Nach LZ-Bericht: 20-Jährige darf ohne MPU Führerschein machen

Kreis Lippe . Der mehr als drei Jahre andauernde MPU-Streit zwischen der 20-jährigen Melanie Schuster (Name geändert) und der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Lippe steht kurz vor dem Ende. Der Kreis hatte bisher eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) vor der Anmeldung zur Führerscheinprüfung gefordert, da Melanie Schuster im Alter von 14 Jahren zwei Mal Drogen probiert hatte und vom Amtsgericht Detmold zu 50 Sozialstunden verdonnert worden war. Ihr eigener Vater hatte sie damals bei der Polizei angezeigt. Jetzt rudert die Behörde zurück und verlangt lediglich eine Haaranalyse, die beweisen soll, dass Melanie Schuster seit Jahren keine Drogen mehr nimmt.

&bdquo;Nach dem LZ-Bericht hat sich die Behörde gemeldet und mir diesen Vergleich, der vorher überhaupt nicht möglich schien, unterbreitet", sagt die junge Mutter. Sie werde das Angebot annehmen, die 135 Euro für die Analyse investieren und sich endlich bei einer Fahrschule anmelden. &bdquo;Der Albtraum geht zu Ende, darauf habe ich seit Jahren gewartet", freut sich die Lagenserin. Sie will im März ihren Führerschein machen, damit sie ohne Hilfe ihre Ausbildungsstelle in Lemgo erreichen und ihre dreijährige Tochter zur Kita bringen kann. &bdquo;Ich habe mich bereits zum Sehtest und zum Erste-Hilfe-Kursus angemeldet."

Der Kreis übernimmt die bisherigen Verfahrens- und Verwaltungskosten Der Kreis Lippe bestätigt den Verzicht auf den MPU-Test. &bdquo;Zeigt das Ergebnis des Haartests keinen positiven Befund auf Drogenkonsum, kann die 20-Jährige die Führerscheinprüfung ablegen", sagt Kreissprecher Steffen Adams. Zudem habe der Kreis angeboten, die bisherigen Verfahrens- und Verwaltungskosten von rund 1000 Euro zu übernehmen, freut sich Rechtsanwalt André Ostermann, der Melanie Schuster vertritt.

Zu dieser Frage wollte sich Adams nicht äußern, da die Gegenpartei ihre Klage gegen den Beschluss der Behörde vor dem Verwaltungsgericht in Minden noch nicht zurückgenommen habe. &bdquo;Ich werde dem Verwaltungsgericht mitteilen, dass wir uns geeinigt haben. Dann steht einer Lösung in Sachen Kosten nichts mehr im Wege", kündigt Ostermann an.

&bdquo;Jahrelang ging nichts voran, und nun haben wir eine Lösung, mit der wir sehr gut leben können" Seit 2017 kämpft der Horn-Bad Meinberger Rechtsanwalt vor Gerichten an der Seite der Lagenserin gegen den MPU-Beschluss der Behörde. Die Verantwortlichen beim Kreis Lippe hätten ihre Entscheidung während dieser Zeit immer wieder verteidigt und damit argumentiert, dass seine Mandantin Drogen konsumiert habe und eine MPU machen solle, um die Zweifel an ihrer Fahreignung auszuräumen. Das völlig neue, drogenfreie Leben samt Arbeitsplatz und Kind sei dabei völlig ignoriert worden.

&bdquo;Die Berichterstattung in den Medien hat die Verantwortlichen im Kreishaus anscheinend wachgerüttelt, und nur einen Tag nach dem Erscheinen des Artikels hatten wir das Vergleichsangebot auf den Tisch", sagt Ostermann. Er sei überrascht vom Tempo: &bdquo;Jahrelang ging nichts voran, und nun haben wir eine Lösung, mit der wir sehr gut leben können."

Auch Melanie Schuster will ihre Ruhe: &bdquo;Ich bin froh, dass der nervige MPU-Streit endlich vorbei ist." Sie habe genug von Behördenbriefen, Akteneinsichten und Gesprächen mit ihrem Anwalt vor Gerichtsterminen.

Nach LZ-Bericht: 20-Jährige darf ohne MPU Führerschein machen

Türchen 13 im LZ-Adventskalender: Hier befinden sich Weihnachtsbäume im Höhenflug

Endlich geht es los: So startet der 20. LZ-Cup am Sonntag und so geht es weiter

„Die Engel backen Plätzchen“: So schön ist der Winterhimmel über Lippe - viele Fotos

Christkindlesmarkt, Weihnachtszauber & der kleine Prinz: Die Wochenendtipps für Lippe

Höhepunkt Westfalenpokal: Irre Reise des TuS Brake geht mit Spiel gegen den SC Verl weiter

Türchen 12 im Adventskalender: Diese lippische Weihnachtstradition ist seit 1460 im Dienst

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus