Zoff an den lippischen Freibad-Kassen - Drohungen vor dem Bega-Bad

Kreis Lippe . Sonnenschein, heiße Temperaturen – da kommt so eine Abkühlung im Freibad gerade recht. Allerdings sind die Plätze Corona-bedingt beschränkt. Das hat im Bega-Bad in Bad Salzuflen am vergangenen Samstagnachmittag offenbar zu teils tumultartigen Szenen geführt. Auch in Detmold läuft nicht alles rund.

Das Freibad in Bad Salzuflen öffnet am Wochenende derzeit in zwei Schichten: vormittags und nachmittags. 500 Gäste können sich dann jeweils dort aufhalten. Die Stadtwerke, die das Bad betreiben, weisen zwar darauf hin, dass die Tickets idealerweise im Vorfeld online gebucht werden sollten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, noch an der Kasse Eintrittskarten zu kaufen – sofern welche vorhanden sind. Auch am Samstag standen dort laut einer Augenzeugin Menschen teilweise bis zu zwei Stunden im prallen Sonnenschein an.

Allerdings waren die Plätze für die Nachmittagsschicht irgendwann vergriffen, sodass nicht jeder, der wollte, auch ins Bad kam. Das akzeptierten einige Bürger offensichtlich nicht. Laut Stadtwerke-Geschäftsführer Volker Stammer wurde das Kassenpersonal aus mehreren Gruppen heraus mit Gewalt bedroht.

Sicherheitsdienst ruft Polizei Um wie viele Randalierer es sich insgesamt handelte, konnte er nicht sagen. Die zwei Mitarbeiter des eingesetzten Sicherheitsdienstes hätten die Situation nicht unter Kontrolle bringen können, da sie einer weitaus größeren Menge gegenüberstanden. Schließlich sperrten die Mitarbeiter des Bega-Bads die Eingangstüren zu und riefen die Polizei, die mit vier Beamten und zwei Streifenwagen anrückte.

Laut Auskunft der Polizei gelang es den Beamten dann, die Situation zu beruhigen. Anzeigen seien nicht gestellt worden. Stadtwerke-Chef Stammer sagt, eine Konsequenz aus der Erfahrung werde wohl sein, zunächst keine Tickets mehr an der Kasse zu verkaufen, sondern eine Online-Buchung verbindlich zu machen. &bdquo;Das ist zwar schade, aber wenn es anders nicht geht, müssen wir restriktiv sein."

Eine Garantie, dass es so keinen Ärger mehr gebe, sei das aber nicht. Laut Stammer hatte sich bereits am vergangenen Mittwoch eine Gruppe von Jugendlichen Zugang zum Bad verschafft, in dem sie über den Zaun geklettert war. Stammer schätzt die Zahl auf zwischen 20 und 30 Personen. Auch da hatte die Polizei gerufen werden müssen, weil sich die Jugendlichen uneinsichtig zeigten, als die Mitarbeiter des Bads sie aufforderten, zu gehen.

Fehlerhaftes Buchungssystem sorgt für Ärger Auch in Detmold gibt es ab und an Ärger. Hier ist, wie berichtet, das Buchungssystem der DetCon fehlerhaft , &bdquo;das Ausloggen funktioniert nicht", weiß Eric Frie, Vorsitzender des Freibadvereins Berlebeck-Heiligenkirchen. Also muss alles händisch erfasst werden. Da gebe es schon mal Ärger, wenn die Leute vor der Tür warten müssen. Das verunsichere auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Im Eau-Le in Lemgo ist die Lage dagegen entspannt, sagt Betriebsleiter Christian Piechuta. Das System sei erprobt, wer online nicht gebucht habe, komme auch nicht rein. Allerdings könne man nur zwei Tage im Voraus buchen. Sicher seien einige unzufrieden mit dem System, Randale gebe es in der alten Hansestadt aber nicht.

Im städtischen Freibad in Barntrup gibt es keine festen Schwimmzeiten und auch keine Online-Registrierung, erklärt Bademeister Hans-Dieter Meier. Das System – erprobt schon im vergangenen Jahr – funktioniere ganz gut. 250 Leute dürfen derzeit rein, &bdquo;wer zuerst kommt, mahlt zuerst", sagt er. Bis das Bad voll ist.

So müsse niemand rausgescheucht werden, neue Schwimmer werden erst hereingelassen, wenn andere die Batze verlassen. Das führe dazu, dass Wartezeiten von 15 Minuten und mehr entstünden. Ärger mit Gästen habe es bislang aber nicht gegeben.

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