Detmold. Es sind mehr als Momentaufnahmen - Motive mit Blickachsen und dem Auge fürs Detail, heißt es in einer Mitteilung. Obwohl sie an verschiedenen Orten in Westfalen entstanden sind, vermitteln die Fotos ein präzises Bild dessen, was das LWL-Freilichtmuseum Detmold heute ausmache. Die neue Sonderausstellung "Blickpunkte" im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stellt 16 ausgewählte Aufnahmen des Museumsgründers Josef Schepers in den Fokus. Sie ist noch bis Freitag, 31. Oktober, zu sehen. Der Eintritt ist abgesehen vom Museumseintritt frei.
Die Fotografien würden veranschaulichen, welche Vorbilder ihn zur Prägung der heutigen Museumslandschaft des Freilichtmuseums inspiriert hätten. Die Fotografien von Schepers seien dabei mehr als reine Dokumente. Sie seien stille Erzählungen vom ländlichen Leben, von Häusern und Höfen und den umgebenden Landschaften, die zwischen den 1930er und 1970er Jahren entstanden. Aus über 3000 Aufnahmen präsentiert die Ausstellung im Haus Schwenger eine kleine Auswahl, die Motive aus dem Münster- und Siegerland, dem Ravensberger Land, Nordhessen und Niedersachsen zeigt. „Wer genau hinsieht, meint in den Bildern die Deele des Mindener Hofes, die Kapellenschule oder auch die Silhouette des Paderborner Dorfes zu erkennen“, heißt es.
Josef Schepers (1908-1989) war einer der bekanntesten Hausforscher Deutschlands. Als Kenner der historischen Haus- und Siedlungsformen Westfalens wurde er 1953 beauftragt, das Konzept für das heutige LWL-Freilichtmuseum Detmold zu entwickeln. Er selbst leitete das Museum von 1960 bis 1976. Mit seinem Konzept legte er die bauliche und inhaltliche Grundlage für das Freilichtmuseum. Damit setzte er Maßstäbe für die Entwicklung der Freilichtmuseen in Deutschland.