Mit einer Pille zum Genie – In „Limitless“ wird das Unmögliche möglich

Einen FBI-Agenten, der schwer verwundet vor der Tür steht, nach einer schnellen Internet-Recherche kurzerhand selbst operieren? Einen jahrelang verschollenen Verbrecher aufspüren, bei dessen Suche alle Spezialeinheiten gescheitert sind? Oder einen handfesten Konflikt mit dem eigenen Verstand austragen, der einem als Doppelgänger direkt gegenüber steht?

Für den absoluten Großteil der Menschheit undenkbar – nicht aber für Brian Finch (Jake McDorman). Der einst erfolg- und mittellose Musiker kann dank &bdquo;NZT-48", einer kleinen durchsichtigen Pille, auf 100 Prozent seiner Gehirnkapazität zugreifen. Innerhalb von 30 Sekunden nach der Einnahme, steigen seine Intelligenz, sein Erinnerungsvermögen, seine Konzentration und seine Wahrnehmungsfähigkeit für zwölf Stunden um ein Vielfaches an. Das Beste: Er ist immun gegen die lebensbedrohlichen Nebenwirkungen. Zumindest sagt er das dem FBI, welches ihn aufgrund seiner Fähigkeiten als Berater angestellt hat. Doch Brian hält nicht viel davon, nur am Schreibtisch zu sitzen und löst die Fälle lieber auf seine ganz eigene Art.

Der Zehn-Prozent-Mythos Die zugrundeliegende Story von &bdquo;Limitless" war vielen Zuschauern schon vor der Erstausstrahlung 2015 ein Begriff. Es handelt sich um eine Serienadaption des Kinofilms &bdquo;Ohne Limit", welcher wiederum auf dem Roman &bdquo;The Dark Fields" von Alan Glynn basiert. Grundgedanke ist bei allen drei der sogenannte Zehn-Prozent-Mythos. Er besagt, dass jeder Mensch lediglich zehn Prozent seiner Gehirnkapazität nutzt und ist, obwohl mehrfach wissenschaftlich widerlegt, auch in Fachkreisen noch immer weit verbreitet.

In &bdquo;Limitless" wird schnell klar, dass das NZT auch Dinge zum Vorschein bringt, die lieber verborgen geblieben wären. Finch wird immer wieder mitten in die Intrigen gesuchter Verbrecher und kaltblütiger Mörder hineingezogen. Mit seiner Aufpasserin beim FBI, Agentin Rebecca Harris (Jennifer Carpenter), ist er nur selten einer Meinung, Senator Edward Morra (Bradley Cooper) entpuppt sich als ein Mann mit zwei Gesichtern und plötzlich steht Finch sogar selbst unter Mordverdacht.

Die faszinierenden Gedankengänge des Hauptdarstellers sind es, die &bdquo;Limitless" in Kombination mit den gekonnt eingearbeiteten Gags zu einer unterhaltsamen und durchaus anspruchsvollen Abendunterhaltung machen. Der Aufbau der einzelnen Folgen ist vergleichbar mit &bdquo;The Mentalist" oder &bdquo;Numb3rs": Das Grundgerüst bleibt gleich, Protagonisten und allgemeine Lebensumstände sind altbekannt, es gibt bloß in jeder Folge neue knifflige Verbrechen. In einem haben die Kritiker daher Recht: Es wird oft die Stimme laut, dass es sich um ein &bdquo;0815-Konzept, bei dem ein Typ mit außerordentlichen Fähigkeiten Kriminalfälle löst" handelt.

Hoffnung auf Fortsetzung stirbt nicht Das war wohl auch der Grund, weshalb viele Zuschauer nach und nach den Spaß an der Science-Fiction-Serie verloren: Von anfangs zehn Millionen Zuschauern reduzierte die Zahl der &bdquo;Limitless"-Anhänger sich bis zur letzten der insgesamt 22 Folgen auf rund fünf Millionen – der US-amerikanische Sender CBS beschloss, die Serie nach nur einer Staffel abzusetzen. Eingefleischte Fans hoffen jedoch noch immer auf eine Fortsetzung: Sie richteten eine Petition an CBS ein, die rund 60.000 Unterschriften aufweist. Bis heute kommen täglich neue Unterstützer hinzu.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und schon bei &bdquo;The Mentalist" kaum abschalten konnte, kann die jeweils 45-minütigen Folgen von &bdquo;Limitless" auf der Streaming-Plattform &bdquo;Netflix" sehen. Bei &bdquo;Amazon Prime Video" und &bdquo;iTunes" ist die Serie kostenpflichtig ebenfalls erhältlich.

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