Darum hat Nicole Jahn ihre „BarRock“ in Langenholzhausen geschlossen

Kalletal-Langenholzhausen. Die Türen ihrer &bdquo;BarRock“ nach sechseinhalb Jahren für immer abzuschließen, ist Nicole Jahn alles andere als leicht gefallen. Und doch blieb ihr keine Wahl. Ihre Mutter, der das Gebäude nach wie vor gehört und die den Laden zuvor 18 Jahre unter dem Namen &bdquo;Schneckenhaus“ geführt hatte, möchte die Räumlichkeiten anders nutzen, erzählt die passionierte Gastronomin. Ende September fand das letzte Konzert am Weinbergweg statt. Seitdem ist die alleinerziehende, dreifache Mutter damit beschäftigt, den Laden auszuräumen und sich Gedanken über die Zukunft zu machen.

Denn wie es sowohl beruflich als auch privat für sie weitergeht, das weiß Nicole Jahn momentan noch nicht. &bdquo;Ich suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung und würde dafür auch wegziehen. Momentan schaue ich deutschlandweit“, erzählt die gelernte Hotel- und Veranstaltungsfachfrau. Wie diese Herausforderung genau aussehen könnte, das lässt Nicole Jahn noch offen. Was sie nicht machen möchte, das weiß sie aber definitiv: &bdquo;Ich möchte nicht als Kellnerin irgendwo angestellt sein.“ Generell wolle sie auch künftig ihre eigene Chefin sein. &bdquo;Ich muss auch gucken, dass es finanziell klappt, immerhin habe ich drei Kinder zu versorgen.“ Auch mit ihrem Ex-Mann zusammen habe sie bereits ein paar Unternehmen geleitet. Einige Ideen für die Zukunft habe sie schon im Kopf und auch schon ein paar Angebote erhalten. Das Richtige sei aber noch nicht dabei gewesen.

Bis es so weit ist, hat Nicole Jahn ohnehin noch viel zu tun. Im Laden hat sich über die Jahre einiges angesammelt, das nun aussortiert und zum Teil verkauft wird. Im Internet versteigert sie momentan unter anderem einige ausgebaute Wände mit Unterschriften der Künstlerinnen und Künstler. Einen Teil der Einrichtung hat sie bereits verkauft und wartet darauf, dass diese Dinge abgeholt werden.

Gäste bedanken sich mit Geschenken Bei all dem Aus- und Aufräumen wird Nicole Jahn wehmütig. &bdquo;Auch wenn das schon jetzt, aufgrund des Chaos’, eigentlich schon gar nicht mehr mein Laden ist“, gibt sie zu. Die eingefleischte Wirtin nutzt die Zeit aber auch, um neue Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen. Denn die Arbeit im &bdquo;BarRock“ war zeitweise nicht ihr einziger Job. &bdquo;Ein halbes Jahr lang habe ich in Vlotho parallel als Hoteldirektorin gearbeitet. Am Wochenende stand ich dann in der Bar. Meine Woche hatte sieben Arbeitstage“, erzählt Nicole Jahn. Die neu gewonnene Ruhe sei zunächst völlig ungewohnt gewesen. &bdquo;Jetzt juckt es mir auch wieder in den Fingern, etwas Neues zu machen“, richtet sie ihren Blick nach vorne.

Was ihre Mutter mit den Räumen vorhat, wisse sie nicht, sagt Nicole Jahn, die mit ihren drei Kindern direkt nebenan wohnt. Zum Gebäude gehören außerdem einige Monteurwohnungen, die regelmäßig vermietet werden. Stress mit den Nachbarinnen und Nachbarn habe es nie gegeben, sagt Jahn und erzählt von tollen Abenden mit Live-Konzerten, Karaoke und selbst gemachtem Essen. &bdquo;Viele kamen extra wegen der Bands, die mitunter aus Las Vegas, Argentinien, Los Angeles oder New York kamen“, erzählt sie. Gerade zu den Karaoke-Abenden seien aber auch immer Stammgäste zu Gast gewesen.

Buchungen, Einkäufe, Organisation, all das hat Nicole Jahn selbst in die Hand genommen. Bei Veranstaltungen hat sie stets selbst - natürlich mit der Hilfe von Minijobbern, ihren Kindern und Freunden - hinter der Theke oder dem Grill gestanden. &bdquo;Das war einfach meine Leidenschaft und immer eine familiäre Atmosphäre“, sagt sie. Ihre Gäste danken es ihr mit selbst gemachten Geschenken, Gutscheinen, Postkarten oder Blumen zum Abschied. Nicole Jahn versucht, nach vorne zu schauen und sagt: &bdquo;Wer weiß, wofür es am Ende gut ist?“

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