Theaterverein Hohenhausen zeigt, was er von der Bahn hält - nicht viel, möchte man meinen

Kalletal-Hohenhausen (ne). Verspätete oder gar ausgefallene Züge, ein spontan geändertes Gleis am Bahnhof oder die Ankunft mit der Bahn dort, wo man eigentlich gar nicht hinwollte: Die Probleme mit der Bahn sind vielschichtig, nervenaufreibend und nach wie vor sehr präsent. Da geht es auch den Schauspielern des Theatervereins Hohenhausen nicht anders. Nach zahlreichen persönlichen Erlebnissen mit der Bahn duldet ein dazu passendes Stück in diesem Jahr keinen Aufschub mehr: &bdquo;Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ von Winnie Abel bringt der Verein am 23., 24., 25. und 26. Oktober jeweils um 19.30 Uhr auf die Bühne. Der Vorverkauf läuft in diesem Jahr erstmals auch online und ist bereits gut angelaufen.

Wer das alljährliche Stück des Theatervereins Hohenhausen im Bürgerzentrum sehen möchte, der muss bekanntlich schnell sein, denn freie Plätze gibt es am Ende meist keine mehr. Zwei Kartenvorverkaufstermine im Edeka Röthemeier wird es noch geben, und zwar am Freitag, 10. Oktober, von 14 bis 16 Uhr und am Samstag, 11. Oktober, von 11 bis 13 Uhr. Zudem können die Besucher ihre Karten erstmals auch online auf der Seite des Theatervereins erwerben.

Kaufhaussterben erhält den Vorzug

Eigentlich hatte die Gruppe das Stück schon im vergangenen Jahr ins Auge gefasst, verriet Spielleiterin Annette Engelking. &bdquo;Da war aber gerade das Kaufhaussterben so aktuell, dass wir uns für ein dazu passendes Stück entschieden hatten – mit Erfolg.“ Da die Probleme mit der Bahn aber scheinbar nie enden, habe das Stück &bdquo;Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ auch in diesem Jahr nichts an seiner Aktualität verloren. Und dass sich die Zuschauer in der einen oder anderen Situation wiedererkennen werden, daran bestehe für die Spielleiterin kein Zweifel.

Die Handlung des Stückes ist so berechenbar wie herrlich zugleich: Der ICE 6948 wird einen außerplanmäßigen Halt einlegen müssen und Fahrgäste an einem trostlosen Provinzbahnhof zurücklassen - ohne Handyempfang, ohne Taxis, ohne eine Aussicht auf Weiterfahrt. Dafür stellt sich aber heraus, dass unter den Fahrgästen womöglich ein Psychopath ist – und ein unglaublich witziges Nervenchaos nimmt seinen Lauf.

Die Mitreisenden bei dieser spannenden Bahn-Odyssee sind: ein illustrer Kegel-Club, eine gehetzte Business-Frau, ein eigenwilliger Verschwörungstheoretiker, eine abgedrehte Motivationstrainerin und ein Ehepaar, für das der Zug offenbar schon längst abgefahren ist. Das kurzweilige Stück verspricht also Humor und Drama gleichermaßen.

Theater aus Hingabe

Seit dem Jahr 2004 spielt die Theatergruppe – anfangs noch als Teil des Heimat- und Verkehrsvereins. Im Jahr 2009 machte sich die Gruppe als Theaterverein Hohenhausen selbstständig und begeistert seitdem die Menschen einmal im Jahr mit liebevoll gespieltem Laientheater. Karl-Heinz Hüske, Annette Engelking, Anke Kersten und Uschi Buche sind seit Anfang an dabei und immer noch aktiv, wenn auch teilweise hinter oder vor der Bühne.

Der Winter bedeutet im Theaterverein immer Freizeit, ab April beginnen dann die Proben. Mit dem Beginn der Herbstferien wird das Bühnenbild aufgebaut und dann heißt es 14 Tage lang: Intensivproben. Denn wenn die Bühne erst einmal passend aufgebaut ist, probt es sich gleich noch viel besser, erklärte Engelking. Das Bühnenbild gestaltet wie gewohnt Sylvia Wasielke, die Technik managen seit dem vergangenen Jahr die Nachwuchskräfte Julian Sasse und Tobias Finkbeiner. Bei den Schauspielern zum ersten Mal dabei ist Lea Röttger, Jonathan Reinhardt ist nach einer längeren Pause dieses Mal auch wieder mit dabei.

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