Hecker: Darum ist das MVZ Kalletal ein Gewinn für die medizinische Versorgung

Kalletal. Die MVZ Kalletal GmbH hat, wie berichtet , drei Ärzte für das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Trägerschaft der Gemeinde Kalletal angestellt. Es soll zum 7. April an den Start gehen. Doch eine Ärztin, Imola Kalló, kommt aus einem Angestelltenverhältnis einer Lemgoer Praxis. Kalletal und Lemgo werden als Mittelbereich für die hausärztliche Versorgung von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) zusammen betrachtet. Das wirft die Frage auf, ob sich die gesundheitliche Versorgung im Mittelbereich durch das MVZ wirklich verbessert?

Bürgermeister Mario Hecker sagt ganz klar &bdquo;ja“ und erklärt das so: &bdquo;Ein angestellter Arzt nimmt seinen Sitz nicht mit, wenn er woanders hinwechselt, in den Ruhestand geht oder stirbt. Anders sieht es bei niedergelassenen Ärzten aus. Mit dem MVZ werden daher Arztsitze für Kalletal gesichert.“ Das sehe er im Rahmen der lokalen Daseinsvorsorge als eine seiner &bdquo;Hauptaufgaben“. Denn auch Lemgo plant ein MVZ und könnte sich so Arztsitze sichern. Kalletal ist dem zuvorgekommen. Wobei laut den aktuellsten Zahlen der KVWL (Stand Ende November) für den Mittelbereich sogar 14 Sitze für Allgemeinmediziner frei sind. Der Versorgungsgrad liegt nur bei mageren 68,4 Prozent.

Auslöser: Fall Dr. Rossknecht Zwei dieser Arztsitze werden Imola Kalló und Frank Norrenbrock im MVZ Kalletal besetzen. Künftig wird Mohamed El-Hotabi weitere 0,75 Arztsitze in Kalletal übernehmen. Ihm fehle noch die vertragsärztliche Zulassung. Das sei aber &bdquo;nur eine Formalie“, sagt die neue Geschäftsführerin der MVZ Kalletal GmbH, Gabriele Dostal. Der Antrag liege dem Zulassungsausschuss bereits vor und seine 0,75-Stelle sei bereits in der Rückbürgschaft durch die Gemeinde Kalletal zugunsten der MVZ Kalletal GmbH - eine Art Sicherheitsleistung gegenüber der KVWL - enthalten. Die Bürgschaft beträgt rund 1,52 Millionen Euro.

Darüber hinaus sei schon eine Nachfolgerin für die Stelle von Imola Kalló in der Praxis von Dr. med. Gerd Hüttenbrink in Lemgo gefunden worden. &bdquo;Unser Ziel ist es auch, die Patienten, die sich wegen des plötzlichen Tods von Hausarzt Dr. Michael Rossknecht vor zwei Jahren einen Arzt außerhalb Kalletals gesucht haben, zurückzugewinnen“, sagt Hecker. Dieser Fall sei der zentrale Auslöser für die Überlegungen zum MVZ gewesen. &bdquo;Damals wurde deutlich, wie schnell eine gesichert scheinende ärztliche Versorgung zusammenbrechen kann - mit den zum Teil dramatischen Folgen für einzelne Patienten“, meint Hecker.

Der Bürgermeister lobt darüber hinaus die Unterstützung durch die KVWL . Diese hatte zusammen mit den Krankenkassen im Dezember im Zulassungsausschuss die Zulassung für den Betrieb der beantragten Arztsitze für die hausärztliche Versorgung genehmigt.

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