„Jacobipark“ in Hohenhausen soll Publikumsmagnet werden

Kalletal-Hohenhausen. Der zugewucherte Park am Ententeich soll eine Hommage an den berühmten Kalletaler Forellenzüchter Stephan Ludwig Jacobi werden. Das Areal und das auf der anderen Seite der Lemgoer Straße liegende Jacobi-Denkmal seien nicht mehr zeitgemäß, findet der Heimat- und Verkehrsverein Hohenhausen.

Dennoch stecke viel Potenzial an diesem schönen Fleckchen Erde, und deshalb ist Garten- und Landschaftsarchitektin Tanja Minardo aus Steinhagen beauftragt worden, sich ein Konzept zu überlegen, wie der künftige &bdquo;Jacobipark" attraktiver werden soll. Kosten soll das Projekt nach ersten Planungen rund 150.000 Euro.

Holzpodest am Wasser als Aussichtspunkt

Ihre Ideen hat Minardo im Rat vorgestellt. Momentan sei der nahe dem Freibad gelegene Park mit Lebensbäumen und Sträuchern zugewuchert. &bdquo;Der Bereich wirkt etwas eingeschränkt, er soll geöffnet werden", sagte die Landschaftsarchitektin. Und dabei wolle sie die Fläche unter das Motto des künftigen Namensgebers stellen und mit wiederkehrenden Elementen die Fischzucht thematisch aufgreifen. Blickfang im Zentrum könnte daher eine aus Kieselsteinen zusammengesetzte Forelle bilden. Hierher soll künftig auch das Jacobidenkmal umgesetzt und durch dezente Beleuchtung in Szene gesetzt werden.

&bdquo;Durchs Gelände entsteht dann eine ganz neue Wegverbindung", sagte Minardo. Die geschwungene Wegführung soll zum Flanieren anregen, ein neues Holzpodest am Wasser einen Aussichtspunkt direkt im Herzstück des Parks markieren. Außerdem soll auch ein Kinderspielbereich mit Baumstämmen und Balancierfläche das Gelände aufwerten. Die Vereinsgemeinschaft habe sich daneben noch ein Gartenhäuschen und eine Multifunktionsfläche gewünscht – zum Boulespielen oder für kleinere Veranstaltungen. &bdquo;Die wird vielseitig bespielbar sein."

Es müssen Bäume weichen

Um die Planungen umzusetzen und die Fläche richtig zu nutzen, müssten auf jeden Fall eine Strauchreihe, die Rhododendren und weitere Lebensbäume weichen. Auch aus der Erlenreihe, die am Wasserlauf gewachsen ist, sollen einige extrem schräg stehende Bäume allein aus Sicherheitsgründen entfernt werden, meinte Tanja Minardo. &bdquo;Punktuell sollen erhaltenswerte Bäume aber erhalten werden." Darunter sei beispielsweise auch ein stattlicher Mammutbaum. An dieser Stelle hakte Ratsmitglied Jürgen Georgi kritisch nach: &bdquo;Weniger ist manchmal mehr", sagte der Grünen-Politiker. &bdquo;Es wäre wünschenswert, dort möglichst viele Bäume zu erhalten." Eine vollständige Bestandsaufnahme der Flora und Fauna habe sie noch nicht gemacht, sagte die Landschaftsarchitektin, es sei aber vorrangig geplant, nicht schützenswertes Gewächs zu entfernen.

Die Ratsmitglieder wirkten von dem geplanten Konzept angetan, machten aber in einzelnen Kommentaren auch auf einen Punkt aufmerksam, der Sorgen bereitet: &bdquo;Wer pflegt das Ganze, wenn es fertig ist?", fragte Ingo Mühlenmeier von den Unabhängigen Kalletaler Bürgern.

Bürgermeister Mario Hecker konnte das klar beantworten: Als Initiatoren seien die Vereinsgemeinschaft und der Heimatverein Hohenhausen verantwortlich, das Areal in Ordnung zu halten. Sollte das Projekt realisiert werden, müsse der Rat sein Okay geben. Mit der Neugestaltung soll auch der Tourismus in Hohenhausen angekurbelt werden. Minardo plant dazu, Fischskulpturen, die sich auf Jacobi beziehen, zwischen die neu gepflanzten Beete zu setzen. &bdquo;Der Park soll nahebringen, wer Jacobi war."

Stephan Ludwig Jacobi

Der Hohenhauser, geboren 1711, gilt als Erfinder der künstlichen Fischzucht. Ihm ist ein Denkmal an der Lemgoer Straße gewidmet, das nun umgesetzt werden soll. Bei der Anlage von Fischteichen soll man nach Angaben des Heimat- und Verkehrsvereins gern Jacobis Rat eingeholt haben. Es sei überliefert, dass einst ein Brief aus dem Ausland, gerichtet &bdquo;an den Fischmaker in Deutschland", richtig bei ihm ankommen sein soll.

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