So haben die Kalletaler Vereine und Schulen die lange Zeit ohne Dreifeldhalle überbrückt

Kalletal-Hohenhausen. Jahrelang mussten sie Alternativen finden, in andere Hallen ausweichen oder Angebote ganz ausfallen lassen. Jetzt freuen sich die Kalletaler Sportvereine, dass die Dreifeldhalle in Hohenhausen endlich fertig saniert und wieder für die Nutzung freigegeben wurde. Auch die Jacobischule und die Grundschule Hohenhausen, die die Halle regelmäßig nutzen, können ihren Sportunterricht jetzt wieder ausweiten.

Bereits 2017 hatte die Gemeinde die Förderurkunde des zuständigen Bundesministeriums bekommen , der offizielle Startschuss fiel 2020. Von Anfang an war allerdings der Wurm drin. Es gab Lieferverzögerungen, immer wieder veränderte rechtliche Vorgaben und bauliche Überraschungen. Hinzu kam die Corona-Pandemie. Anfang November verkündete Bürgermeister Mario Hecker dann endlich: &bdquo; Es ist so weit, die Halle wird wieder in Betrieb genommen .“

Auf andere Kommunen ausgewichen

&bdquo;Der Breitensport hat unter der Schließung sehr gelitten“, sagt Gemeindesportverbandsvorsitzende Juliette Rolf. Teils hätten zwar Ausweichmöglichkeiten gefunden werden können, einige Angebote mussten allerdings auch gestrichen werden. &bdquo;Während der Pandemie ist das natürlich nicht aufgefallen, weil zeitweise ohnehin nichts stattfinden konnte, aber dass es statt fünf lange Zeit nur zwei Hallen gegeben hat, hat definitiv für Probleme gesorgt“, erklärt Rolf. Im Sommer hätten Angebote auch draußen stattfinden können. &bdquo;Im Winter geht das natürlich nicht“, sagt die Verbandsvorsitzende.

Die JSG Bentorf-Hohenhausen-Kalldorf habe eigentlich schon seit zehn Jahren mit Kapazitätsproblemen zu kämpfen, erläutert Jugendleiter Rüdiger Brand. &bdquo; Zur Wintersaison haben wir für unsere Junioren ab der C-Jugend bis zu den Mini-Kickern immer eine Hallenzeit reserviert. Jede Mannschaft hatte immer rund eineinhalb Stunden die Woche die Möglichkeit, in der Halle zu trainieren. Das war in einer Zeit, wo uns zwei Sporthallen zur Verfügung standen. Bevor die große Sporthalle saniert worden ist, hat uns die kleine Sporthalle nicht zur Verfügung gestanden.“

Diese Probleme hätten sich einerseits dadurch gelöst, dass die Zahl an Kindern, beziehungsweise Mannschaften, ohnehin gesunken sei. &bdquo;Außerdem wurden nur noch unseren Mini-Kickern und den F- und E-Junioren im Wechsel eine Hallenzeit zur Verfügung gestellt. Mannschaften wie D- und C-Junioren haben keine Hallenzeit bekommen, weil keine Zeiten hierfür zur Verfügung standen, diese Mannschaften haben dann eine Kunstrasenzeit bekommen und mussten bei winterlichen Temperaturen an der frischen Luft trainieren“, erklärt Rüdiger Brand weiter. Damit diese Gruppen überhaupt Hallenzeiten bekommen konnten, seien Trainingsabende in Vlotho angefragt worden.

Alternative Angebote finden

Auch die Schulen mussten in den vergangenen Jahren Ausweichmöglichkeiten finden. &bdquo;Der Sportunterricht war schon stark reduziert“, sagt Dr. Eike Stiller, Leiter der Jacobischule. Die wenigen Zeiten, die in der kleinen Halle zur Verfügung standen, habe man sich mit der Grundschule Hohenhausen geteilt. &bdquo;Im Sommer und Herbst waren wir auch viel draußen, im Großen und Ganzen muss man aber sagen, dass die Situation schon schlecht für die Ansprüche an körperlicher Ertüchtigung der Jugendlichen war“, sagt der Schulleiter weiter.

&bdquo;Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass es schneller geht, aber jammern nützt nichts“, meint Stiller. Momentan müssten noch letzte Dinge in der Halle erledigt werden, unter anderem müssten noch die Geräteräume wieder einsortiert werden, die ersten Sportstunden hätten aber, wenn auch eingeschränkt, in der Dreifeldhalle schon wieder stattgefunden, sagt Dr. Eike Stiller.

Ähnlich wie an der Jacobischule wurde es auch an der Grundschule gehandhabt. &bdquo;Wir haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen“, erzählt Schulleiterin Kirsten Pielsticker. &bdquo;Wir haben kreative Lösungen gefunden, um die Kinder in Bewegung zu halten, beispielsweise durch vielseitiges Pausenspielzeug, durch Programme im Wald oder Bewegungspausen während des Unterrichts. Durch die Wiedereröffnung der Dreifeldhalle habe die Schule nun ganz neue Möglichkeiten und vor allem wieder viel mehr Platz. &bdquo;Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Pielsticker.

Auch die Kalldorfer Karnevalisten hätten bereits angefragt, ob die Halle nächstes Jahr wieder für die große Feier genutzt werden kann. Das sei von der Verwaltung bejaht worden, sagt Bürgermeister Mario Hecker, der von der Dreifeldhalle scherzhaft als &bdquo;Orca-Becken“ spricht. Denn am Samstag, 9. November, hat die neue Handballabteilung &bdquo;die Orcas“ des TSG Hohenhausen ihr erstes Heimspiel dort.

Die rundum erneuerte Dreifeldhalle befindet sich nach der langen Zeit des Umbaus jetzt energetisch und brandschutztechnisch auf dem neuesten Stand, mit barrierefreien Sanitäranlagen und zusätzlicher Cafeteria. Decken, Boden, Technik, Lüftung und Heizung, alles wurde überarbeitet. Derzeit wird noch das Außengelände in Schuss gebracht, dann aber sind die Arbeiten endlich abgeschlossen.

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