Hausbrand: Bewohner haben all ihr Hab und Gut verloren

Kalletal-Hohenhausen. &bdquo;Kaputt, alles kaputt." Friedrich Windmeier zeigt sich an der Brandruine immer noch fassungslos über das, was da am Samstagnachmittag mit dem Haus passiert ist, das seiner Familie gehört. &bdquo;Wenn Sie hochgehen, kriegen Sie einen Schreck." Die Dachgeschosswohnung – völlig ausgebrannt. Der verkohlte Dachstuhl in dem Haus an der B 238, am Ortsausgang von Hohenhausen aus Richtung Dalbke, ist schon von Weitem aus zu sehen. Eine Spendenaktion soll nun den Bewohnern helfen.

Denn Anthony Miles und seine Verlobte Ira Graf haben bei dem Unglück ihr Hab und Gut verloren. &bdquo;Geld, Wertsachen, Handys - auch alles andere liegt in Schutt und Asche", sagt Anthony Miles. Von dem Schreck hat er sich inzwischen erholt. Seine Verlobte ebenfalls, berichtet er. Doch es flossen viele Tränen. &bdquo;Ich konnte am Anfang nicht glauben, was passiert ist", sagt Anthony Miles. Trotz aller materiellen Verluste: &bdquo;Wir sind froh, dass wir heil rausgekommen sind. Gegenstände kann man ersetzen."

Dafür geht – kaum zu glauben – die Arbeit im Erdgeschoss des Hauses weiter. Dort ist die Autowerkstatt von Holger Ehm untergebracht, der mit seiner Frau auch die Tankstelle direkt daneben betreibt. &bdquo;Der Betrieb läuft uneingeschränkt weiter", sagt er. Wie zur Bestätigung sind drinnen mehrere Mitarbeiter am Werk, und auf den ersten Blick ist in der Werkstatt kaum zu erkennen, dass zwei Tage zuvor oben drüber ein Feuer gewütet hat.

Werkstatt-Chef: Feuerwehr hat Super-Job gemacht &bdquo;Wir haben ein Riesen-Glück gehabt", sagt Holger Ehm. Das vielzitierte Glück im Unglück. Doch auch in seiner Werkstatt gab es Verluste zu beklagen. Auf 40.000 bis 50.000 Euro schätzt Ehm allein die Schäden an Testgeräten, die kaputtgingen. Löschwasser war in die Werkstatt gelaufen. Zwei Fahrzeuge wurden nach Ehms Worten durch das Feuer beschädigt, doch Kundenfahrzeuge waren wohl nicht dabei. &bdquo;Wir haben am Samstag alle Autos aus dem Gefahrenbereich gefahren." Ehm bescheinigt der Kalletaler Feuerwehr, einen Super-Job gemacht zu haben.

Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl, wie auf Fotos zu sehen ist. Mit 80 Feuerwehrleuten waren die Einsatzkräfte vor Ort. Zwei Wehrleuten, die teils durch Rauchgas leicht verletzt wurden, geht es nach den Worten von Kalletals Feuerwehr-Pressesprecher Horst Brinkmann wieder besser. Brinkmann dankt in seinem Einsatzprotokoll Ehm als Besitzer der Tankstelle, weil er die Einsatzkräfte während der Löscharbeiten mit Getränken versorgte.

Denn: Ehms Tankstelle liegt direkt daneben. Der Feuerwehr war es zum Glück gelungen, nicht nur das Übergreifen der Flammen auf das Reifenlager der Werkstatt zu verhindern, sondern auch die Tankstelle zu schützen. Wobei Holger Ehm betont, sie wäre auch in solch einem Fall durch technische Vorrichtungen abgesichert gewesen.

Druck auf den Not-Aus-Taster der Tankstelle Ehm war am Samstagnachmittag durch den Anruf eines Angestellten von dem Feuer informiert worden - der Druck auf den Not-Aus-Taster folgte. Auch die Tankstelle hat inzwischen wieder geöffnet, während Friedrich Windmeier und Mitarbeiter auf der anderen Seite des Gebäudekomplexes aufräumen und kaputte Dachziegel per Radlader abtransportieren. &bdquo;Eine Katastrophe", sagt Windmeier. Aber nun müsse das Zerstörte wieder aufgebaut werden, blickt er in die Zukunft.

Am Montagvormittag waren Brandermittler der Kripo vor Ort. &bdquo;Wir haben keine Hinweise auf eine Brandstiftung", berichtet Lars Ridderbusch von der Polizei auf LZ-Anfrage. Der Brand sei möglicherweise im Zusammenhang mit einem Kaminofen entstanden. Wie berichtet, hatte der Hund die beiden Bewohner durch Bellen gewarnt. &bdquo;Wir waren nach dem Mittagessen eingedöst", erinnert sich Anthony Miles. Nachdem ihm kurz nach dem Aufwachen das ganze Ausmaß der Gefahr klargeworden war und auch schon beißender Rauch in die Wohnung zog, sei er nur froh, dass er sich unverletzt mit Frau und Hund noch ins Freie retten konnte.

Sie sind erst mal anderweitig untergekommen, haben zum Glück eine Hausratversicherung. Aber: &bdquo;Jetzt müssen wir von vorne anfangen." Grund genug für Bekannte, eine Spendenaktion auf Facebook für die beiden ins Leben zu rufen. Anna Mühlenbernd-Pensel berichtet, viele wollten dem Paar und seinem Hund helfen. Auch ein Spendenkonto bei Paypal ( paypal.me/pools/c/8xIit1AmS2 ) wurde eingerichtet, auf dem bis gestern 1700 Euro eingingen.

&bdquo;Wir sind sehr dankbar die Hilfe", sagen Anthony Miles und Ira Graf. Viele Kalletaler hätten schon Kleidung und Schuhe vorbeigebracht, doch die beiden können nach eigenen Worten weitere Kleidung gebrauchen. Und eine Wohnung. Und Möbel.

Wer helfen will, kann Anthony Miles und Ira Graf unter Tel. (05264) 2824622 erreichen.

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