PCB an der Hochschule OWL: Behörden wollen Bau von Ersatzräumen beschleunigen

Kreis Lippe. Den Personalräten an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist der Kragen geplatzt. In einem Brandbrief haben sie das Kulturministerium aufgefordert, endlich die Ersatzräume für die mit PCB verseuchten Gebäude auf dem Lemgoer Campus zu errichten . Die Antwort aus Düsseldorf steht noch aus, aber immerhin hat jetzt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) Stellung bezogen.

PCB-Belastung bereits 2013 Bereits im Jahr 2013 war eine PCB-Belastung im Haupt- und im Laborgebäude der Hochschule festgestellt worden. Der BLB, von dem die Hochschule die Gebäude gemietet hat, ließ die Raumluft mehrmals untersuchen und 2015 eine Probesanierung im Hauptgebäude durchführen. Am Ende war klar: Das Hauptgebäude der Hochschule lässt sich retten, aber das Laborgebäude nicht: Es wird abgerissen.

&bdquo;Nach der Probesanierung im Hauptgebäude entstand aus unserer Sicht ein Vakuum. Unendliche Gespräche zwischen dem damaligen Präsidium und dem BLB gestalteten sich überaus schwierig und brachten keinen gewünschten Erfolg auf dem Weg zu einer Sanierung beziehungsweise zum Laborneubau als Ersatz", schreiben die Personalräte.

&bdquo;Es hatte sicher auch mit der Diskussion um einen möglichen Umzug des Fachbereichs Medienproduktion nach Detmold zu tun", sagt Hochschulpräsident Prof. Jürgen Krahl auf Nachfrage der LZ. Denn die endgültige Entscheidung im Jahr 2016 sei erst nach einigem Hin und Her gefallen. Zwischenzeitlich habe der BLB eigentlich mit einem Verbleib der Medienproduzenten in Lemgo geplant.

So begegnet auch der Liegenschaftsbetrieb der Kritik, wenn auch verklausulierter: &bdquo;Für das Laborgebäude sind zwei Ersatzneubauten erforderlich. Die Hochschule hat diesen Umstand genutzt, um die Planungen mit neuen Flächenzuordnungen für die Fachbereiche zu verknüpfen", heißt es in der gestrigen Stellungnahme. Erst im Juli 2017 sei dort das abschließende Raumprogramm genehmigt worden – und das ist, wie ein Sprecher des BLB erläutert, die Voraussetzung, um die weiteren Schritte zu gehen. Und die haben es in sich: Denn nur für die Planungen habe eine europaweite Ausschreibung, eine Vorplanung für die beiden neuen Gebäude und die Freigabe für die Finanzierung der Planung stattfinden müssen. Damit will man bis Ende dieses Jahres fertig sein.

2019 folgen weitere Prozesse und Genehmigungsverfahren, darum könne mit den Neubauten kaum vor 2020 begonnen werden.

"Wir haben alle nur eine Gesundheit" Gleichwohl kommt aus Düsseldorf ein gewisses Verständnis für die Nöte der Beschäftigten und den Frust der Personalräte. Anscheinend will man die Sache nun beschleunigen: &bdquo;Alle Beteiligten – darunter der BLB NRW, die beteiligten Ministerien und die Hochschule – werden sich in Kürze zusammensetzen, um die Prozesse zu analysieren und zu beschleunigen. Dabei werden auch alle denkbaren zeitlichen Einsparpotenziale Gegenstand des Gesprächs sein."

Das ist aus Sicht der Personalratsvorsitzenden Elke Kuhlmann und Oliver Möbius bitter nötig: &bdquo;Warum es so lange gedauert hat, interessiert uns im Grunde gar nicht so sehr. Was uns interessiert ist: Wann geht es los? Wir haben schließlich alle nur eine Gesundheit."

Was jetzt passiert Wer noch in belasteten Räumen seinen Arbeitsplatz hat, kann in einen der Bürocontainer umziehen, auch wenn das bei den Mitarbeitern nicht sehr beliebt ist. &bdquo;Die sind rott", sagt Personalrätin Elke Kuhlmann. Mitte 2019 soll die Sanierung des Hauptgebäudes beginnen. Bis dahin werden die PCB-Quellen im Laborgebäude abgedichtet und dort Hörsäle eingerichtet, die Studierende nur stundenweise benutzen. Ist das Hauptgebäude saniert, wird das Laborgebäude abgerissen und der Neubau startet.

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