würden aber anerkannte Flüchtlingen aus den Städten zugewiesen, berichtete er den etwa 40 Helfern in der Grundschule Hohenhausen. „Die Annahme, wir hätten die Situation im Griff, ist ein Trugschluss.“
Den Zuzug von Flüchtlingen aus den Ballungsgebieten „wird unsere Verwaltung nicht ohne Ehrenamtliche schultern können“, sagte Hecker. Nach den Worten von Hermann Fischer, dem Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales, werden die Flüchtlinge nach einer neuen Wohnsitzauflage im Integrationsgesetz ab Mitte Dezember kleinen Kommunen zugewiesen, in denen sie drei Jahre bleiben müssen. Für Kalletal entspräche dies pro Jahr 38 Menschen. Da diese keine Berechtigung haben, in Übergangswohnheimen zu leben, werde nun dringend nach Wohnraum gesucht.
Zusätzlich würden der Gemeinde jährlich 63 neue Flüchtlinge zugewiesen, die zunächst in den vorhandenen Unterkünften leben könnten. Zwar habe es dafür eine Landeszuweisung in Höhe von zwei Millionen Euro gegeben, aber das reiche nicht. Derzeit leben nach den Worten von Anne-Kathrin Edler, Sozialarbeiterin der Gemeinde, derzeit 285 Asylbewerber in Kalletal.
Sie sind in sechs Gemeinschaftsunterkünften und 43 Wohnungen untergebracht. Bereits in sechs Ortsteilen wurden Willkommenscafés eingerichtet. Armin Schauf vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises berichtete, dass in Arbeitsgruppen ein Integrationskonzept für Kalletal erarbeitet werde. Wer sich an den Arbeitsgruppen beteiligen oder freie Wohnungen vermieten möchte, kann sich bei Edler unter Telefon (0 52 64) 644-351 melden oder eine E-Mail an ak.edler@kalletal.de schreiben. Wer als Fahrer den Transport von Flüchtlingen zur Tafel übernehmen kann, wendet sich an Iris Schön unter Telefon (0151) 23055803.