Richtfest im Kalletaler Schulzentrum: Millionenschwere Sanierung soll 2021 beendet sein

Kalletal-Hohenhausen. Nur wenige Minuten nachdem ungefähr 400 Schüler und Gäste die Aula verlassen hatten, war in den Räumen wieder der Minibagger unterwegs. Schließlich soll das Großprojekt im Schulzentrum möglichst bis Frühjahr 2021 fertig sein. Und da wollen sie in die Hände spucken. Vorher hat am Freitag erst mal ein &bdquo;Richt- und Rohbaufest" im Hohenhauser Schulzentrum auf dem Programm gestanden: Zimmerleute hängten den Richtkranz am künftigen Verwaltungstrakt der Jacobischule auf.

Die früheren Räume der Jacobischule werden saniert und umgebaut. Am Anfang hatte im April 2017 der Schadstoff-Fund gestanden – in Wänden und Böden des etwa 50 Jahre alten Baus. &bdquo;In dem Moment, als ich PCB hörte, war ich im Krisenmodus", erinnerte sich Schulleiter Dr. Eike Stiller. Die Schule musste eilig in benachbarte Gebäude umziehen. Im Herbst 2018 begannen die PCB-Sanierung und der Abriss von Gebäudeteilen. Bis zum Abschluss im April 2019 holten die Arbeiter 160 Tonnen belastete Baustoffe aus dem Gebäude.

Die Aula ist derzeit bis auf den Beton entkernt, Bauarbeiter sind in weiten Teilen des 2.800 Quadratmeter großen Gebäudes unterwegs. Die Schule habe viel Solidarität erfahren, berichtete Stiller – und bekannte nebenbei, er sei &bdquo;unendlich dankbar" für sein Kollegium. Seine Schule habe der der jüngsten Qualitätsanalyse trotz und Neubau- und Sanierungsphase ein &bdquo;sensationelles Ergebnis" erhalten.

Verwaltungstrakt in Holzrahmenbauweise Das Kollegium wird künftig in einem Lehrerzimmer Platz nehmen können, das neben Besprechungsräumen, Sekretariat, Bibliothek und Toiletten auf 500 Quadratmetern im neuen Verwaltungstrakt untergebracht ist. Das seit August 2019 in Holzrahmenbauweise entstandene Gebäude schließt an die Aula an. Es bekommt eine Holzverkleidung.

Für das Gebäude sei das Richtfest ein Meilenstein, sagte Architekt Dirk Stanczus vom Büro BKS Architekten. Derweil werden im Bestand rund 1.100 Quadratmeter Beton saniert, wie er berichtete. &bdquo;Es entsteht eine neue alte Schule." Kernpunkt ist die Aula, die als Bürgerbegegnungszentrum für Hohenhausen &bdquo;medial und technisch" herausgeputzt werde.

So lange gibt es aber noch die Baustelle und beengten Schulraum, den Bauausschuss-Vorsitzender André Bierbaum ansprach. Er nutzte den Richtspruch des Zimmermanns, um bei den Schülern dafür zu werben, das Handwerk bei der Berufswahl zu berücksichtigen.

Jacobischule wird Gebäude der Fröbelschule weiter nutzen Laut Bauleiter Andreas Deppe vom Lemgoer Architekturbüro Schwakenberg/Bley gilt es als nächstes, die sanierten Räume mit Türen und Fenstern &bdquo;dicht" zu bekommen. Wenn die Jacobischule zurück in das sanierte Gebäude gezogen ist, wird die alte Grundschule mit den Häusern 1 und 2 abgerissen, wo Schüler und Lehrer derzeit untergebracht sind.

Das zweite Gebäude, die frühere Fröbelschule, werde die Jacobischule weiter nutzen, sagte Bürgermeister Mario Hecker. Das Gesamtprojekt inklusive bevorstehendem Abriss und PCB-Sanierung bezifferten er und die Planer auf etwa 7,5 Millionen Euro. Davon kommen 3,9 Millionen Euro aus Fördermitteln. &bdquo;Ich glaube, es ist gut, dass wir das Geld so anlegen", sagte Bildungsausschuss-Vorsitzender Thomas Stucke.

Für die 360 Jacobischüler, die die Reden verfolgt hatten, zählte danach aber erst mal etwas anderes: Sie starteten direkt nach dem Richt- und Rohbaufest in die Weihnachtsferien.

Turnhallensanierung startet Auf dem Gelände des Schulzentrums beginnt in Kürze die nächste Großbaustelle: Die Sanierung der Dreifachsporthalle startet. Bauleiter Deppe peilt einen Baustart im Februar 2020 an. Dabei wird die Turnhalle kernsaniert. Die Ergebnisse der Ausschreibung sollen in Kürze vorliegen, Ende Januar 2020 ist das Projekt Thema in den politischen Gremien der Gemeinde Kalletal. Im besten Fall ist die Sanierung zeitgleich mit dem Umbau der Jacobischule fertig – im Frühjahr 2021. &bdquo;Ich hoffe auf eine Punktlandung", sagt Deppe.

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