Detmold. Die letzten Zeugen im Lügde-Prozess sind gehört und auch das psychologische Gutachten zu Mario S. ist vorgestellt worden. Da Fachärztin Marianne Miller fürchtet, dass der 34-Jährige auch nach einer langen Haftstrafe eine Gefahr für Kinder darstellen könnte, droht ihm möglicherweise die Sicherungsverwahrung.
Während Marios S. in U-Haft kooperierte, hatte Andreas V. eine psychologische Bewertung abgelehnt und nur Angaben zu seinem Werdegang gemacht. Auch nach den Geständnissen am ersten Prozesstag hatte Verteidiger Johannes Salmen darauf hingewiesen, dass sein Mandant weiter jegliche Zusammenarbeit mit der Sachverständigen verneine. Ein Gutachten hat es am achten Prozesstag trotzdem gegeben. Andreas V. habe eine pädophile Neigung und eine narzistische Persönlichkeitsstörung, stellte die Gutachterin fest.
Die Staatsanwaltschaft fordert in ihren Plädoyers hohe Strafen für die beiden Hauptangeklagten. 14 Jahre soll Andreas V. in Haft sitzen, für Mario S. sollen es 12 Jahre und 6 Monate werden. Für beide fordern die Anwälte anschließende Sicherungsverwahrung.