Kalletal-Kalldorf. In Kalldorf wird lokale Geschichte lebendig gehalten: Der sogenannte Prinzessinnenwald, oberhalb des Dorfes gelegen, dokumentiert in grüner Pracht die Tradition des Karnevals und den damit verbundenen Brauch der Prinzenpaar-Baumpflanzung.
Und die Vereinsgemeinschaft Kalldorf hat jetzt ein Schild aufgestellt, auf dem zu erkennen ist, wer welchen Baum in welchem Jahr gepflanzt hat.
Initiative der SPD Kalldorf
Die Tradition geht laut Pressemitteilung der Vereinsgemeinschaft auf eine Initiative des SPD Ortsvereins Kalldorf zurück. Die Sozialdemokraten hatten Mitte der 1990er-Jahre die Idee, einen Prinzessinnenwald anzulegen.
Es begann dann in der Session 1996/1997, als Alfred I. Schnülle und Gudrun I. Sperlich den ersten Baum, einen Nussbaum, am Dorfgemeinschaftshaus pflanzten. Der Brauch entwickelte sich schnell und fand seinen festen Platz im Rahmen des Kehraus am Aschermittwoch, einem Dankesfest für die Karnevalisten.
Doch bald reichte der ursprüngliche Pflanzort nicht mehr aus. „Dank des Engagements von Erhard Arning, dem damaligen Vorsitzenden der SPD, und der Kooperation mit der Gemeinde, wurde eine neue Fläche für den Prinzessinnenwald bereitgestellt. Seitdem setzt jedes scheidende Prinzenpaar am Aschermittwoch einen Baum als lebendiges Andenken“, schreibt die Vereinsgemeinschaft.
Die Paare können zwischen dem jeweiligen „Baum des Jahres“ oder einem Wunschbaum wählen und erhalten Unterstützung durch den „Ranger“ Wilfried Gerkensmeier sowie politische Vertreter aus Berlin und Düsseldorf.
Schild zeigt Chronologie
Um die Erinnerung an diese individuellen Beiträge zu bewahren, hat die Vereinsgemeinschaft auf Anregung von Hans-Dieter Bähr ein Erinnerungsschild errichtet. Dieses Schild zeigt chronologisch, welches Prinzenpaar welchen Baum in welchem Jahr gepflanzt hat. Ein durchnummerierter Plan hilft Besuchern, die verschiedenen Baumarten zu identifizieren.
Der besonderer Dank der Vereinsgemeinschaft gilt Stefan Potthast für die Anfertigung des Metallrahmens, Ewald Heilemeier für die Herstellung des Schildes und Detlef Sturhahn für die Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts. Finanziert wurde das Hinweisschild durch den Heimatscheck und Eigenleistungen der Beteiligten.
Das aktuelle Prinzenpaar, Sascha I. Kreie und Lea I. Busekros, wird ihren Baum in diesem Brauch verankern und ihren Namen auf dem Schild wiederfinden. Noch haben zwei weitere Prinzenpaare die Möglichkeit, Teil dieser lebendigen Tradition zu werden, bevor sowohl das Schild als auch der Wald vollständig belegt sind.