Bundestagswahl in OWL: CDU gewinnt sechs von sieben Wahlkreisen

Berlin/Bielefeld. Deutschland steht vor einem Machtwechsel: Die Union hat die Bundestagswahl 2025 klar gewonnen. Für die SPD ist es ein historisch schlechtes Ergebnis, die hinter der AfD landet. Die Grünen erzielen ein stabiles Ergebnis, und die Linke schafft es ins Parlament, während FDP und BSW an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Auch in OWL schneidet die CDU stark ab, während die SPD Wahlkreise verliert. Aber auch Kandidaten anderer Parteien haben sich mehr erhofft.

Die Gewinner der Wahlkreise in OWL: Wahlkreis Minden-Lübbecke I: Sieger Direktmandat: Oliver Vogt (CDU) Wahlkreis Herford-Minden-Lübbecke II: Sieger Direktmandat: Joachim Ebmeyer (CDU) Wahlkreis Lippe I: Siegerin Direktmandat: Kerstin Vieregge (CDU) Wahlkreis Gütersloh I: Sieger Direktmandat: Ralph Brinkhaus (CDU) Wahlkreis Bielefeld-Gütersloh II: Siegerin Direktmandat: Wiebke Esdar (SPD) Wahlkreis Höxter-Gütersloh III-Lippe II: Sieger Direktmandat: Christian Haase (CDU) Wahlkreis Paderborn: Sieger Direktmandat: Carsten Linnemann (CDU) Bis zuletzt war wegen des neuen Wahlrechts unsicher, ob auch alle Wahlkreissieger in OWL in den Bundestag einziehen. Nach Angaben der Bundeswahlleiterin vom frühen Montagmorgen ist das jedoch der Fall.

Die Neuregelung führte in anderen Teilen Deutschlands zwar tatsächlich dazu, dass die Sitze von bundesweit insgesamt 23 Wahlkreissiegern nicht durch die Zweitstimmen ihrer Partei im jeweiligen Bundesland gedeckt sind. Dies betrifft jedoch keinen Wahlkreis in NRW.

OWL-Politiker, die über die Landeslisten in den Bundestag einziehen: Über die Landesliste ihrer jeweiligen Parteien ziehen nach dem Ergebnis der Bundeswahlleiterin aus OWL ein:

Stefan Schwartze (SPD, Minden-Lübbecke) Britta Haßelmann (Grüne, Bielefeld) Robin Wagener (Grüne, Lippe) Schahina Gambir (Grüne, Minden-Lübbecke) Maximilian Kneller (AfD, Bielefeld) Udo Hemmelgarn (AfD, Lippe) Denis Pauli (AfD, Lippe) Charlotte Neuhäuser (Die Linke, Paderborn) Aus dem Bundestag ausscheiden werden die OWL-Abgeordneten Achim Post (SPD, Minden-Lübbecke I), Jürgen Berghahn (SPD, Lippe I) und Christian Sauter (FDP, Lippe I), weil sie nicht mehr angetreten sind. Frank Schäffler (FDP, Minden-Lübbecke I) und Jens Teutrine (FDP, Herford-Minden-Lübbecke II) scheiden aus, weil die FDP auf Bundesebene an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist und Burkhard Blienert (SPD, Paderborn) aufgrund des schlechten Ergebnisses.

Brinkhaus blickt auch kritisch auf das CDU-Ergebnis &bdquo;Ich bin sehr froh über das starke Ergebnis der CDU in OWL. Wir haben in mehreren Wahlkreisen zugelegt und insgesamt sechs der sieben Wahlkreise gewonnen, das sind zwei mehr als vorher“, sagt Ralph Brinkhaus, Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes OWL.

Das Ergebnis auf Bundesebene sei hingegen nicht der Anspruch der CDU. &bdquo;Wir sind klar stärkste Kraft und werden wahrscheinlich den nächsten Kanzler stellen, aber unser Anspruch muss sein, deutlich mehr als 30 Prozent der Stimmen zu gewinnen“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete, der sein Direktmandat für den Wahlkreis Gütersloh I erfolgreich verteidigen konnte. Die CDU müsse mehr Stimmen aus der Mitte und von der AfD zurückholen. &bdquo;Die Regierungsbildung wird sehr schwierig und das macht mir Sorgen, denn Deutschland kann es sich nicht leisten handlungsunfähig zu sein.“

.responsive23-oKftxJeK73RuR89j-atlas-slideshow-btw-2025-wer-waehlte { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-oKftxJeK73RuR89j-atlas-slideshow-btw-2025-wer-waehlte { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-oKftxJeK73RuR89j-atlas-slideshow-btw-2025-wer-waehlte { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Sehr heftige und historische Niederlage für uns“ Das historisch schlechte Ergebnis der SPD zeigt sich auch in OWL. &bdquo;Das ist eine sehr heftige und historische Niederlage für uns“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze, der das Direktmandat im Wahlkreis Herford-Minden-Lübbecke II an CDU-Politiker Joachim Ebmeyer verloren hat. &bdquo;Überrascht bin ich von dem Ergebnis der SPD auf Bundesebene aufgrund der Umfragen der vergangenen Tage nicht, doch natürlich haben wir im Wahlkampf alle auf ein besseres Ergebnis gehofft, auch weil viele Wähler bis zum Schluss unentschlossen waren.“

Das bestätigt auch Veith Lemmen, Vorsitzender der SPD in OWL: &bdquo;Die SPD-Ergebnisse in OWL liegen zwar über dem Bundesergebnis, aber die herbe Niederlage schlägt bis nach OWL durch.“ Die Sozialdemokraten in OWL werden nach Angaben des Werther Bürgermeisters alles dafür tun, dass sich das Leben der Bürger in Zukunft verbessern wird. &bdquo;Wir werden uns mit unseren verbliebenen Stimmen auf Bundesebene dafür einsetzen, dass sich die SPD künftig daran messen lässt, ob sie das Leben der Menschen nennenswert verbessert.“

Groß ist auch die Enttäuschung der FDP. &bdquo;Das Ergebnis ist eine schwere Niederlage für die FDP. Wir konnten die Bürger nicht davon überzeugen, dass der Ausstieg aus der Ampelkoalition für einen Politikwechsel notwendig und richtig war“, erklärt Schäffler, Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes OWL. &bdquo;Sowohl bei der Migrationsfrage als auch bei der Wirtschaftspolitik hat die Ampel nicht geliefert. Dafür wurden besonders wir abgestraft“, ergänzt der FDP-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Minden-Lübbecke I.

Grüne kämpfen sich aus Umfragetief Das starke Ergebnis der AfD ist für Schwartze &bdquo;erschreckend“. &bdquo;Die große Aufgabe der nächsten Legislatur wird es sein, die großen Probleme in unserem Land zu lösen. Das ist auch wichtig, damit die AfD nicht stärker wird“, erklärt der bisherige Patientenbeauftragte der Bundesregierung. Nach Angaben Lemmens sei im Wahlkampf deutlich geworden, dass viele Menschen frustriert seien und deshalb mit beiden Stimmen die AfD gewählt hätten. &bdquo;Das muss allen demokratischen Parteien zu denken geben.“

Nach Angaben der Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, seien alle Demokraten dazu verpflichtet, Verantwortung für Frieden und Freiheit zu übernehmen. &bdquo;Es geht um Zusammenhalt, nicht um Spaltung.“ Brinkhaus fordert eine genaue Analyse: &bdquo;Wir müssen prüfen, welche Themen wir liegen gelassen haben und besser werden. Eine Wählerschelte darf nicht die Antwort sein.“

Für ihre eigene Partei hat sich Haßelmann mehr erhofft. &bdquo;Wir kommen aus einer schwierigen Koalition, das sieht man an den Ergebnissen aller Koalitionspartner. Vor diesem Hintergrund ist das ein stabiles Ergebnis, gerade weil wir von zeitweise einstelligen Umfragewerten kamen. Aber natürlich haben wir uns mehr gewünscht“, erklärt die Grüne-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bielefeld-Gütersloh II. Schahina Gambir, Grüne-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Minden-Lübbecke I, ist zufriedener: &bdquo;Das ist ein solides Ergebnis, wenn die Zahlen so bleiben. Wir haben uns aus dem Umfragetief nach dem Bruch der Ampel rausgekämpft.“

Nach Angaben Haßelmanns erwarten nun viele von den Grünen, &bdquo;dass wir uns für Zukunft für Klimaschutz, Investitionen, Gerechtigkeit, bezahlbares Leben und Frieden einsetzen, gerade angesichts der schwierigen Zeiten in Europa und der Welt“.

Begeisterung über hohe Wahlbeteiligung Die hohe Wahlbeteiligung von 84 Prozent begeistert die Abgeordneten. &bdquo;Die Menschen sind politisiert, und das ist gut“, erklärt Brinkhaus. &bdquo;Das Ergebnis zeigt, dass die Menschen die Wahl sehr ernst genommen haben“, sagt Schwartze. &bdquo;Die hohe Wahlbeteiligung lässt sich gar nicht hoch genug einschätzen, denn die Bürger zeigen damit, dass sie Spaß an der Demokratie haben“, ergänzt Thomas Röckemann, Sprecher des Vorstands des AfD-Bezirks OWL.

.responsive23-nLLcJm0QAkaxntF1-atlas-bundestagswahl-wahl-slideshow { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-nLLcJm0QAkaxntF1-atlas-bundestagswahl-wahl-slideshow { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-nLLcJm0QAkaxntF1-atlas-bundestagswahl-wahl-slideshow { padding-top: 142.86%; } } Obwohl sich die AfD auf Bundesebene im Vergleich zur letzten Wahl verdoppelt hat, zeigt sich Röckemann enttäuscht. &bdquo;Wir haben gehofft, dass wir die 20 Prozent schon in den ersten Hochrechnungen deutlich schaffen, aber grundsätzlich sind wir zufrieden.“ Für eine so junge Partei wie die AfD sei das Ergebnis außergewöhnlich.Das historisch schlechte Ergebnis der SPD ist für Röckemann eine Folge der Politik in der Ampel-Koalition. &bdquo;Die Partei macht nicht mehr die Politik, die sich Bürger wünschen.“

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