NRW-weite Besonderheit: Wo die AfD in OWL stark zulegt

Düsseldorf/Bielefeld. Die Ansicht erstaunt. Während die NRW-Landkarte am Morgen nach der Wahl überwiegend schwarz eingefärbt ist, was die lokalen Wahlsiege der CDU demonstriert, so gibt es auch fünf hellblaue Bereiche. Sie zeigen die Städte und Gemeinden, in denen die AfD gewonnen hat. Besonders dabei: Drei von fünf Kommunen liegen in OWL.

Laut aktueller Übersicht gewann die AfD, die in Teilen als gesichert rechtsextrem gilt, bei den Zweitstimmen in Gelsenkirchen, Waldbröl (östlich von Köln) sowie in Augustdorf, Lage und Espelkamp. Vor allem im Kreis Lippe schneidet die AfD sehr gut ab - sie kommt in Augustdorf auf 37 Prozent, das sind 13 Prozentpunkte mehr, als die CDU auf Platz zwei verbuchen kann.

In Lage landet die AfD mit 27,4 Prozent knapp vor der CDU (25 Prozent). Und in Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke erzielt sie 30,7 Prozent der Zweitstimmen - auch das ist Platz 1 vor der CDU.

Während die politische Landkarte am Morgen nach der Wahl nahezu für den gesamten Osten der Republik hellblau gefärbt ist - also in AfD-Hand ist - so ist das in NRW nur an einer Stelle der Fall: Lediglich der Wahlkreis Gelsenkirchen geht an die AfD - hier kommt die Partei auf 24,7 Prozent der Zweitstimmen. Die AfD ist seit Jahren vor allem in Regionen erfolgreich, die als strukturschwach gelten und wo es eine hohe Dichte an sogenannten Spätaussiedlern gibt.

Vergleich zu 2021: AfD legt in NRW um 9 Prozentpunkte zu Im Vergleich zum Osten Deutschlands und auch zum Bundesdurchschnitt ist die AfD in NRW noch immer schwach - allerdings inzwischen auf hohem Niveau. Sie kommt landesweit auf 16,3 Prozent - im Bund sind es 20,8 Prozent. Allerdings legt die AfD somit auch in NRW deutlich zu - um neun Prozentpunkte.

.responsive23-tRLuZvGd10ZQSVLE-atlas-bundestagswahl-wahl-slideshow { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-tRLuZvGd10ZQSVLE-atlas-bundestagswahl-wahl-slideshow { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-tRLuZvGd10ZQSVLE-atlas-bundestagswahl-wahl-slideshow { padding-top: 142.86%; } } Angesichts dieser Zahlen fällt auf, dass die AfD in einigen Teilen von OWL überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat. So kommt sie im Wahlkreis Herford-Minden-Lübbecke II auf 21,3 Prozent; in Höxter-Gütersloh III-Lippe II auf 20,6 und in Minden-Lübbecke I auf 21,8 Prozent, ebenso im Wahlkreis Lippe I.

Weitere Auffälligkeit: Auch die Direktkandidaten der AfD schneiden in OWL mitunter überraschend gut ab. So kommt Klaus Lange in Höxter bei den Erststimmen mit 20,6 Prozent auf den zweiten Platz. Udo Hemmelgarn erzielt im Wahlkreis Lippe I sogar 21,8 Prozent und in Paderborn kommt Alexander Lex mit 18,3 Prozent auf den zweiten Platz - hinter Platzhirsch Carsten Linnemann von der CDU.

Das zeigt: Auch in Regionen wie Paderborn und Höxter, in denen die CDU nach wie vor sehr stark ist, macht die AfD inzwischen dennoch ordentlich Boden gut. Das dürfte die These, wonach die AfD vor allem frustrierte frühere CDU-Wähler abgreift, ein Stück weit relativieren.

NRW-weite Besonderheit: Wo die AfD in OWL stark zulegt

AfD bei Kommunalwahl die drittstärkste Kraft: Das sind die Hochburgen in OWL

Bundestagswahl in OWL: CDU gewinnt sechs von sieben Wahlkreisen

15 Abgeordnete aus OWL im neuen Bundestag: Was sich jetzt verändert

So haben die Abgeordneten aus OWL zum Migrationsgesetz abgestimmt

AfD gewinnt in Gelsenkirchen und Kaiserslautern

AfD-Hochburgen in OWL: Warum wählen die Menschen hier rechts?

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus