Detmold. „Ein Jahr mehr Glück und Zufriedenheit?" Diese Frage galt es für Landrat Dr. Axel Lehmann bei der zentralen Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages am Denkmal auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz zu beantworten. An der Kranzniederlegung und dem anschließenden ökumenischen Gottesdienst in der Christus-Kirche haben Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Detmolder Schützen und der Bundeswehr teilgenommen, um gemeinsam der Opfer der Kriege und Gewalt zu gedenken. „Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden", zitiert Dr. Axel Lehmann den Schriftsteller Hermann Hesse bei seiner Ansprache im Anschluss des Gottesdienstes am Ehrenmal. Treffende Worte, die es sich angesichts dessen, dass Hass und Ausgrenzung in letzter Zeit wieder zunähmen, stets vor Augen zu halten gelte. Denn Hass sei nie von dem Deckmantel der Meinungsfreiheit gedeckt, sondern könne schnell in Taten umschlagen, mahnt er. Die Frage, ob der Volkstrauertag mehr als 76 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs überhaupt noch gebraucht werde, beantwortete Lehmann entschieden mit „Ja". „Es ist ein Tag des stillen Gedenkens der Opfer der Kriege und der Verfolgung. Allein aus Respekt gegenüber den Opfern brauchen wir diesen Tag des Gedenkens." Der Blick auf Millionen Menschen in Kriegs- und Krisengebieten zeige, dass dieser Feiertag nach wie vor seine Berechtigung habe. Es gelte nun die Kräfte zu bündeln und dem Hass und der Gewalt entschieden entgegen zu treten. Als Kreisverbandsvorsitzender im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der die Veranstaltung organisiert hat, setzt sich auch Lehmann dafür ein, dass die Gräber von mehr als zwei Millionen Kriegstoten auf mehr als 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten der Welt betreut werden.