Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Mitmach-Roman Teil 4: Tod in der Mittsommernacht

Daniela Salzmann-Bobe

  • 0
Wird aus dem Thriller ein Liebesroman? Spielen Außerirdische eine Rolle?  - © Mysticsartdesign/Pixabay
Wird aus dem Thriller ein Liebesroman? Spielen Außerirdische eine Rolle?  (© Mysticsartdesign/Pixabay)

Kommissar Florian Fuhrmann war im Stress. Nicht genug, dass wegen des nächtlichen Erdbebens und der überall herumliegenden toten Vögel unzählige besorgte Anrufe bei der Polizeistation eingegangen waren, nun hatte sein Chef ihn auch noch zu einem Tatort an die Externsteine geschickt.

Fuhrmann bog von der Schnellstraße ab auf den Parkplatz. Er zog an der Schranke sein Parkticket und fuhr langsam weiter. Der Platz war voll, was Fuhrmann doch erstaunte – an einem gewöhnlichen Wochentag. Er parkte in eine Lücke ein, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stieg aus. Auf dem Weg zum Café begegneten ihm eine Gruppe junger Leute, in Hippie-Gewänder gehüllt, die laut singend zum Parkplatz schlenderte. Fuhrmann runzelte die Stirn. Dann schlug er sich mit der flachen Hand vor die Stirn: Na klar – es war Mittsommernacht gewesen. Eine Mittsommernacht mit Erdbeben.

Als Fuhrmann die Terrasse des Cafés betrat sah er, dass die Spurensicherung schon vor Ort war. Absperrband war rund um die Terrasse gespannt worden. Auf einer Seite stand ein Zelt. Hinter der Absperrung sah Fuhrmann einige Schaulustige und eine Fotografin der LZ, die Fuhrmann schon von anderen Terminen kannte. Er hob das Absperrband an, duckte sich darunter her und ging auf einen der Kriminaltechniker im Schutzanzug zu.

„Moin, könnt Ihr schon was Genaues sagen?" „Hallo Flo. Ein bisschen. Die Frau wurde durch Messerstiche in den Rücken getötet. Vermutliche Tatzeit zwischen 2 und 4 heute Nacht. „Habt ihr das Messer gefunden?" „Jap, ist bereits unterwegs zur KTU. Wir haben im Rucksack nach persönlichen Dingen geschaut. Ein Handy haben wir gefunden und ihre Brieftasche. Bei der Toten handelt es sich um Conny Meyer zu Wippermann, 28 Jahre, wohnhaft in Blomberg. Fuhrmann kratzte sich am Kinn: „Na, das ist doch schon mal etwas."

Er schaute sich um. Auf einem der Sofas saß ein junger Mann. Sein Blick war starr auf die Leiche gerichtet und seine Hände zitterten. Fuhrmann nickte in seine Richtung: „Ist das der Betreiber des Cafés?" „Ja, Jake Kirchhoff. Er hat die Frau heute Morgen gefunden, als er sein Café öffnen wollte. Ist ein bisschen durch den Wind." Fuhrmann bedankte sich bei dem Kollegen der SpuSi, drehte sich um und ging auf Jake zu.

„Warte einen Moment, Flo", rief ihm der Kriminaltechniker hinterher. Ich habe hier noch was für Dich." Fuhrmann drehte sich um. Der Kollege hielt ihm mit weiß behandschuhten Händen einen Ausweis hin. „Den haben wir in ihrem Rucksack gefunden. Ein Mitarbeiterausweis. Conny Meyer zu Wippermann und war bei den Zemtex Werken beschäftigt. Sie war dort die Pressesprecherin."

Angela betrachtete sich die Karte mit den Fundorten genauer. Sie zogen sich von Lemgo bis Horn und von Oerlinghausen bis zum Schiederstausee. Dort waren zusätzlich die toten Fische angespült worden. Angela hatte sich den Fundort in der Nähe des Staudamms morgens angesehen, als sie sich wieder fit genug fühlte zu fahren. Jens Richter hatte ihr noch einen Kaffee aus einer Bäckerei geholt und war dann gefahren. Angela musste grinsen: Der Schulleiter einer Grundschule fuhr einen roten Sportwagen und hatte eine Vorliebe für laute Hip-Hop Musik. Sehr sympathisch. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die Karte.

„Tote Fische, tote Vögel. Jörg, hat es heute noch Meldungen von anderen toten Tieren geben?" „Ja, tatsächlich hat ein Landwirt aus Brokhausen angerufen und gesagt, seine 10 Kühe hätten plötzlich tot auf der Weide gelegen." „Brokhausen", dachte Angela nachdenklich. Also in unmittelbarer Nähe zur Zemtex.

Fredo Pfitzner setzte ein Lächeln auf und betrat hoch erhobenen Hauptes den Konferenzraum. Er ging auf den freien Platz neben Helfried zu, stellte seine Tasche auf den Boden und sah sich im Raum um. Die Geschäftsführung war vollständig erschienen, ebenso die Abteilungsleiter. Lediglich ein Platz war frei. Pfitzner überlegte kurz, wer in der Runde fehlte, als es klopfte und ein hochgewachsener Mann den Raum betrat. „Kripo Detmold, Fuhrmann. Herr Pfitzner, kann ich Sie einen Moment sprechen?"

Fortsetzung folgt. Durch Sie?

Teil 3: Es bahnt sich etwas an im Pfitzner-Imperium...
Teil 2: Ohnmächtig oder tot? Eine junge Frau gibt Rätsel auf
Teil 1: In Lippe fallen die Vögel vom Himmel

Information

So funktioniert‘s


Nach dem denkwürdigen Erdbeben, das LZ-Redakteur und Autor Sven Koch für die erste Folge des LZ-Fortsetzungsromans erdacht hat, haben noch weitere Ereignisse den Kreis Lippe erschüttert.

Immer mitten drin: Tierärztin Dr. Angela Kesting und Unternehmer Fredo Pfitzner.

Die Folge dieser Woche stammt erneut aus der Feder von LZ-Leserin Daniela Salzmann-Bobe (55) aus Blomberg, die bereits Teil zwei weitergesponnen hatte. Die Spurensicherung übernimmt die Leiche an den Externsteinen, und Tierärztin Kesting wird vor weitere Rätsel gestellt.

Wie geht es weiter? Entwickelt sich die Geschichte zum Liebesroman oder treten noch Aliens auf den Plan? Das entscheiden allein die LZ-Leser. Wichtig sind zwei Dinge: Ihr Text sollte ein Ende haben, an das weitere Autoren anknüpfen können. Und er muss 4000 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen.

Den besten Fortsetzungsvorschlag, der uns bis 6. Januar an lippekreativ@lz.de gemailt oder per Post geschickt wird, drucken wir am Samstag, 9. Januar, hier ab. Viel Spaß beim Lesen und Schreiben!

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo