Von Werner Hoppe
Zwei außergewöhnliche Rollstuhlfahrer arbeiten seit Jahren zusammen, um Menschen mit schweren Behinderungen Mut zu machen, ein aktives Leben zu führen. Sie waren jetzt bei der Firma Meyra zu Gast.
Kalletal-Kalldorf. "Man kann auch im Rollstuhl ein glückliches Leben führen"", versichert Jens Maspfuhl. Der Frankfurter, der nach einem Verkehrsunfall in Thailand vor sieben Jahren vom siebten Halswirbel abwärts gelähmt ist, weiß, wovon er spricht. Viermal ist er trotz hundertprozentiger Schwerstbehinderung Deutscher Meister im Rollstuhl-Golf geworden. Und sogar Triathlon und Marathon sind für Rolli-Fahrer möglich, beweist Thomas Hoffmarck seit seinem ersten großen Erfolg im Subdivision-Cup mit dem NRW-Team im Jahr 1998. Der Oberhausener ist nach einem Bergwerksunglück vor 20 Jahren ebenfalls querschnittsgelähmt. Bei der "Rehacare" vom 6. bis zum 10. Oktober in Düsseldorf als der größten europäischen Reha-Messe werden sie am Stand des Kalletaler Unternehmens Meyra für ein aktiv gestaltetes Leben Dank moderner technischer Hilfsmittel werben.
Bei ihrem Besuch in Kalldorf haben die beiden Behinderten-Botschafter ihren Einsatz bei der Rehacare besprochen und dabei auch die Zusage der Meyra-Geschäftsführung für die Unterstützung eines Hilfsprojektes in Thailand eingeholt. "Deutsche Unfall und Katastrophenopfer Hilfe" (DUK) heißt das Hilfswerk für Behinderte, das Jens Maspfuhl gegründet hat und das von Thomas Hoffmarck unterstützt wird. Anregungen für ein aktives Leben haben beide Rollstuhlfahrer in Fülle zu bieten. "Sie müssen nur mal googlen, bei Facebook oder YouTube reinschauen, da finden Sie ganze Seiten über uns", fordert Jens Maspfuhl auf. "Wenn im Fernsehen oder für einen Ilustrierten-Beitrag ein Quoten-Rolli gesucht wird, dann werde ich eingeladen", erzählt Hoffmark. Neben Motivation zur positiven Lebenseinstellung Behinderter verwirklicht er scheinbar am laufenden Band Ideen für ein barrierefreies Leben. Der mobile Toiletten-Haltegriff mit Saugnäpfen für Reisen und Hotelaufenthalte ist nur ein Hilfsmittel, das auf seine Initiative entstanden ist. Den abnehmbaren Handgriff fürs Gaspedal im Mietwagen beim Auslandsaufenthalt lässt er sogar in Serie fürs eigene Unternehmen in Thailand fertigen.
Was alles möglich ist, hat Hoffmarck immer wieder und bis ins Extrem vorexerziert – wie die mehr als 3600 Kilometer lange Marathon-Tour oder sogar Balance-Akte auf dem Hochseil...