Denkmal-Besitzer in Langenholzhausen erhalten unbürokratisch Fördergelder

Kalletal-Langenholzhausen. Andrea R. wohnt in einem Denkmal. Das Wirtschaftsgebäude des alten Forsthauses wurde etwa 1726 erbaut. Die Grundsubstanz ist gut, sagt sie und weiß doch, dass es bei dem alten Gemäuer immer irgend etwas zu sanieren gibt. Dringend musste jetzt das Dach in Teilen neu gedeckt werden. Hilfe für die Maßnahme gab es aus einem Fördertopf des Landes für den Denkmalschutz.20.000 Euro kosten die neuen Tonziegel, die Hälfte davon trägt das Land. Eine finanzielle Hilfe, von der Andrea R. über die Gemeinde Kalletal erfahren hat.

Sie ließ sich dort von Ute Seidemann vom Fachbereich Planen und Bauen beraten, stellte den Antrag und hatte Glück. Unbürokratisch werden 50 Prozent der Rechnung beglichen, und &bdquo;dafür muss ich auch nicht in Vorleistung gehen", erzählt die 43-Jährige zufrieden vom reibungslosen Ablauf.

Drei Anträge für das Förderprogramm hat es in Kalletal im Jahr 2019 gegeben, die Frist für 2020 ist gerade abgelaufen. Dieses Mal waren sechs private Antragsteller dabei. Und es könnten in den kommenden Jahren noch mehr werden, denn in der Gemeinde stehen relativ viele denkmalgeschützte Gebäude, wie Seidemann erklärt. Jeder Antrag werde individuell geprüft. Dafür begutachten Experten vom Landschaftsverband die Objekte, um zu sehen, ob eine Förderung möglich ist.

Am Denkmal gab es viel Flickschusterei Auch bei Andrea R. schaute eine Gutachterin in Langenholzhausen vorbei, sah sich das undichte Dach an, gab Tipps für die weitere Restaurierung und empfahl, auch beim Fachwerk nachzubessern. &bdquo;Als wir das Haus 2006 kauften, war uns schon klar, dass hier einiges zu machen ist", sagt sie. Vor etwa 300 Jahren wurde das Wirtschaftsgebäude errichtet. Seitdem ist immer wieder an dem alten Fachwerkhaus gewerkelt wurden, nicht immer zu seinem Besten. &bdquo;Da wurde viel Flickschusterei betrieben", sagt Andrea R.

Vor allem die Fachwerkbalken wurden bei Schäden oft nur oberflächlich ausgebessert – das räche sich jetzt. Sollte sie die Fachungen angehen, hofft sie auf weitere Gelder aus dem Denkmalschutz-Topf – soweit das Land denn auch die kommenden Jahre noch Förderungen vergibt.

Vorab hat die Gemeinde ein eigenes Programm aufgelegt, um Besitzer von Denkmälern zu unterstützen. Dabei setzt sie vor allem auf kleinere, weniger kostenintensive Maßnahmen, die über die Förderprogramme oft nicht abgedeckt sind. Eine alte Tür etwa, die gestrichen werden soll, nennt Ute Seidemann als Beispiel. 8000 Euro hat die Gemeinde im Topf, die sie auf einzelne Projekte verteilen will. Bis Ende 2020 können sich Besitzer von Denkmälern bewerben – nur eine Doppelförderung gibt es nicht. &bdquo;Wer also schon im Landesprogramm bedacht wurde, der fällt mit dieser Maßnahme bei uns leider raus."

Denkmal-Besitzer in Langenholzhausen erhalten unbürokratisch Fördergelder

Geld für Spielplätze: In Stemmen und Varenholz soll investiert werden

Trampolin und Rutschenturm: Wie der neue Spielplatz in Langenholzhausen möglich wurde

Aus Langenholzhausen sprudelt Wasser für Salzuflen und Herford

Kalletals Wirtschaftswege werden komfortabler

„Etikettenschwindel“? Warum Kritik am Milliarden-Geldregen des Landes laut wird

So soll Kalletal umweltfreundlich mobiler werden

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €