„Erzähl mir was vom Pferd“: Neue Sonderausstellung im LWL-Freilichtmuseum

Detmold . Ein Schimmel zieht eine landwirtschaftliche Maschine im Ziegeleimuseum, die Dienstpferde der Reiterstaffel bleiben gelassen, während vor ihnen etwas explodiert, ein behinderter Junge lehnt sich während der Reittherapie voller Vertrauen auf den Hals eines Pferdes: All diese Momente hat Tuula Kainulainen in ihren Fotografien festgehalten. Die gestochen scharfen Detailaufnahmen der anmutigen Tiere, gespickt mit einer Menge Emotionen, sind ab sofort im LWL-Freilichtmuseum zu sehen.

Die Sonderausstellung &bdquo;Erzähl mir was vom Pferd" nimmt die Besucher mit auf eine Entdeckungstour durch das Pferdeland Westfalen. Die Fotografin vom LWL-Medienzentrum für Westfalen hat sich mit ihrem Team in den vergangenen zwei Jahren auf eine Reise durch die Region begeben und die unterschiedlichsten Beziehungen zwischen Menschen zu ihren Pferden in Bilderstrecken festgehalten.

Besonders begeistert war sie von ihrem Besuch bei der Reiterstaffel Nordrhein-Westfalen in Dortmund. &bdquo;Die Pferde müssen immer wieder ihren Fluchtinstinkt überwinden. Das absolute Vertrauen zwischen Mensch und Pferd macht das möglich", sagt Tuula Kainulainen. &bdquo;Das ist faszinierend." In acht Kapiteln, von &bdquo;Hallen und Halfter" bis zu &bdquo;Tempo und Tradition", werden die festgehaltenen Momente an den Wänden der Scheune im Paderborner Dorf präsentiert.

Seltene Rasse: Zwei Senner Pferde leben im Freilichtmuseum Die Senner Pferde fallen den Besuchern gleich zu Beginn der Ausstellung ins Auge, sind sie doch ein Stück weit ein Wappentier des Lipperlandes. Insgesamt gibt es von der Rasse nur noch 55 Tiere, informiert Ausstellungskuratorin Janina Raub. &bdquo;Zwei davon leben bei uns im Freilichtmuseum", erläutert sie. &bdquo;Und wer die Augen offen hält, entdeckt Dorinah und Odette auf dem Weg ins Paderborner Dorf vielleicht auf der Weide." Informationstafeln liefern in einfacher Sprache entsprechende Informationen zu den Fotomotiven. Die einfache Sprache ist wichtig, da die Fotoausstellung inklusiv gestaltet wurde. Also genauso, dass sie auch von Menschen mit Behinderungen und von kleineren Kindern verstanden werden kann.

Besonders für Sehbehinderte soll die Sonderausstellung zugänglich sein. &bdquo;Da Blinde die Bilder nicht sehen können, haben wir uns einiges überlegt, um die Fotografien erlebbar zu machen", erklärt Janina Raub. So wurde ein 32-minütiges Hörbuch aufgenommen, welches vom bekannten Synchronsprecher Holger Löwenberg eingesprochen wurde. Per Audio-Guide können Besucher das Hörbuch abspielen und in die Szenen auf den Fotos eintauchen.

Um den Hygienevorschriften Rechnung zu tragen und den Aufwand in Grenzen zu halten, werden diese allerdings nur an Menschen mit Sehbehinderungen ausgehändigt und danach desinfiziert (siehe Info). Aber alle haben etwas davon: &bdquo;Die anderen Besucher können das Hörspiel ganz einfach über einen QR-Code auf ihrem Smartphone abspielen", sagt die Kuratorin.

Bis zum 31. Oktober ist die Ausstellung im Freilichtmuseum zu sehen. Hier gibt es weitere Informationen .

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