Extertal-Bösingfeld. Energiekosten sparen und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun: Genau das wollten die Roths endlich in die Tat umsetzen. Eine lange Vorbereitungs- und Bauphase hat den Hausbesitzern ein erfolgreiches und vor allem klimafreundliches Ergebnis beschert. Heute sagt Patrick Roth, dass es eine gute Entscheidung war, das Haus zu sanieren. 1992 kauften sie die beiden das Fachwerkhaus und zogen ein Jahr später ein. Das Gebäude mit einer Wohnfläche von 125 Quadratmetern habe damals 180.000 D-Mark gekostet. Im Februar 2016 begannen dann die ersten Sanierungsarbeiten: Es gab eine neue Heizung. Die Roths heizen jetzt mit Erdgas und haben einen modernen, energiesparenden Brennwertkessel im Keller stehen. Als nächstes wurde die äußere Fassade des Fachwerkhauses entfernt: „Die war sehr witterungsanfällig, und zwischen den Wandscheiben zog es ziemlich", erklärt Patrick Roth. Handwerker setzten eine Mineralfaserdämmung ein, diese sei kostenintensiver gewesen, dafür aber sicherer. „Damals wurden viele Häuser mit Styropor gedämmt." Sie haben sich bewusst für eine Mineralfaserdämmung entschieden, die sei nicht so feueranfällig wie eine Styropordämmung und somit besser geeignet für das Familienhaus sei. Wärme sorgt für Wohlbefinden Im Mai rückten die Fensterbauer an und lieferten neuesten Standard. Die dreifach verglasten Fenster können abgeschlossen werden und sind ziemlich einbruchssicher. Außerdem kann durch den speziellen Aufbau nicht viel Wärme aus den Wohnräumen entfliehen, und im Sommer kann die Hitze nicht so gut eindringen. Der Effekt auf das Raumklima ist spürbar: „Im Sommer ist es hier immer schön kühl. Es sei denn, man macht mal das Fenster auf, dann bleibt die Wärme natürlich erstmal drin", sagt Roth. Zwei Wochen später kam ein Maler und strich die verputzten Außenwände neu – vom einstigen Fachwerkhaus ist jetzt nichts mehr zu sehen. „Wir wollten einfach auf Dauer Heizkosten sparen. Jetzt rechnet es sich noch nicht ganz, aber wer weiß, wie die Preise in fünf Jahren aussehen?", erklärt Roth. Der Familie war die Effizienz einiges wert – 12.000 Euro hat allein das neue Heizungssystem verschlungen. Der Kessel besitzt einen Speicher und läuft durchgehend – außer im Sommer. Zudem sei dem Ehepaar der Klimaaspekt sehr wichtig gewesen, das Haus sollte entsprechend verändert werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) habe ihnen dabei geholfen. Die Roths bekamen Fördergelder und einen Energieberater. Die KfW bietet für energieeffizientes Sanieren zinsgünstige Kredite und Zuschüsse an. Der Hausbesitzer empfiehlt, immer einen Fachmann heranzuziehen und die notwendige, passgenaue Dämmung berechnen zu lassen, da einige Handwerker nicht die Herstellervorgaben beachten würden. „Man kann ein Haus auch kaputt dämmen. Ich war selber zehn Jahre in einer Wohnungsbaugesellschaft und kenne mich daher etwas aus", erklärt Roth. Als nächstes stellen Frank und Anja Hanfmann aus Detmold die Sanierung ihres Hauses vor.