Kreis Lippe. Mit deutlichen Worten hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Detmold die Kliniken in NRW in die Pflicht genommen: „Sie müssen miteinander reden und sich absprechen, wer was macht. Maximalversorger müssen keinen Blinddarm operieren und keinen Armbruch schienen", sagte er mit Blick auf den neuen Krankenhausbedarfsplan. Laumann war Gast der CDU Lippe und hatte vor Gesundheitspolitikern und -managern ein umfangreicheres Miteinander der Krankenhäuser gefordert. Ansonsten würden Strukturmittel entfallen, schloss er nicht aus. Krankenhausträger müssten sich künftig im Hinblick auf Versorgungskonzepte besser abstimmen, sagte der Minister mit Blick auf den neuen Krankenhausbedarfsplan. Zum Hintergrund: NRW ist in 16 Versorgungsgebiete aufgeteilt. Lippe bildet eines mit den Kreisen Gütersloh, Herford und Minden-Lübbecke sowie Bielefeld.Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer der Klinikum Lippe GmbH, hatte den Äußerungen Laumanns konzentriert gelauscht – und bleibt gelassen: „Das ist für Lippe wenig entscheidend." Laumann beziehe sich eher auf Kommunen und Kreise mit einer (zu) großen Zahl an kleineren Krankenhäusern. In Lippe gehe es vorrangig darum, was in Detmold und was in Lemgo behandelt werde. Über allem schwebe allerdings die Frage, wie der Ärztemangel behoben werden kann. Der Medizinstudiengang in Bielefeld mit Lippe als Teil des Uni-Klinikums sei ein wichtiger Schritt. Hütte stellt klar: „Bei allem Kostendruck, den wir haben, und bei aller Pflicht zur Konsolidierung – eine Zusammenlegung mit anderen Häusern oder die Schließung eines Standortes schließe ich aus." Das Klinikum Lippe habe sich zudem auf einige Bereiche spezialisiert (etwa Magen-Darm-Erkrankungen, Neonatologie, Schlaganfall-Behandlung) und begrüße Patienten von außerhalb Lippes.Kooperationen gibt es jetzt schon, etwa mit der Geriatrie in Steinheim. Zwar liege der Kreis Höxter in einem anderen Versorgungsgebiet, doch seien dies ohnehin reine Planungsgrößen. Dies betont auch das Ministerium: „Versorgungsgebiete können unter funktionalen Gesichtspunkten anders definiert werden." Gerade im Bereich der hoch spezialisierten Medizin könne durch Zentralisierung und Spezialisierung die Qualität verbessert werden. „Daneben gilt es – gerade im ländlichen Raum – eine gewisse Grundversorgung sicherzustellen. Um dies zu erreichen, soll ein neuer Krankenhausplan aufgestellt werden, der entsprechend umgesetzt werden soll", berichtet die Pressestelle.