Freibäder haben mit der schlechten Wetterlage zu kämpfen

Kreis Lippe. Die diesjährige Freibadbadsaison ist halb vorbei, doch im Juni und Juli war nur selten Badewetter angesagt. Aber haben der durchwachsene Sommer sowie die nach wie vor geltenden Einlass- und Hygieneregeln wirklich für eine Flaute in den Becken und auf den Liegewiesen gesorgt? Oder gibt es bei den Besucherzahlen nach dem vergangenen Corona-Sommer eine Tendenz nach oben? Mehrere lippische Schwimmbadbetreiber berichten.

Eau-Le

Im Eau-Le tummelten sich in diesem Jahr bis Ende Juli bereits 19.361 Badegäste. 2020 waren es laut den Stadtwerken Lemgo insgesamt 22.937 Leute. Aufgrund der Pandemie startete der Betrieb im vergangenen Jahr jedoch erst im Juni. &bdquo;Durch das unbeständige Wetter sind die Besucherzahlen nicht so hoch wie im vergangenen Sommer bei längeren Hitzeperioden“, berichtet Stadtwerke-Sprecherin Renate Dalbke. &bdquo;Man merkt jedoch, dass die Nachfrage bei steigenden Temperaturen direkt ansteigt.“ Es sei erkennbar, dass sich die Badegäste mittlerweile an die allgemeinen Hygienevorschriften gewöhnt haben.

Auch zum digitalen Buchungs- und Registrierungssystem gebe es weniger Nachfragen, da die Gäste das System vom Vorjahr bereits kennen würden. &bdquo;Vom August erhoffen wir uns, dass der Sommer sich doch noch von seiner warmen Seite zeigt“, sagt Dalbke. Gerade für Kinder sei das wichtig, da durch die Schließung der Bäder von November 2020 an deutlich geworden sei, dass vielen Kindern die Wassergewöhnung fehle. Laut Dalbke gibt es eine hohe Nachfrage nach Anfängerschwimmkursen.

Die Nachfrage bestätige, wie wichtig die Bäder für die Menschen sind und wie dringend Wasserflächen für Spiel, Sport und Spaß sowie als soziale Treffpunkte benötigt würden.

Aqualip

Das Aqualip in Detmold ist während der Pandemie in einer besonderen Lage: Durch Attraktionen wie dem Strömungskanal und der Wasserrutsche gingen die Betreiber bereits im letzen Jahr davon aus, dass coronabedingte Mindestabstände im Spaßbad nicht eingehalten werden könnten. &bdquo;Um den Betrieb des Freizeitbads unter den aktuellen Rahmenbedingungen aufnehmen zu können, wären bauliche Veränderungen innerhalb des Aqualip erforderlich, die wirtschaftlich nicht vertretbar sind“, erklärt Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH, in einer Mitteilung aus dem vergangen Jahr.

Im Rahmen einer Konvention zwischen den Stadtwerken Detmold und der Beteiligungsgesellschaft DetCon GmbH, welche die vier Freibäder in den Ortsteilen betreibt, wird das bestehende Personal des Aqualip daher in diesen beschäftigt. Die restlichen vier Detmolder Freibäder profitieren von der Kooperation. &bdquo;Wir sind sehr dankbar für die Hilfe aus dem Aqualip. Sie erlaubt uns, den Freibadbetrieb coronakonform aufrecht zu erhalten“, erklärt Alexandra Reese von der DetCon. Allerdings läuft diese Zusammenarbeit – wie im letzten Jahr auch – Ende August aus.

Auch in Detmold hatten die Betreiber der Freibäder mit dem schlechten Wetter zu kämpfen. &bdquo;Leider haben wir wegen der schlechten Wetterlagen weniger Besucher als sonst. An keinem Tag konnten wir bisher die erlaubte Obergrenze für Besucher erreichen“, berichtet Alexandra Reese weiter.

Freibad Schieder

In Schieder schaut man mit gemischten Gefühlen auf die ersten Monate der Saison zurück. Das abwechslungsreiche Wetter sorgte auch bei den Schiederanern für eine unbeständige Nachfrage nach dem Schwimmen. &bdquo;Also der Juni war genial. Gerade die ersten beiden sonnigen Wochen im Juni waren perfekt“, berichtet der Betreiber des Freibades, Rolf Stanislawski. Auch die Registrierung am Eingang und das Einhalten der Hygieneregeln verlaufe reibungslos. &bdquo;Dank der tollen Unterstützung des Teams und der ehrenamtlichen Helfer vor Ort verlief das Ganze komplett stressfrei“, ergänzt der Betreiber.Leider kam dann mit dem Juli auch das schlechte Wetter nach Schieder.

Die vielen Regentage sorgten dafür, dass der Besucherstrom aus dem Juni ausblieb. Insgesamt komme das Freibad – Stand jetzt – nur auf 60 Prozent der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ließen sich nicht alle Badegäste von den schlechten Wetterbedingungen abschrecken. &bdquo;Momentan haben wir etwa 60 Kinder, die sich regelmäßig am Kinderschwimmen beteiligen. Auch das Spätschwimmen, welches wir einmal im Monat anbieten, war im Juli trotz des Wetters gut besucht“, resümiert er.

Für die restliche Saison hat Rolf Stanislawski eigentlich nur einen Wunsch: gutes Wetter. &bdquo;Am Ende hoffe ich, dass der Sommer noch mal richtig Schub macht“, bekräftigt er.

Bad Meinberger Waldbad

Das Bad Meinberger Waldbad hat ebenfalls mit dem schlechten Sommerwetter zu kämpfen. &bdquo;Das ist eine wirklich bescheidene Saison für uns. Selbst bei guten Wetter kommen nicht alle“, erklärt Peter Radszuweit, Vorsitzender des Fördervereins vor Ort. Für die schlechte Lage mache er das Wetter, die ständigen Wechsel zwischen Regen und Sonnentagen verantwortlich.

Das zeigten auch die Besucherzahlen: insgesamt 50 Prozent weniger Besucher im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu komme ein verzögerter Saisonstart sowie ausbleibende Hilfskräfte.

Zum Glück ist nicht alles schlecht an dieser Freibad Saison. Während längerer Sonnenperioden könne das Freibad trotzdem gute Zahlen erreichen. So gab es Tage, an denen das Freibad 300 bis 400 Besucher zählen konnte. Auch die 69 Meter lange Rutsche, die das Highlight des Freibades ist, werde von den Kindern gut angenommen. Damit die Abstandsregeln auch auf der Rutsche jederzeit eingehalten werden können, kann der Bademeister diese jederzeit per App sperren oder regulieren. So könnte dem corona-konformen Badespaß eigentlich nichts mehr im Weg stehen – wenn denn auch das Wetter mitspielt.

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