Die Impfbus-Idee findet im Ministerium keine Fürsprecher

Kreis Lippe . Mit dem ÖPNV zum Impfzentrum in Lemgo – für einige Senioren wird der Weg in Lippe sehr lang. Die SPD stellt deshalb den Antrag, einen Impfbus einzusetzen, der in den Gemeinden an einem zentralen Ort hält. Dafür gibt es Zuspruch, ein Busunternehmer bietet Hilfe an, doch das Gesundheitsministerium NRW sieht keine Notwendigkeit. Und mittlerweile gibt es Informationen des Herstellers, wonach der Impfstoff durchaus auch zum Patienten gebracht werden könnte.

In Bayern sind Impfbusse bereits startklar, und Busunternehmer Hans-Jürgen Gaus hat sich bereits Gedanken gemacht, wie man ein solches Angebot auch in Lippe umsetzen könnte. Innerhalb von vier Wochen, so sagt er, könne er ein solches Fahrzeug zur Verfügung stellen. Die Kosten für den Umbau schätzt er auf 30.000 Euro. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand. &bdquo;Die Wege für die Senioren sind erheblich kürzer, und man verhindert, dass viele Menschen sich treffen. Denn schließlich werden viele von ihren Angehörigen gefahren werden müssen", sagt Gaus.

Die Idee findet Georg Krüger vom Seniorenbeirat Kalletal ebenfalls sehr gut. Man habe sich schon Gedanken gemacht, ob man mit dem Bürgerbus einen Fahrdienst zum Impfzentrum anbieten könnte. &bdquo;Das ist allerdings auch nicht so ganz einfach zu organisieren. Ein Bus, der zentral parkt, ist leichter zu erreichen."

Alle anderen können hoffen, dass schneller als bisher geplant auch mobil geimpft werden kann Der Kreis Lippe und die Kassenärztliche Vereinigung sehen ebenfalls, dass die Wege zum Problem werden können, schließlich geht es um die Personengruppe 80 plus. &bdquo;Das ist eine politische Entscheidung, ob so etwas angeboten werden soll. Die trifft das Ministerium, wir als Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe organisieren die Umsetzung, was den medizinischen Bereich angeht", erklärt Pressesprecherin Vanessa Pudlo. Und das Gesundheitsministerium NRW setzt auf andere Lösungen. Auf Nachfrage der LZ heißt es: &bdquo;Zur Wahrnehmung eines Impftermins von anspruchsberechtigten Personen mit eingeschränkter Mobilität in einem Impfzentrum spielen Unterstützungsangebote aus dem persönlichen familiären Umfeld sowie aus Nachbarschaft und Bekanntenkreis eine wichtige Rolle." Wer darauf nicht zurückgreifen könne, habe unter Umständen Anspruch auf Übernahme der Transportkosten durch Hilfsdienste. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) habe Sonderregelungen für die Kostenübernahme vereinbart, längstens gelten sie bis zum 31. März. Im Klartext bedeutet es: Wer ohnehin wegen körperlicher Einschränkungen einen Anspruch auf Fahrdienste hat, hat ihn auch, wenn das Ziel das Impfzentrum ist.

Alle anderen können hoffen, dass schneller als bisher geplant auch mobil geimpft werden kann. &bdquo;Der verdünnte Impfstoff darf vorsichtig transportiert werden. Der Impfstoff kann somit bereits im Impfzentrum verdünnt und bei Bedarf als fertige Impfdosis in der Spritze vorbereitet und an dezentrale Impfstationen transportiert werden", schreibt der Hersteller nach einigen Tests. Wie sich solch ein Transport umsetzen lässt, führt der Hersteller nicht aus. Hieß es vorher, Erschütterungen machten den Impfstoff unbrauchbar, heißt es seit dem 15. Januar: &bdquo;Zu starke Erschütterungen...". Im Kreis Lippe wartet man auf eine Entscheidung des Ministeriums. &bdquo;Als in der Haftung stehende Instanz macht es Vorgaben zur Transportfähigkeit des Impfstoffes", stellt der Leiter des Impfzentrums, Dr. Ludger Böhlen, fest.

SPD fragt nach Die SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock, Dr. Dennis Maelzer und Jürgen Berghahn haken beim Thema Impfbus nach und wollen eine Stellungnahme von der Landesregierung, warum die Impfstrategie des Landes NRW keinen Einsatz von Impfbussen vorsieht. Außerdem wollen sie wissen, ob Shuttle-Transfers zu den Impfzentren durch das Land finanziell gefördert werden.

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