Sonniges Wochenende in OWL - kommt die "Sahara"-Hitze auch zu uns?

Bielefeld/Lübbecke. Sonne, Regen, Wärme, Kälte - im gefühlt stündlichen Wechsel. Der April macht, was er will. Nur haben wir schon längst Ende Mai. Bislang hat der Sommer auf sich warten lassen. Das soll sich nun laut Wetter-Experten ändern.

Zum Monatsende wird es deutlich wärmer, da sind sich die Diplom-Meteorologen Dominik Jung und Friedrich Föst aus dem Kreis Minden-Lübbecke einig. Der Grund sei die Hitzewelle, die aus der Sahara in Richtung Europa herüber komme. "Sie zieht zum Mittelmeerraum und könnte vielleicht sogar den Sprung über die Alpen schaffen", sagte Jung noch vor Tagen bei wetter. net .

Mittlerweile würden die Wetterkarten jedoch anzeigen, dass die ganz große Hitzewelle an Deutschland vorbei und in Richtung Osten ziehe. Griechenland, Spanien, Italien und Russland erreichen demnach in den nächsten Tagen die 35-Grad-Marke. Was aber nicht bedeute, dass Deutschland nichts von der Wärme abbekomme, sagt Föst, eine Wärmeblase komme auch bei uns an.

Ab Freitag: Sonne pur Ab Freitag, 28. Mai, steigen die Temperaturen. Zwar nur langsam, aber stetig, so der Meteorologe aus Lübbecke. OWL erwarte ein sonniges Wochendende. 40 Grad werde es noch nicht geben, aber mit Zahlen im unteren 20er-Bereich könne gerechnet werden, sagt er. Wobei die Temperaturen in den niedriger liegenden Gebieten, wie zum Beispiel in Bielefeld, um zwei Grad wärmer sein werden als zum Beispiel in Höxter oder Lübbecke. Fast eine Woche lang heißt es dann, das schöne frühsommerliche Wetter genießen. Ab nächsten Mittwoch sieht Föst schon wieder Tendenzen von Regenschauern oder gar vereinzelt Gewitter.

Und dann geht es durchschnittlich weiter. "So einen Hitze-Sommer wie 2018 oder auch 2019 können wir in diesem Jahr nicht erwarten", sagt Föst. Was aber mal ganz gut sei: "Die Natur braucht eine Verschnaufpause. Da kommt so ein durchschnittlicher Sommer gerade richtig." Zudem sei der kalendarische Sommeranfang erst am 21. Juni. "Wir sind jetzt alle nur so ungeduldig, weil es die Jahre davor schon immer im März oder April bereits vermehrt richtig heiße Tage gegeben hatte", sagt der Meteorologe. Dieses Jahr hätten wir "nur einen normalen Frühling".

Ganz "normale" Wetterverhältnisse In den Langzeitprognosen der amerikanischen Wetterstation NOAA bleiben die Temperaturen für Juni, Juli und August auch "normal", sagt Meteorologe Jung bei wetter. net . Wir würden sie aber gefühlt kälter wahrnehmen, weil wir uns bereits an den heißen Sommer in den vergangenen Jahren orientierten.

Das "normale" Wetter in dem bisherigen Jahr bedeute aber nicht, dass es die Klimakrise nicht gebe, betont der Wettermann. Das Klima sei nicht nur abhängig von einem Jahr, es werde über mehrere Jahre ausgewertet.

Im Gegenteil: Die Weltwetterorganisation (WMO) rechnet in den kommenden vier Jahren mit einem Rekord bei der globalen Durchschnittstemperatur, wie die Nachrichtenagentur dpa vermeldet. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 90 Prozent, berichtet die UN-Organisation in Genf. Sie beruft sich dabei auf die Analysen des britischen Wetterdienstes Met Office.

2016 lag die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur demnach bei rund 1,2 Grad über dem Durchschnittsniveau von 1850 bis 1900 - ein Rekord. Die letzten zehn Jahre bis 2020 waren das wärmste Jahrzehnt überhaupt.

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