Lippe wählt: Klaus Lange will für die AfD in den Bundestag ziehen

Kreis Lippe/Bad Driburg. Klaus Lange hat sich das Rathaus Bad Driburg als Treffpunkt für den LZ-Termin ausgesucht. &bdquo;Ich bin sehr stolz, dass ich 2020 in den Stadtrat gewählt wurde", erklärt der 60-Jährige die Wahl des Ortes. Hier erlebe er die Schwachpunkte der Bundespolitik am stärksten. Dies sei auch der Hauptgrund für seine Entscheidung, für den Bundestag im Wahlkreis Höxter/ Gütersloh III/ Lippe II zu kandidieren. Er tritt für die Alternative für Deutschland (AfD) an.

2015 – im Jahr der sogenannten &bdquo;Flüchtlingskrise" – habe er sich intensiv mit den einzelnen Parteien auseinander gesetzt, so der gelernte Maschinenschlosser. Schließlich habe ihn das Grundsatzprogramm der AfD überzeugt. 2019 trat er dann der Partei bei und baute den AfD-Stadtverband in Bad Driburg mit auf. Seit Anfang 2020 ist er Kreisvorstandsmitglied der AfD Höxter. Im Februar freute er sich über die einstimmige Wahl zum AfD-Direktkandidaten im Bundestagswahlkreis 136.

"Verfolgten muss man helfen"

Klaus Lange ist verheiratet, hat drei eigene sowie vier Stiefkinder. Nachdem er 21 Jahre bei Walther-Glas in der Qualitätssicherung arbeitete, ist er seit 2014 als Kraftfahrer unterwegs. Mit seiner Familie lebt er in Neuenheerse. &bdquo;Ich habe aber auch schon sehr lange Verbindungen in den Kreis Lippe", erzählt er. Nach seiner Lehre war er vier Jahre bei der Bundeswehr in Augustdorf. Seither ziehe es ihn immer wieder für private Ausflüge in den Nachbarkreis, etwa zum Hermannsdenkmal oder zu den Externsteinen.

Eines seiner politischen Ziele ist die Belebung der Innenstädte. Viele Kommunen seien von Leerstand betroffen, erklärt Lange. Zudem müsse der Ausbau der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) verhindert werden. Dass den Menschen, die verfolgt würden, geholfen werden müsse, stehe für ihn außer Frage. Jedoch solle dies seiner Ansicht nach direkt vor Ort oder grenznah geschehen. &bdquo;Wir wollen keine Wirtschaftsmigranten", sagt Lange. Obwohl er auch Verständnis für die Beweggründe dieser Menschen habe, sei es nicht möglich, alle aufzunehmen. Mit Ausländerfeindlichkeit habe dies nichts zu tun, macht Lange deutlich. Er habe viele ausländische Freunde.

Positive und negative Resonanz

Auf seine Kandidatur zur Bundestagswahl habe er viel positive Resonanz erhalten. &bdquo;Das hat mich sehr gefreut", sagt er, Gleichzeitig stoße die AfD auch auf großen Widerstand. &bdquo;Die AfD ist beispielsweise in Talkshows unterproportional vertreten, obwohl sie die stärkste Oppositionspartei ist", so Lange. Diese Ungleichbehandlung begegne ihm persönlich auch auf kommunaler Ebene. Etwa dann, wenn Pressemitteilungen nicht veröffentlicht würden.

Die Kundgebungen in seinem Wahlkreis, bei denen immer auch Demonstranten vor Ort waren, seien insgesamt gut verlaufen. Bedauerlich findet Lange, dass es nur selten gelungen sei, mit der Gegenseite ins Gespräch zu kommen. &bdquo;Das ist immer unser Ziel", erklärt der 60-Jährige, der mit Vorurteilen aufräumen will. &bdquo;Wir sind keine Rechtsradikalen oder Faschisten."

Langes Forderungen in Kürze Global: Stärkung der nationalen Souveränität, Beendigung der Schuldenunion.

Lokal: Belebung der Innenstadt, mehr Polizeipräsenz, Bekämpfung der Drogenszene, kein ungebremster Ausbau der Windkraft.

National: schnelle Rückkehr zur Normalität nach Corona, Ende aller Einschränkungen.

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