Wieder ein Haushaltsloch: Gemeinde Kalletal rechnet mit Minus von 1,5 Millionen für 2026

Kalletal. Auch für das kommende Jahr erwartet die Gemeinde Kalletal ein Haushaltsloch: Kämmerer Jens Hankemeier geht davon aus, dass in 2026 die Ausgaben um 1,5 Millionen Euro höher sein werden als die Einnahmen. Das habe unter anderem mit den generell gestiegenen Preisen, aber auch mit der höheren Kreis- und Jugendamtsumlage zu tun. Positive Erwartungen gibt es bei der Gewerbesteuer.

Den geplanten Ausgaben von 41,4 Millionen Euro stehen laut Hankemeier Erträge von 39,1 Millionen Euro gegenüber. Der Kämmerer nutzt erneut das Instrument des &bdquo;globalen Minderaufwands“: Über alle Budgets sollen so zwei Prozent der Ausgaben eingespart und der Haushalt um etwa 800.000 Euro entlastet werden.

Mammutfaktor Kreisumlage Den größten Faktor bei den Aufwendungen machen die Zahlungen an den Kreis Lippe aus: Insgesamt 15,3 Millionen Euro müssen Richtung Detmold überwiesen werden. Die Jugendamtsumlage beträgt 6,6 Millionen Euro, die Kreisumlage 8,7 Millionen Euro und die Gesamtschulumlage steht mit 77.000 Euro auf dem Zettel. Insgesamt steigt die Summe der Zahlungen an den Kreis um 570.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Ursprünglich sei sogar noch eine größere Erhöhung bei der Kreisumlage angedacht gewesen. &bdquo;Durch ein kollegiales Miteinander im Arbeitskreis Kreisumlage ist es den Bürgermeistern und Kämmerern aber gelungen, eine Einigung zu erzielen“, erläutert Hankemeier. Man müsse aber damit rechnen, dass sowohl die Kreisumlage als auch die Jugendamtsumlage in den kommenden Jahren weiter stark ansteigen wird.

In Sachen Gewerbesteuereinnahmen gibt sich der Kämmerer optimistisch und geht von einem Plus von rund 135.000 Euro gegenüber dem Ansatz für dieses Jahr aus. Dieser erhöhte Ansatz sei nicht einfach aus der Luft gegriffen, sondern resultiere aus den tatsächlichen Gewerbesteuereinnahmen in diesem Jahr. &bdquo;Das bedeutet aber nicht, dass unsere Erwartungen sich auch so realisieren“, so Hankemeier weiter. Die Gewerbesteuer ist mit 7,9 Millionen Euro der größte Faktor auf der Einnahmenseite.

Hohe Rücklagen vorhanden Die Hebesätze für die Grundsteuern A und B wurden im September 2024 angepasst. Dabei habe sich der Rat an den aufkommensneutralen Vergleichswerten des Landes NRW orientiert. An diesen Hebesätzen seien auch keine Veränderungen geplant. Die Einnahmen aus der Grundsteuer A werden für 2026 mit 105.000 Euro und für die Grundsteuer B mit 2,6 Millionen Euro beziffert. Diese Beträge weichen nur minimal von den Berechnungen für das laufende Jahr ab.

Zugutekomme der Gemeinde Kalletal in der aktuellen Situation, dass durch die positiven Ergebnisse der vergangenen Jahre die Ausgleichsrücklage auf über 8,5 Millionen Euro angewachsen sei. Das ist eine finanzielle Reserve, die Kommunen bilden können, um Ungleichgewichte in ihrer Haushaltsführung auszugleichen. Sie dient also dazu, die Auswirkungen von künftigen finanziellen Engpässen zu mildern, etwa durch den Ausgleich von Defiziten in Jahren mit geringeren Einnahmen.

Hier soll investiert werden Auch im kommenden Jahr soll investiert werden. Kalletal werde sich dabei insbesondere auf den Abschluss und die Durchführung von gemeinsam beschlossenen und angestoßenen Projekten und auf die Unterhaltung und Pflege von bestehender Infrastruktur beschränken. &bdquo;Dort, wo es sinnvoll und möglich ist, wird sich die Verwaltung auch weiterhin um Fördermittel bemühen“, so der Kämmerer weiter. Für die Feuerwehr sollen Fahrzeuge für etwa 1,8 Millionen Euro angeschafft werden.

Mit über einer Million Euro schlägt die Stärkung der Ortsmitte von Langenholzhausen zu Buche. Die Erneuerung der Regenwasserkanalisation in Schul- und Bergstraße in Tevenhausen soll 770.000 Euro kosten. In die Sanierung der Heizungsanlage im Schulzentrum mit einer Anbindung an das Blockheizkraftwerk sollen 660.000 Euro investiert werden. Zudem stehen verschiedene Fahrbahnsanierungen, wie etwa im Beutebrink in Stemmen, und Investitionen in Spielplätze auf der Agenda. Insgesamt sollen 8,8 Millionen Euro investiert werden. Der Gesamtbetrag der angedachten Kredite für Investitionen beträgt 5,6 Millionen Euro.

Das sich negative Prognosen nicht unbedingt bestätigen müssen, wird mit Blick auf den Jahresabschluss für 2024 deutlich. Bei der Einbringung des Haushalts war der Kämmerer noch von einem Minus in Höhe von fast 800.000 Euro ausgegangen, tatsächlich wurde ein Überschuss von etwa 690.000 Euro erwirtschaftet.

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