Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Kreis Lippe

Hochschule OWL präsentiert ihr neues Logo

Lemgo. Ab April wird aus der Hochschule OWL die Technische Hochschule OWL. Der Countdown zur Umbenennung läuft, und jetzt hat das Präsidium schon einmal das neue Logo vorgestellt.

"Wir wollen unser Profil schärfen", sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Krahl. Die Umbenennung sei das Ergebnis eines langen Beratungsprozesses innerhalb der Hochschule, bei dem es um so viel mehr als um die Namensänderung gegangen sei. Natürlich habe man auch kontrovers diskutiert, "wir haben ja nicht ausschließlich technische Fachbereiche". Doch am Ende hat der Senat mit großer Mehrheit so entschieden, weil es die Hochschule voranbringe.

Drei Standorte im Logo

Vielfalt und interdisziplinäres Arbeiten werde an den drei Standorten Lemgo, Höxter und Detmold ganz groß geschrieben. Diese drei Standorte, der Innovation Campus Lemgo, der Kreativ Campus Detmold und der Sustainable Campus Höxter finden sich in dem neuen Logo als Schenkel eines gleichseitigen Dreiecks wieder.

Wie viel Aufwand eine solche Umbenennung eigentlich ist, konnte das Projektteam unter Vizepräsidentin Nicole Soltwedel seit September hautnah spüren. "Es ist unglaublich viel, was dabei zu berücksichtigen ist", sagt die Vizepräsidentin. Angefangen bei den Briefköpfen über Visitenkarten, Merchandising-Produkte bis hin zum Internetauftritt und Straßenhinweisschildern gibt es eine Fülle von Objekten, auf denen sich das Logo findet - all das muss ausgetauscht werden.

Ein besonders dicker Brocken ist dabei die Überarbeitung der angestaubten Internetseite: "Das ist sehr zweitaufwändig. Wir haben es hier mit 8000 Unterseiten und 35.000 Seiteninhalten zu tun." In der Hochschule beschäftigen sich etwa 250 Personen mit dem Internetauftritt, und überdies gilt es, 10.000 E-Mail-Adressen zu ändern.

Internetauftritt bis Jahresende

"Das alles ist natürlich nicht bis April zu schaffen", betont Nicole Soltwedel. Aber die wichtigsten Elemente, also die Startseite und all die Inhalte für Studieninteressierte und -Bewerber sollen bis dahin freigeschaltet werden, weil dann auch die Bewerbungsphase beginnt. "Bis Ende des Jahres soll dann der gesamte Internetauftritt stehen." Den Relaunch des Webauftrittes ist der dickste Einzelposten im Gesamtbudget der Umbenennung, er schlägt mit 150.000 bis 200.000 zu Buche. Soltwedel schätzt, dass die gesamte Umstellung zwischen 450.000 und 500.000 Euro kosten wird.

Hinter einer solchen Namensänderung steht ein formal-juristischer Akt, den der Senaut mit seiner Entscheidung auf den Weg gebracht hat. Die Grundordnung der Hochschule muss entsprechend geändert werden.

Das ist dann auch die Grundlage für die Änderung sämtlicher Hinweisschilder im Straßenverkehr: Straßen.NRW und die drei Standortkommunen sind natürlich längst über die Pläne informiert, und Soltwedel hofft, dass die Behörden zügig reagieren und Besuchern künftig den Weg zur Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe weisen werden. Offiziell wird die Namensänderung übrigens am 3. April vollzogen, mit drei kleinen Festakten an allen drei Standorten.


Auf die Inhalte kommt es an

Kommentar von Marianne Schwarzer

Eine halbe Million Euro – sind eine Namensänderung, ein neues Logo und eine Überarbeitung des Internetauftrittes das eigentlich wert? – Dabei kann man geteilter Meinung sein. Und sie lässt sich vielleicht erst endgültig beantworten, wenn klar ist, dass der neue Schein auch wirklich als Sein gelebt wird.

Klar ist: Eine Erneuerung des Internetauftrittes der Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist schon lange überfällig. Und bei einer derart komplexen Institution ist so etwas auch nicht für ein paar Euro zu haben. Damit sind schon mal knapp 200.000 Euro verbraten.

Bleibt die Entwicklung des neuen Logos passend zum Namen. Die drei Seiten des harmonisch wirkenden Dreiecks mit den abgerundeten Ecken bieten als Symbol der drei Standorte eine ebenso harmonische wie klare Bildsprache, die Farbgebung passt. Das ist frisch und gelungen. Der Name hingegen – das liegt in der Natur des Wortes „technisch" – spricht auf den ersten Blick nicht unbedingt diejenigen an, die sich für künstlerisch-kreative Studiengänge interessieren. Die englische Krücke, „university of applied sciences and arts" dient dazu, sie noch zu integrieren, und das macht die Optik neben dem Logo unübersichtlich.

Die Umbenennung ist ein mutiger Schritt des Präsidiums, das letztlich den Senat hat überzeugen können. denn ob all der Aufwand und die Kosten wirklich gerechtfertigt sind, hängt davon ab, wie die neuen und in vielen Runden erarbeiteten Inhalte gelebt werden. Dass mit Prof. Kathrin Lemme nun erneut ein kreativ-künstlerischer Kopf Einzug ins Präsidium gehalten hat, mag ein gutes Zeichen für das gedeihliche Zusammenwirken der Fachbereiche an der künftigen Technischen Hochschule sein. Jetzt müssen Taten folgen.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.