Klinikum Lippe besiegelt 30 Millionen Euro Partnerschaft mit Siemens

Kreis Lippe. Die Firma Siemens Healthineers und das Klinikum Lippe haben am Donnerstag Verträge für eine zunächst auf zehn Jahre befristete Technologiepartnerschaft unterzeichnet. Der Vertrag umfasst die Bereitstellung, Wartung und Reparatur von bildgebenden Großgeräten sowie Ultraschallgeräten. Außerdem wollen sie bei Mitarbeiterschulungen an den Geräten zusammenarbeiten sowie bei der Beratung zur Prozessoptimierung der betrieblichen Abläufe in den Krankenhäusern.

Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe, bezifferte das Projektvolumen mit 30 Millionen Euro: Die Technologiepartnerschaft sei für das Klinikum ein &bdquo;Meilenstein auf dem Weg zum universitären Maximalversorger", sagte Hütte bei der Vertragsunterzeichnung im Medicum Detmold. Er erhoffe sich durch die Zusammenarbeit eine optimale Patientenversorgung sowie ein verbessertes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter: &bdquo;Zudem schaffen wir wichtige Voraussetzungen für die medizinische Forschung", so Hütte weiter. Der eineinhalbjährige Prozess bis zur Besiegelung der Partnerschaft sei nicht konfliktfrei gewesen, aber: &bdquo;Nun gibt es einen breiten Konsens."

Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Christoph Redecker betonte, dass mit der Industriepartnerschaft eine neue Ära beginne: &bdquo;Wir freuen uns, dass alle Geräte in den nächsten Jahren auf den neuesten Stand gebracht werden." Die Entwicklung in der medizinischen Bildgebung schreite rasant voran, Metastasierungen seien immer früher zu erkennen, die Verfahren seien inzwischen weit weniger gesundheitlich belastend. Zudem spiele die Künstliche Intelligenz (KI) bei der Auswertung eine immer größere Rolle – Voraussetzung dafür seien detaillierte, hoch aufgelöste Bilder. Die Vernetzung der Geräte verbessere die diagnostischen Möglichkeiten erheblich: &bdquo;Die Innovationen kommen den Patienten zugute", betonte Redecker.

Diagnosen noch genauer Siemens Healthineers ist ein Unternehmen der Medizintechnik mit Hauptsitz in Erlangen. Es wird 147 Geräte in einem fließenden Prozess in die lippischen Kliniken in Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen liefern beziehungsweise austauschen, darunter zwei Magnetresonanztomographen (MR) und drei Computertomographen (CT). Mit den neuen medizintechnischen Systemen sind noch genauere Diagnosen und Therapien für die Patienten möglich. So kommen auch moderne Softwarelösungen zum Einsatz, beispielsweise KI-gestützte automatisierte Auswerteverfahren bei der Schlaganfalldiagnostik oder bei der Läsionslastbestimmung bei Multipler Sklerose. Auch die Darstellung des bewegten Herzens bei Kardio-CT wird möglich sein.

Die ersten Geräte liefert Siemens an die Klinik in Lemgo. Dort haben in der hauseigenen Schule erst vor ein paar Wochen elf Frauen und Männer ihre Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten begonnen. Das Klinikum bietet diesen Ausbildungszweig erstmals an.

&bdquo;Gemeinsam mit dem Klinikum Lippe haben wir ein wirtschaftlich tragfähiges und flexibles Gesamtkonzept erarbeitet", unterstrich Dr. Stefan Schaller, Leiter der Deutschlandorganisation bei Siemens Healthineers, der gemeinsam mit Klinikum-Geschäftsführer Hütte den Vertrag unterzeichnete. Erfahrungen mit derartigen langfristigen Partnerschaften hat Siemens Healthineers bereits unter anderem in Kanada und den USA. In Deutschland wurde ein Vertrag im vergangenen Jahr mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig unterzeichnet. Die von den Lippern geschlossene Technologiepartnerschaft ist in der Region OWL jedoch einzigartig.

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