Verein verteilt Glyphosat auf Taller Sportplatz

Kalletal-Talle. Der TuS Talle hat auf seinem Sportplatz Glyphosat verteilt. Das hat bei der Gemeindeverwaltung die Alarmglocken schrillen lassen. Sie macht sich Sorgen um das Trinkwasser. Das wird jetzt alle zwei Wochen getestet. Denn der Sportplatz liegt in einem Schutzgebiet, in dem der Einsatz von Glyphosat verboten ist. Der Trinkwasserbrunnen ist nicht weit entfernt.

&bdquo;Ich kann nicht nachvollziehen, warum das Mittel auf einem Sportplatz verwendet wird", sagt Kalletals Bürgermeister Mario Hecker und verweist darauf, dass dort auch Kinder und Jugendliche Sport treiben. Nachdem der Verein das umstrittene Pflanzenschutzmittel offenbar mit der Spritze auf der Spielfläche verteilte, ist das Gras auf dem Taller Sportplatz auffällig gelb geworden.

Gras hat ungesunde Farbe Hecker selbst hatte sich bei einem Besuch in Talle gewundert, warum das Gras die ungesunde Farbe hat, und fragte nach. So kam das Vorgehen des Sportvereins ans Tageslicht. Der Verein, der das Glyphosat mit Hilfe eines Landwirts auf seinem Sportplatz verteilt hat, habe das getan, um anschließend das Gras neu einzusäen, hieß es im Kalletaler Umweltausschuss, wo der &bdquo;Schadensfall Sportplatz Talle" Thema war.

Im Schutzgebiet Glyphosat spritzen: &bdquo;Andere sollten nicht auf die Idee kommen, das nachzumachen", sagt Jürgen Georgi (Grüne), Vorsitzender des für Umweltfragen zuständigen Ausschusses.

Kosten der Proben trägt der TuS

Grundsätzlich ist der Einsatz von Glyphosat auf Sportplätzen nicht verboten – im Schutzgebiet allerdings schon. Und Talle liegt in einem sogenannten Heilquellenschutzgebiet, das weite Teile um Bad Salzuflen umfasst – eben auch Talle.

Als Vorsichtsmaßnahme lässt die Gemeinde Kalletal nun das Taller Brunnenwasser über drei Monate regelmäßig untersuchen. &bdquo;Wir werden es auf Kosten des Vereins alle zwei Wochen beproben lassen", sagte Bauamtsleiterin Ewa Hermann. Eine Untersuchung kostet 100 Euro. Der Trinkwasserbrunnen wurde darüber hinaus vorsorglich abgestellt. Er fördert nach Heckers Angaben aber ohnehin eher geringe Mengen. Und: &bdquo;Wir haben im Wasser nichts festgestellt."

Glyphosat ist eine Gefahr für das Trinkwasser Jedoch ist denkbar, dass das Glyphosat eine Gefahr fürs Grundwasser darstellt. Ein beauftragter Gutachter und der Kreis Lippe glauben aber nicht, dass es ins Grundwasser gelangt, weil es unter dem Sportplatz eine zwei Meter dicke Tonschicht gebe.

Bürgermeister Hecker äußerte im Gespräch mit der LZ sein Unverständnis, warum der Verein nicht vorher Rücksprache mit der Gemeinde gehalten hat. Ihr gehört der Sportplatz, der TuS ist Pächter. Der Sportverein wollte sich auf eine LZ-Anfrage vorerst nicht äußern.

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