Sanierung der Grundschule Langenholzhausen: "i-Tümpelchen" als Dachbegrünung

Kalletal-Langenholzhausen. Die Klassenräume der Grundschule Langenholzhausen machen einen durchaus freundlichen Eindruck. Aber die Fassade . . . Wärmedämmung? Fehlanzeige. &bdquo;Seit dem Bau im Jahr 1975 hat sich energetisch nichts getan", sagt Kalletals Bauamtsleiterin Ewa Hermann. &bdquo;Heiß im Sommer, kalt im Winter" sei die Konsequenz der ungedämmten Gebäudehülle, sagt Schulleiter Harald Hengstler. Höchste Zeit für eine energetische Sanierung. Die soll im nächsten Jahr kommen. Dann wird die ganze Schule mit 145 Schülern und acht Klassen in Container ausquartiert.

Das wird sicherlich eine Herausforderung für Schulleiter Hengstler, Hausmeister Dirk Frevert, für Schüler und Lehrer, zumal die Schule wohl länger als ein Halbjahr zur Baustelle wird. Nach den Sommerferien 2021 könnte es so weit sein. Doch die Verantwortlichen wollen Bau-Themen in den Unterricht einbinden und sehen den Unterricht auf einer Baustelle mit unausweichlichem Krach nicht als Alternative. Schließlich soll allerhand passieren in der 1700 Quadratmeter großen Schule: Die Gemeinde Kalletal rechnet mit Gesamtkosten von mindestens 1,1 Millionen Euro.

Um diese Kosten als kleine Kommune zu stemmen, haben sich die Kalletaler – wie so oft – auf die Suche nach Fördermitteln gemacht und haben nach Hermanns Worten &bdquo;einen bunten Strauß davon" gefunden. 200.000 Euro für das Dach sind schon bewilligt. &bdquo;Alle anderen Anträge haben wir auf den Weg gebracht."

Jetzt wartet man im Bauamt ab und sammelt die Förderbescheide ein. Sie sind zuversichtlich, dass das Geld kommt, weil in den Förderprogrammen der Umstieg auf regenerative Energien und Energieeinsparung gefordert wird – und das können die Kalletaler liefern. Nach den Berechnungen von Klimaschutzmanagerin Henrike Sieker werden nach Abschluss des Umbaus, der im Oktober 2021 beginnen könnte, 80 Prozent CO2 eingespart. Gefordert werden 50 Prozent. Einen sechsstelligen Eigenanteil wird die Gemeinde schultern müssen.

Energiesparende LED-Lampen leuchten Jüngst wurde im Inneren des 45 Jahre alten Gebäudes bereits die komplette Beleuchtung auf energiesparende LED-Lampen umgestellt. Es gab neue Deckenverkleidungen, neue Brandschutztüren, neue Kabel. &bdquo;Das ist schön geworden", lobt Hausmeister Frevert. Im Freien lässt die Gemeinde mit Förderung unter anderem Laufbahn und Sprunggrube erneuern. Nun werden Dach und Fassade mit regenerativem Material gedämmt, die Außentüren erneuert. Der Einbau einer Lüftungsanlage ist geplant, die frische Luft in jedes Klassenzimmer bringt und zugleich mit einem CO2-Wächter kombiniert wird. Der warnt vor zu viel Kohlendioxid, also vor zu schlechter Luft im Klassenraum.

Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden, die Strom für den Eigenbedarf erzeugt, und vor allem soll die alte Ölheizung ersetzt werden. Sie verbraucht 20.000 Liter im Jahr. Künftig sollen klimafreundliche Holzpellets verbrannt werden. Und dann die alten Fenster, mit denen Hausmeister Frevert besonders unzufrieden sind: Nicht nur, weil einige blind geworden sind – &bdquo;bei Wind bewegen sich die Gardinen", weil es durch Spalte pfeift.

Damit die Gebäudehülle richtig dicht wird, werden allerdings die Kuppeln auf dem Dach entfernt. Apropos Dach: Die Gemeinde würde es gerne begrünen. Damit, sagt Hermann, könnte das Flachdach zur Retentionsfläche werden, also dabei helfen, das Wasser bei starkem Regen erst mal zu speichern, bevor alles auf die Straßen und in die Kanäle fließt. Das wäre aber das i-Tüpfelchen auf dem Sanierungsprogramm – oder, wie Klimamanagerin Sieker es so liebevoll wie treffend im Förderantrag formuliert hat: das &bdquo;i-Tümpelchen".

Elektronische Touchboards ersetzen die Schiefertafeln Geld aus dem Landesprogramm &bdquo;Gute Schule 2020" soll nicht in die energetische Sanierung der Grundschule am Habichtsberg fließen. Das, sagen Bürgermeister Mario Hecker und Bauamtsleiterin Ewa Hermann, sei schon größtenteils für die Digitalisierung und die EDV-Ausstattung der Kalletaler Schulen verplant. So gab es in Langenholzhausen bereits neue Kabel für die EDV. Und: Die acht Klassenräume der Grundschule am Habichtsberg sind mit digitalen Touchboards ausgestattet worden, die die bisherigen Schiefertafeln ersetzen. &bdquo;Es ist das erste Schuljahr, in dem wir versuchen, volldigital zu arbeiten", erläutert Schulleiter Harald Hengstler. Die Gemeinde habe es außerdem möglich gemacht, dass für die Schüler der dritten und vierten Klassen iPads angeschafft wurden. Übrigens: Eine der alten Schiefertafeln hat Hengstler gerettet.

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