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Montag fällt der Impf-Startschuss in Lemgo - Antworten auf die wichtigsten Fragen

Silke Buhrmester

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Der Kreis zeigt auf seiner Webseite in einem mehr als zweiminütigen Video, wie der Besuch im Impfszentrum ablaufen wird. - © Kreis Lippe
Der Kreis zeigt auf seiner Webseite in einem mehr als zweiminütigen Video, wie der Besuch im Impfszentrum ablaufen wird. (© Kreis Lippe)

Jetzt aber: Am Montag fällt der lang ersehnte Startschuss in der Phoenix- Contact-Arena, dem Impfzentrum Lippe. Zunächst sind pro Tag 225 Senioren über 80, die einen Termin vereinbart haben, dran. Geimpft wird an sieben Tagen pro Woche jeweils ab den Nachmittagsstunden. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, können im Zwölf-Stunden-Betrieb bis zu 2.000 Personen geimpft werden. Wir klären mit dem Kreis Lippe und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe die wichtigsten Fragen.

Ausgerechnet in der nächsten Woche sind Schnee und Glatteis angesagt. Kommt es im Impfzentrum zu Einschränkungen?

Fotostrecke: Impfstart in der Phoenix-Contact-Arena

In der Phoenix-Contact-Arena werden alle Vorbereitungen getroffen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf auch bei Glätte zu gewährleisten. Dies betrifft beispielsweise das rechtzeitige Streuen der Geh- und Zufahrtswege. Wer seinen Termin nicht wahrnehmen möchte, kann bei der Hotline Tel. (0800) 116 117 02 oder unter www.116117.de einen neuen vereinbaren.

Wo kann ich, auch behindertengerecht, in der Nähe parken?

Im direkten Umkreis gibt es mehrere Möglichkeiten, barrierefrei zu parken. Das Parkhaus und die umliegenden Parkplätze sind zum Teil geschlossen, können aber während der Öffnungszeiten des Impfzentrums genutzt werden.

Darf meine Begleitperson mit ins Impfzentrum?

Notwendig ist eine Begleitpersonen nicht – am Impfzentrum gibt es Helfer, die Impflinge unterstützen können. Wenn es in bestimmten Fällen, wie bei Demenzkranken, aber notwendig ist, kann der Impfling begleitet werden. Übrigens: Aus Gründen des Infektionsschutzes gibt es keinen gesonderten Wartebereich für Begleiter oder Fahrer.

Ist die Phoenix-Contact-Arena barrierefrei?

Ein Fahrstuhl ist vorhanden, Rollstühle stehen zum Ausleihen zur Verfügung. Ein Angebot macht das Vitalzentrum Kühlmuss & Grabbe. Dort kann man sich ab sofort für einen Tag kostenlos einen faltbaren Rollstuhl ausleihen – aber nur mit Anmeldung unter Tel. (05231) 92000. „Wir wollen damit unbürokratisch zu einer gelungenen Impfaktion beitragen", so Inhaber Jörg Rolf. Die Ausgabe der frisch desinfizierten Rollstühle erfolgt im Logistikzentrum Sylbeckestraße 20 (Ecke Siegfriedstraße) in Detmold.

Welche Unterlagen muss ich mitbringen?

Einen Personalausweis oder einen anderen Lichtbildausweis, selbst wenn er bereits abgelaufen ist, eine medizinische Maske, die Krankenkassenkarte, den Impfpass (falls vorhanden) sowie medizinische Unterlagen wie Herzpass, Diabetikerausweis. Zudem kann der Anamnese- und Einwilligungsbogen bereits zu Hause ausgefüllt und mitgebracht werden, das geht auch vor Ort.

Wird mein Termin anderweitig vergeben, wenn ich mich verspäte?

Nein, nicht, wenn man noch am selben Tag kommt.

Ich fühle mich am Tag meines Termins nicht so gut. Was muss ich tun?

Grundsätzlich kann der Zweittermin als Termin zur Erstimpfung genutzt werden, allerdings muss ein neuer Zweittermin vereinbart werden. Ein Anruf mit Absage im Impfzentrum ist nicht erforderlich.

Kann ich meinen Zweittermin im Impfzentrum verschieben?

Das ist nur in absoluten Notfällen möglich und kann bereits im Vorfeld auf der www.116117.de oder telefonisch geschehen.

Wie lange dauert der Termin?

Für den Termin sollte insgesamt eine Stunde eingeplant werden.

Muss ich eine Terminbestätigung vorzeigen?

Das Vorzeigen der Impfeinladung, die per Post eingegangen ist, ist sicher von Vorteil, ebenso der Terminbestätigung. Falls nicht mehr vorhanden, wird die Impfberechtigung per Personalausweis geprüft. Wer nicht über 80 Jahre alt ist (Stichtag 31. Januar), erhält keine Impfung, selbst wenn er dafür einen Termin haben sollte.

Kann es zu längeren Wartezeiten kommen?

Da nur nach Terminvergabe geimpft wird, sind längere Wartezeiten unwahrscheinlich.

Worüber klärt der Arzt auf?

Die Ärzte führen vor jeder Impfung ein persönliches Gespräch mit dem Impfling, in dem sie eventuelle Fragen oder Unklarheiten besprechen und die medizinische Vorgeschichte abklären. Erst wenn der zuständige Arzt die Impffähigkeit festgestellt hat, wird geimpft.

Wie läuft die Impfung ab?

Der Impfstoff wird intramuskulär gespritzt – in der Regel in den Oberarm. Dabei wird eine sehr kleine Menge von nur 0,3 Millilitern injiziert. Die Einstichstelle wird desinfiziert und mit einem Pflaster geschützt.

Kann ich mir den Impfstoff aussuchen?

Nein. Zunächst wird ausschließlich Biontech Impfstoff verimpft. Zudem wird auf die Impfempfehlung geachtet, zum Beispiel die Alterseingrenzung bei Astra Zeneca.

Warum und wie lange muss ich mich nach der Impfung denn dann ausruhen?

Nach der Impfung erfolgt eine bis zu 30-minütige Überwachung im Beobachtungsraum. So wird beispielsweise sichergestellt, dass keine direkten Nebenwirkungen auftreten.

Wenn nach der Impfung später noch Probleme auftreten, an wen wende ich mich dann?

Bei verspäteten Nebenwirkungen sollten sich Geimpfte beim Hausarzt melden.

Was geschieht mit Rest-Impfdosen?

Die Termine sind genau mit den Impfdosen synchronisiert. Sollten vereinzelte Dosen übrig sein, werden sie für andere Personen der Prio 1 genutzt, falls organisatorisch möglich.

Bekomme ich eine Bestätigung der erfolgten Impfung?

Die Impfung wird im Impfpass und auf einer Impfbescheinigung vermerkt.

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Bleiben wir optimistisch

Ein Kommentar von Silke Buhrmester

Zwei Wochen nach dem sehr holprigen Start der Impfterminvergabe an über 80-Jährige kann nun endlich das Impfzentrum Lippe durchstarten. Ein Grund zur Freude und zur Hoffnung: Möge es ab jetzt rund laufen mit der Coronaschutzimpfung in NRW und Lippe! Dabei haben die Verantwortlichen vor Ort von Anfang an ihre Hausaufgaben gemacht: Bereits in der Woche vor Weihnachten hatte es einen erfolgreichen Testlauf in der zum Impfzentrum umgebauten Phoenix-Contact-Arena gegeben. Alles war bereit, doch der für Mitte Januar anvisierte Start musste zweimal verschoben werden – aus Gründen, die im Impfzentrum niemand zu verantworten hatte: Es mangelt an Impfstoff.

Bei all dem Chaos und den Ärgernissen sollten wir optimistisch bleiben: Weniger als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie ist es gelungen, wirksame Impfstoffe zu entwickeln. In Lippe ist im Eiltempo ein funktionales Impfzentrum aus dem Boden gestampft worden. Und trotz anfänglicher Skepsis hat der Ansturm auf die Termine, der die Hotline und die Website der Kassenärztlichen Vereinigung in die Knie gezwungen hat, verdeutlicht, dass die Akzeptanz der Impfung enorm hoch ist. Wenn’s nun im Impfzentrum läuft und endlich genügend Impfstoff ausgeliefert wird, werden wir uns in einem Jahr buchstäblich die Hände reichen können. Dann haben wir’s geschafft.

Information
Der Kreis Lippe hat ein Erklärvideo zum Ablauf im Impfzentrum produziert. Es begleitet einen Protagonisten auf seinem Weg zur Impfung

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