Dieser Hausarzt übernimmt ab dem 1. Januar die KVWL-Praxis in Hohenhausen

Kalletal-Hohenhausen. Das Thema ärztliche Versorgung ist nicht zuletzt durch die Diskussion rund um ein Medizinisches Versorgungszentrum in Trägerschaft der Gemeinde in Kalletal brandaktuell geworden. Der plötzliche Tod von Dr. Michael Roßknecht und der Weggang von Klaus Langkamp in den Ruhestand haben für einige Unsicherheit in der Gemeinde gesorgt. Weil für Letzteren zunächst kein Nachfolger gefunden werden konnte, sprang die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ein. Sie betreibt die Praxis an der Lemgoer Straße seit Anfang 2024. Mitte Juni hatte Vorstandvorsitzender Dr. Dirk Spelmeyer im Ausschuss für Soziales und Generationen dann aber gute Nachrichten zu verkünden. Ab dem 1. Januar übernimmt Sergei Stepanov . Seit Anfang Juli ist er zunächst als angestellter Arzt in der Praxis tätig.

Der 42-Jährige kommt gebürtig aus Russland und ist seit zwölf Jahren in Deutschland. Nach einem Sprachkurs hat er zunächst im Klinikum Lemgo im Team von Prof. Dr. Frank Hartmann gearbeitet, bis er sich 2016, wie er erzählt, zunächst eher dem Bereich Beratung von Pharmaunternehmen gewidmet hat. &bdquo;Ich wollte aber immer zur Patientenversorgung zurückkehren“, sagt Sergei Stepanov. Also habe er 2022 seine allgemeinmedizinische Ausbildung bei Dr. Kunde und Feuchtel in Bad Salzuflen begonnen, die er nach der Regelzeit im April dieses Jahres abgeschlossen hat. Seither darf sich Stepanov Facharzt für Allgemeinmedizin nennen.

MVZ-Konzept überzeugte ihn nicht Er habe sich schon immer selbstständig machen wollen und sich aus Interesse an einem MVZ neben Kalletal auch in Lage und Bad Salzuflen umgehört. &bdquo;Letztlich hat mich das Konzept aber nicht überzeugt“, sagt Sergei Stepanov. Durch Kontakte mit Laura Kalweit, die als &bdquo;KVWL-Zukunftsmacherin“ für den Kreis Lippe zuständig ist, sei dann die Nachfolge für die Praxis von Dr. Langkamp ins Gespräch gekommen. &bdquo;Um ihren Mitgliedern und vor allem niederlassungsinteressierten Medizinern eine möglichst passgenaue Unterstützung anbieten zu können, hat die KVWL das Projekt der ,Zukunftsmacher’ für den Kreis Lippe im Herbst 2022 ins Leben gerufen“, heißt es dazu von der KVWL. &bdquo;Es gab Termine in Dortmund und hier vor Ort“, erzählt Sergei Stepanov. Und schließlich sei die Praxisübernahme dann in trockenen Tüchern gewesen.

&bdquo; Der Plan der KVWL war es, die Praxis ein Jahr lang zu betreiben , das hat geklappt“, freut sich auch Laura Kalweit. &bdquo;Das ist auch ein gutes Signal an die Patientinnen und Patienten.“ Immerhin kenne man die Praxis in Kalletal seit gut 30 Jahren. Einige seien nach dem Weggang von Dr. Langkamp zwar auf andere Praxen ausgewichen, auch Sergei Stepanov hofft aber, den einen oder anderen bald wieder behandeln zu können. Er betont: &bdquo;Es gibt noch Kapazitäten für neue Patientinnen und Patienten.“

Momentan noch drei Ärzte Zwei medizinische Fachangestellte (MFA) waren seinerzeit mit Dr. Langkamp in den Ruhestand gegangen, erzählt Laura Kalweit. Zwei weitere wurden übernommen und arbeiten nun auch mit Sergei Stepanov zusammen. Außerdem wurde eine dritte MFA eingestellt. Zum Team gehören momentan drei Ärzte, allerdings nur bis zum 31. August. Dann geht es zu zweit weiter, bevor Sergei Stepanov ab Januar zunächst eine Einzelpraxis führen wird. &bdquo;Ich bin aber durchaus offen für weitere angestellte Ärzte. Wir werden uns ab dem kommenden Jahr konkret anschauen, wie es weitergeht und welche Unterstützung gegebenenfalls noch seitens der KVWL benötigt wird.“

Für seine Zukunft als Praxisinhaber hat sich Sergei Stepanov unterdessen einiges vorgenommen, um Abläufe und Versorgung noch zu verbessern. So könnte er sich zum Beispiel vorstellen, auch Videosprechstunden anzubieten. In der Gemeinde fühlt er sich jedenfalls schon jetzt angekommen. Auch der Arbeitsweg von seinem Wohnort Lemgo sei sehr angenehm. &bdquo;Und wer weiß“, sagt Sergei Stepanov. &bdquo;Vielleicht werde ich irgendwann auch Kalletaler.“

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