Streit um AfD-Bewirtung: Antinationale Linke fordert Rausschmiss - Gastwirt wehrt sich

Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Die AfD trifft sich regelmäßig im Wirtshaus Lohhof in Bad Salzuflen. Das hat bislang keinen interessiert. Jetzt lädt die Partei zu einem Vortrag ein, überschrieben ist er mit "Klimahysterie & Energiewende - Wie grüne Fakenews unsere Freiheit und unser Eigentum zerstören" und das nimmt die Antinationale Linke in Bielefeld zum Anlass, sich mit einem offenen Brief an den Gastwirt zu wenden.

Das Schreiben haben 20 Initiativen unterzeichnet, es wird in den sozialen Medien geteilt, den eigentlichen Empfänger erreicht es über Umwege. Die Forderung: Kurt Gnade soll die AfD nicht bewirten. Doch der 68-Jährige sieht dazu überhaupt keinen Anlass. "Ich habe alle Parteien hier. Es gilt für alle Gäste das gleiche: Wer hier hetzt, fliegt raus. Ich sehe überhaupt keine Veranlassung, die rauszusetzen", sagt Kurt Gnade.

Gnade sieht keinen Anlass Seit 43 Jahren sei er Gastronom, die Meinung seiner Gäste teile er nicht immer. "Aber das muss ich auch nicht, es ist mein Geschäft und das mache ich, weil ich Menschen mag." Von dem Schreiben habe er über Umwege erfahren, keiner habe sich mit ihm in Verbindung gesetzt und mit ihm gesprochen. Auf Facebook hat er auf das Schreiben der Initiative geantwortet und seine Argumente dargelegt, von Seiten der Antinationalen kam, dass man nicht mit ihm diskutieren werde, wenn er die AfD nicht auslädt.

Der Schötmaraner hat auch die ersten schlechten Bewertungen seiner Gaststätte im Netz gefunden - mit der Begründung, dass sich die AfD dort trifft. "Ich weiß gar nicht, was das soll. Die unterstellen mir eine rechte Gesinnung, das macht mich richtig wütend", sagt er. Die AfD sei für ihn ein Kunde, wie jeder andere auch.

"Wie demokratisch ist das, so etwas zu fordern? Ich habe hier nie erlebt, dass da gehetzt wird oder sich jemand menschenverachtend äußert, wie das in dem Schreiben behauptet wird. Und wenn ich so etwas hören würde, dann wäre Feierabend, das würde ich aus keiner Ecke dulden, egal, welche Partei das ist oder welcher Gast", sagt Gnade. Er befürchtet, dass es bei der Veranstaltung Ärger vor seinem Lokal geben könnte. Bislang ist bei der Polizei allerdings noch keine größere Aktion angemeldet worden.

"Haben ihn darauf hingewiesen, was die AfD verkörpert" Die LZ hat bei der Antinationalen um eine Stellungnahme gebeten und Anton Hübner bekräftigt die Forderung. &bdquo;Es gibt seit fünf Jahren die Bewegung nach rechts in der AfD. Der Klimawandel ist da, die AfD versucht, mit Pseudoargumenten Stimmung zu machen. Das darf man nicht tolerieren", sagt Hübner.

Dem Gastwirt unterstelle man nicht, dass er zur rechten Szene gehöre. &bdquo;Wir haben ihm den Brief geschrieben und ihn darauf hingewiesen, was die AfD verkörpert. Wenn er sich entscheidet, dass die Veranstaltung dort stattfinden darf, dann muss er damit rechnen, dass das von anderen Gästen negativ aufgenommen wird. Wir machen das öffentlich, damit keiner sagen kann, er habe von nichts gewusst", sagt Hübner.

Mitglieder der AfD in Lippe kenne man nicht. Sich bei der Veranstaltung am Dienstag mit Argumenten zu Wort zu melden, sei nicht geplant. &bdquo;Es bringt nichts, mit denen zu diskutieren. Diese Erfahrung haben wir immer wieder gemacht.Und der Klimawandel ist da, das kann man einfach nicht leugnen. Darum gibt es auch keinen Grund, auf die pseudowissenschaftlichen Argumente einzugehen."

Streit um AfD-Bewirtung: Antinationale Linke fordert Rausschmiss - Gastwirt wehrt sich

Wer zieht ins Detmolder Rathaus? Bewerber stellen sich den Fragen von LZ und Radio Lippe

„Verweigere keinem den Dialog“: Was AfD-Kandidat Viktor Hübner in Detmold vorhat

Auf einmal stürmt Möstl: Der TBV-Keeper leitet mit einer Offensivaktion die Wende ein

Wie ein Lipper die Berliner Clubszene ins Rampenlicht rückt

Swingle Bells, Weihnachtscircus & Treckerlichter: Die Wochenendtipps für Lippe

Hermannslauf 2026 von Detmold nach Bielefeld: Alle Informationen über den Lauf-Klassiker

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €